Hinter der Fassade (Draco Malfoy FF) || Finished

19

~Vanessas Sicht~

Drei Tage sind vergangen. Ich habe Draco seit dem Vorfall nicht gehen. Er ist immer in seinem Zimmer. Manchmal höre ich, wie er raus oder ins Bad geht. Warum geschieht das nur? Ich kann unmöglich seine Cousine sein.  Und woher will sein Vater das überhaupt wissen, wenn meine Eltern mich schon lange allein gelassen haben? Es darf so nicht kommen. Ich will nicht, dass es so kommt. Ich liebe ihn. Ich muss dringend herausfinden, ob ich wirklich seine Cousine bin. Und ich weiß auch schon, wie ich das machen werde.

~Dracos Sicht~

Ich hätte von Anfang an wissen sollen, dass Liebe nicht geht. Liebe tut nur weh. Wie konnte ich überhaupt zulassen, dass ich mich verliebe? Scheiße man.  Scheiße! Ich falle auf die Knie. Tränen finden den Weg nach draußen. Wie konnte ich so empfindlich werden? Wie kann man nur so abhängig von einem Menschen sein? Ich hasse es. Ich hasse sie. Das ist alles ihre Schuld. Beschissen.

~Vanessas Sicht~

Ich stürme aus meinem Zimmer. Schnellen Schrittes gehe ich zur Tür neben Dracos Zimmer. Hinter dieser befinden sich eine lange Treppe, die nach unten führt. Leise schließe ich die Tür hinter mir und schleiche die Treppe runter, damit Draco bloß nichts merkt. Unten angekommen trete ich in den großen Saal ein, in dem sich normalerweise die Todesser treffen. "Tom?", rufe ich. Er tritt aus einer Seitentür ein. "Was gibt's, Kleines?" Ich rolle mit den Augen. Seit meine Eltern sich aus dem Staub gemacht haben, war Tom wie ein Vater für mich. "Du siehst aber wütend aus", beginnt er, "hast du etwa doch Lust Todesserin zu werden?" "Glaub mir, wenn ich etwas werde, dann sicherlich keine Todesserin." Er schaut mich aus dem Augenwinkel an, während er sich an den riesigen Tisch setzt. "Sondern Vorgesetzte der Todesser", beende ich den Satz mit einem Grinsen. Auch Tom grinst diabolisch. "Du willst meinen Platz einnehmen? Träum weiter, Spätzchen." "Glaub mir, es liegt in meiner Kraft. Doch das ist gerade nicht Thema. Ich brauche deine Hilfe bei etwas anderem." "Schieß los." Ich setze mich gegenüber von Tom. "Unter deinen Todessern gibt es ein Ehepaar namens Malfoy." Er nickt. "Vielleicht kennst du deren Sohn Draco Malfoy." Tom lacht. "Natürlich kenne ich ihn. Sein Vater wollte, dass er Todesser wird. Der Junge hat auch erstmal mitgemacht, doch als es dazu kommen sollte hat er plötzlich sturr protestiert. Einfach aus dem nichts." Ich bin überrascht. Draco hat mir nie erzählt, dass er Todesser werden wollte. Dass seine Eltern welche sind, weiß ich auch nur durch Tom. Ich kenne schließlich alle Todesser. "Also kennt Draco dich?" "Du nennst ihn beim Vornamen... Ist er dieser Besuch, wegen dem ich mich etwas von deinem Wohnabteil fern halten sollte?" Ich nicke. "Ja, er kennt mich", antwortet Voldemort. "Kommen wir zum Punkt. Du musst mir dabei helfen herauszufinden, inwiefern ich mit ihm verwandt bin." "Ach, das kann ich dir auch so sagen." "Was?" "Denkst du, ich kenne meine eigene Familie nicht? Alles nur gutherzige, nette Gestalten." Sein Gesicht verformt sich zu einer Grimasse. "Eklig! Du bist die einzige, die ich mag." "Was ist mit dem Rest passiert?" "Vanessa, ich habe sie allesamt ausgerottet", er beginnt zu lachen, "abgesehen von deinen Eltern natürlich. Die sind in der Mugglewelt untergegangen." Jetzt muss selbst ich lachen. Nette Menschen, sind die, die sich immer verletzen lassen. Lächerlich. "Nun, wie bin ich denn jetzt mit Draco verwandt?" "Gar nicht." "Wie kommt es dann, dass seine Eltern denken, dass ich seine Cousine bin?" "Wir dachten früher, dass Lucius Malfoy und ich Brüder seien. Doch das war ein Fehleintrag im Waisenhaus in dem ich gelebt hatte." Ein Stein fällt mir vom Herzen. Draco und ich sind gar nicht verwandt. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Und jetzt verrate mir mal, warum dich das so erfreut", sagt Tom mit einem Grinsen im Gesicht. "Es gibt noch ein anderes Thema anzusprechen", mein Stimme wird Ernst. "Ich habe da jemanden für dich, doch ich will etwas im Gegenzug haben." "Du willst mich also erpressen?", entgegnet Tom mir. Ich grinse diabolisch. "Erpressen ist ein großes Wort, Tom. Lass es uns Tauschgeschäft nennen."

~Dracos Sicht~

Wäre ich damals bloß Todesser geworden. Es wäre nie so gekommen. Plötzlich stürmt Vanessa in mein Zimmer. Ich rappel mich schnel auf. Sie kommt mir so nah, dass unsere Lippen sich fast berühren. Ich bin starr vor Schreck. "Wieso hängst du unsere Beziehung an den Nagel, nur weil dein Vater meint, wir seien verwandt?" Ich schweige. Sie sieht so gut aus, wenn sie sauer ist. Ich liebe es, das Böse in ihren Augen zu sehen. Schlagartig kommt sie mir noch näher. "Draco, wir sind nicht verwandt." Daraufhin küsst sie mich. Es fühlt sich so gut an und ich glaube ihren Worten sofort. Unsere Lippen lösen sich voneinander. "Ich habe nachgeforscht", erklärt sie. Daraufhin nicke ich nur. "Hör zu, Draco. Ich will, dass wir immer ehrlich zueinander sind, okay?" "Ja", antworte ich. Dann beuge ich mich zu ihr, "ich liebe dich, Vanessa."