Drei Tage später stand meine erste Therapiestunde an und ich konnte nicht wirklich sagen, dass ich mich freute. Dan kam am Morgen zu mir, mit bester Laune wie sonst auch, und verkündete mir die frohe Nachricht. Keine Minute später hatte er mir auch schon wieder Handschellen angelegt, an die ich mich, ob man es glaubte oder nicht, sogar schon so langsam dran gewöhnt hatte, und führte mich mit Mike (dem Kerl, der Joker abgeführt hatte, als wir hier eingeliefert wurden) zu meiner Therapiestunde.
Den ganzen Weg über war ich still, machte nicht eine Anmerkung und Dan schien das ganze sehr verdächtig zu finden. Ich konnte seinen unangenehmen Blick von der Seite aus spüren und hätte am liebsten irgendeinen Kommentar abgegeben, doch dazu fehlte mir einfach die Lust.
"So still heute?", spottete er und zog leicht an meinem Arm um eine Reaktion aus mir heraus zu bekommen, "Was ist passiert - hast du deine Zunge in diesem Irrenhaus verloren, Kleine?"
Ich ging gar nicht erst auf diese Provokation ein. Ich hatte heute keine Nerven mich mit Dan anzulegen und wollte diese Therapiestunde nur endlich hinter mir haben. Zu meinem Glück beließ er es auch nur bei dieser einen Anmerkung und ließ mich den restlichen Weg über in Ruhe.
Wir blieben an einer Tür stehen, welche Mike sofort öffnete und ich wurde hineingeführt. Der kleine Raum war komplett leer bis auf einen Tisch, der in der Mitte stand und zwei Stühle, welche gegenüber von einander an den Tisch geschoben wurden. Mike und Dan führten mich zu dem Stuhl, der mit dem Rücken zur Tür stand und stießen mich auf diesen.
"Keine Dummheiten! Dein Therapeut wird gleich kommen", meinte Dan zu mir und ich schaute ihn nur an. Doch mein Blick sagte genug, dass ich nicht vor hatte irgendwas anzustellen, geschweige denn, dass ich in diesem Raum so oder so nicht viel anstellen konnte. Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand mit Mike, mit dem ich übrigens noch nie ein Wort gewechselt hatte - er war wohl nicht der gesprächigste - aus der Tür und ließ mich alleine, das Einzige was mir Gesellschaft leistete war die spärliche Lampe, welche direkt über dem Tisch hing, sowie meine Handschellen, die sie mir ruhig hätten ausziehen können, aber so viel Vertrauen schenkten sie mir wohl nicht.
Etwas wundern, dass sie mich alleine ließen, tat ich mich allerdings dann schon, jedoch war ich mir sicher, dass die Tür nur von außen geöffnet werden konnte. Das wäre jedenfalls das Sinnvollste in einer Anstalt, wenn es um die Sicherheit der Arbeiter und Patienten ginge. Aber auch wenn die Tür von innen ebenfalls zu öffnen wäre, würde ich nicht versuchen abzuhauen. Es würde mir nichts bringen, dafür kannte ich mich noch nicht gut genug aus in Arkham und ohne den Joker würde ich erst recht nicht ausbrechen.
Ganz zu schweigen, dass ich keinen Plan hatte, wie ich am besten ausbrechen könnte, so einfach würde das wohl nicht gehen.Mit einem Seufzer ließ ich meinen Kopf in meinen Nacken fallen und schloss die Augen.
Es war eigentlich nicht allzu schlimm hier drinnen. Das Einzige was etwas nervte war die Langeweile, die mich manchmal überkam, wenn ich abends in meinem Bett lag und nicht einschlafen konnte. Ich musste aber auch sagen, dass das alles hier eine gute Sache hatte - Joker und ich sind uns in den letzten vier Tagen näher gekommen als in der gesamten letzten Woche, die ich bei ihm verbracht hatte.
In seiner Wohnung war der normale Ablauf meistens, dass er beschäftigt war, entweder in seinem Büro oder draußen, und ich alleine in der Wohnung blieb und meine Messerwurfkünste trainierte, wobei er mir dabei auch noch manchmal geholfen hatte.
Hier drinnen allerdings gab es nicht viel, was er machen konnte, und daher redeten wir viel miteinander, wenn wir Freizeit hatten. Oder wir machten andere Sachen, die wir schlecht in getrennten Räumen machen konnten, wenn ihr versteht. In unseren Zellen ließ ich ihm aber auch Zeit für sich alleine, ich merkte manchmal, dass er das einfach brauchte. Hörte ihn dann abends leise mit sich reden, doch mich störte das nicht, im Gegenteil, zu hören, dass er noch in meiner Nähe war beruhigte mich dann immer. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich wieder an ihn dachte und mein Kopf wollte mir erneut klar machen, dass ich verrückt wäre in einen Kerl wie den Joker verliebt zu sein, doch mich interessierte das schon lange nicht mehr. Ich genoss einfach seine Aufmerksamkeit genauso wie seine Nähe zu mir.
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Love is Madness || Joker x OC
FanficLustig wie sich das Leben mit nur einem schlechten Tag ändern kann. Tara hat den schlimmsten Tag ihres Lebens bereits erlebt, welcher sie schon an den Rand des Wahnsinns trieb. Was passiert also, wenn eine bestimmte Person vorbeikommt und es schafft...