ҡαρเƭεℓ 1 | Veränderungen

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Gebrochen. Kaputt. Verloren. Einsam.

Meine Welt schien still zu stehen. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Ich stand nur da - meine Augen auf ihn gerichtet. Vor zwei Wochen, hätte ich noch überhaupt nicht daran gedacht und nun stand ich hier. Die weiteren Personen in dem Raum komplett ausgeblendet. Oft dachte ich, dass er sich bewegen würde, doch das schien nur meine Fantasie zu sein, die versuchte mir sogar in dieser Situation Streiche zu spielen.

Mit jeder einzelnen Sekunde versuchte ich alles von ihm aufzunehmen. Und doch, tat es von Sekunde zu Sekunde immer mehr weh ihn anzusehen. Ich hatte noch so viel vor mit ihm - so viel was ich ihm sagen wollte - und nun wurde mir diese Chance verwehrt. Seit diesem Tag, weiß ich, wie es sich anfüllte ein gebrochenes Herz zu haben. Denn mein Herz war gebrochen - mir wurde ein Stück entrissen und keiner würde es je wieder füllen können.

Tränen liefen meine Wangen, bei den schönen Erinnerungen mit ihm, hinunter und ich spürte wie mich jemand in den Arm nahm. Trotz, dass meine Augen immer noch auf ihm lagen, wusste ich wer mich umarmt hatte. Er hatte so eine ruhige Aura um sich, dass es mich selber ein wenig entspannte. Gegenüber sah ich meine Mutter, die, als sie mich sah, mir leicht zulächelte. Doch ich wusste, dass ihr alles andere als zum Lächeln zu Mute war.

Unweigerlich, dachte ich an die letzten Wochen mit ihm - ich hatte lange nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbracht und nun weiß ich wie glücklich ich mich schätzen konnte, noch so viele tolle Erinnerungen in so kurzer Zeit mit ihm gesammelt zu haben.

Ich schaute hoch in das Gesicht desjenigen, der mich noch immer hielt. Mein Patenonkel schaute mich mitleidig an. Ich wusste, dass es ihm genauso weh tat hier zu sein, wie mir und ich war ihm sehr dankbar, dass er in den letzten Wochen - die für mich und meine Mutter sehr schwer waren - für uns da war.

Ich hörte die Tür aufgehen und sah einen Arzt reinkommen. Nach einem bestätigenden Nicken in unsere Richtung, ging er auf meine Mutter zu und redete mit ihr. Ich hörte nicht zu, blieb einfach nur dort stehen, so wie die ganze Zeit über, seit wir ins Gotham General gegangen sind.

Nicht lange danach ging die Tür wieder zu und der Arzt war verschwunden. Meine Mutter ging langsam zum Bett und küsste ihn einmal bevor sie in Tränen ausbrach. Mein Patenonkel versuchte sie zu trösten und ging ebenfalls zur Tür. Langsam ging ich näher an das Bett und berührte sanft seinen, nun kalten, Arm. Unkontrollierte Tränen bahnten sich ihren Weg aus meinen Augen auf meine Wangen. In meinen Gedanken verabschiedete ich mich von ihm und ging zu meinem Patenonkel und meiner Mutter, als ich auf dem Gang war, wagte ich noch einen letzten Blick ins Zimmer - es war das letzte Mal, dass ich meinen Vater gesehen habe.



Drei Monate später hatte sich unsere Lage wieder relativ gelegt. Wir haben uns neu eingelebt, könnte man sagen. Natürlich war nichts wie es vorher war. Ohne meinen Vater war alles sehr schwer. Er war so vieles für mich: ein Idol, ein Vorbild, mein Lieblingselternteil sogar, wenn man so weit gehen konnte. Er hat mich einfach immer am besten verstanden und mit ihm konnte ich über alles lachen. Doch das Schicksal, oder wer auch immer für den Tod verantwortlich war, wollte nicht, dass er bei uns blieb. Und das obwohl ich ihn noch gebraucht hätte. Ein paar Wochen bevor er gestorben ist, wurde ich 18 Jahre alt. Ich hatte das Gefühl, dass er extra noch so lange durchgehalten hatte, bis ich volljährig war, sodass er mich meine ersten 18 Jahre wenigstens noch begleitet hatte. Das Leben war unfair und grausam und es schreckte vor nichts zurück - das hatte ich jetzt gelernt. Wenigstens gab es noch ein paar Menschen, die uns beiden, meiner Mutter und mir, geholfen hatten. Mein Patenonkel und meine beste Freundin unter anderem. Mein Patenonkel war schon immer wie ein zweiter Vater für mich, er hat sich immer nur für unser Wohl eingesetzt und uns auch finanziell in den letzten Monaten sehr weitergeholfen. Er war ein sehr guter Freund meiner Eltern, weshalb sie ihn zu meinem Paten gemacht hatten. Und meine beste Freundin hat mir geholfen, mich nicht allzu einsam zu fühlen.

Love is Madness || Joker x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt