Chapter 18

106 3 0
                                    

Wo bin ich? Was passiert mit mir? Was haben sie mir angetan? Mein Kopf schmerzte sehr und ich fühlte mich, als wär ich damit gegen eine Mauer gelaufen. Hier roch es sehr seltsam. Eine Mischung aus Desinfektionsmittel und etwas anderem was ich  nicht beschreiben konnte. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber es ging nicht. Irgendetwas war mir im Weg. Dann bemerkte ich, dass ich etwas grobes, hartes im Mund hatte. Darum konnte ich meinen Mund nicht öffnen. Verdammt was ist hier los? Die ersten Tränen liefen mir über die Augen, ich hatte unbeschreibliche Angst. Ich muss hier weg! Was ist passiert? Fieberhaft suchte ich nach einer Antwort für das hier Geschehende. Doch es kamen nur Bruchfetzen herauf.. Das Spielzimmer.. Niklas.. die Knochen.. seine Wut auf mich.. die Spritze... Aber wie bin ich hierher gekommen? Ich weiß es nicht, aber ich muss hier weg. Mein Körper wollte mir aber nicht gehorchen. Keiner meiner Körperteile lies sich bewegen. Alles fühlte sich taub an, und gleichzeitig so schwer. Nach einiger Zeit konnte ich Schritte vernehmen. "Na Kleine? Wieder munter? Dann können wir ja beginnen."

Beginnen? Mit was beginnen? "Du wirst die schönste Nase von allen besitzen."

Währenddessen in Erik's Kopf: "Hört doch endlich alle auf!" "Alessandro, du bist so ein Weichei, du hast dich ziemlich schwer in Zoey verliebt!" "Nein Pascal habe ich nicht! Aber ich habe die Gewalt hier so satt!" Wieder hörte man Pascal's ekelhaftes Lachen. "Oder? Thomas, Niklas was sagt ihr dazu? Es ist zuviel, oder etwa nicht?" Doch Niklas sagte gar nichts, er weinte bitterlich und Thomas war dabei, ihn zu beruhigen. "Alessandro, kapier es endlich! Du bist hier klar in der Unterzahl! Ich bin hier der Anführer, nicht du! Du bist ja nicht mal in der Lage dazu, du Arschloch! Hier geht es nach meinen Regeln, und nicht nach den Regeln eines verliebten Schwachkopfes!" "Nein, das lass ich mir nicht gefallen! Irgendwann ist auch mal Schluss! Du wirst schon sehen wer hier die Oberhand hat!"

Alessandro's (Erik) Ansicht: Erschöpft stand ich vom harten Fußboden auf, und legte mich auf das Bett. Ich wollte es nicht zugeben, aber war es wirklich möglich? Möglich, dass ich Gefühle entwickelt habe, für eine unserer Frauen? Das durfte nicht wahr sein, den Fall habe ich schon mal erlebt. Einmal hab ich hier bereits schon mal eine Frau geliebt, habe sie beschützt vor etlichen, habe ihr vertraut, doch sie hat das schamlos ausgenutzt. Ich habe sie sogar alleine nach draußen gehen lassen, doch dann hat sie mich verraten, und ist nie wieder gekommen. Das alles hat dazu geführt, dass die Polizei Verdacht schöpfte, und eine Razzia durchgeführt hatte. Um ein Haar wäre unser Projekt aufgeflogen, und das hätte dazu geführt, dass wir lebenslang in einer Zelle gelandet wären. Ich darf das nicht zulassen, ich darf mich nicht wieder verlieben. Das könnte uns allen das Genick brechen. Im Hinterkopf hörte ich, wie Pascal mich auslachte. Nein ich kann das! Ich bin stark. Ich habe meinen Entschluss gefasst, ich muss Distanz zwischen ihr und mir schaffen. Außerdem, wird es wieder Mal Zeit nach dem Rechten zu sehen.

In der Halle bemerkte ich, das alles beim Alten verblieben ist. Die Wunden verheilen gut und die Frauen werden immer schöner. Ich zählte durch und stellte fest, dass alle vollständig bis auf Zoey waren. Wo könnte sie jetzt sein? Vielleicht in dem kleinen Hinterraum? Ich schloss die Tür auf, und dort lag niemand anderes als sie. Gefesselt, betäubt und verweint. Aber ich durfte mich davon nicht ablenken lassen. Ich muss auf unser Projekt achten! Victor kam hinter einem Vorhang hervor und nickte mir freundlich zu. Zoey drehte sich zu mir um und schaute mich verweint an. Aber ich ignorierte sie, auch wenn es tief in meinem Inneren sehr weh tat. Ich muss hart bleiben. "Victor fang an! Bring es zu Ende!" Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging. Mir entging auch nicht das Zoey meinen Namen schluchzte, aber auch das ignorierte ich.

Zoey's Ansicht: Ich hatte mir erhofft, er würde mich aus dieser Situation retten, doch er ignorierte mich. Warum nur? Wieso war er die ganze Zeit so nett? Und jetzt? Jetzt ist es ihm egal, was mit mir geschieht. Aber in seiner Stimme war keine Wut. In seiner Stimme war Verzweiflung und Enttäuschung. Als ich seinen Namen schrie, vermeinte ich, dass er stehenbleiben würde und mir helfen würde, aber er beachtete es nicht.

Doch das, was jetzt auf mich zukommt, macht mir noch größere Sorgen. Victor hatte mir zuerst erklärt, wenn man das erklären nennen kann, dass ich eine "Buckelnase" habe, und, dass er das durch einen operativen Eingriff verändern wird. Ich wusste zwar, das meine Nase nicht dem Schönheitsideal entsprach, aber ich dachte nicht, dass sie so schlimm aussehen würde. Noch verzweifelter macht mich die Angst vor den Schmerzen, die ich wahrscheinlich wieder erleben werde. Meine Ängste bestätigten sich als ich Victor fragte, ob ich dieses Mal eine Betäubung bekommen würde. Doch er verneinte und sagte nur: "Wer schön sein will, muss leiden!" Ich war blind und bewegungsunfähig gleichzeitig, ich konnte mich nicht einmal aus dieser miserablen Situation retten.

Dann verspürte ich schon den ersten Schnitt. Ein glühend heißes Stechen durchfuhr mein Gesicht. Schmerzerfüllt biss ich auf das etwas, dass ich ihm Mund hatte, so fest ich konnte. Ich spürte wie das Blut, das aus meiner Nase kam, sich den Weg in meinen Mund bannte. Der metallische Geschmack des Blutes, führte dazu das mir kotzübel wurde. Victor unterbrach kurz die Arbeit und sagte mir, dass er die offene Technik anwenden müsste, da er den oberen Knorpel entfernen müsste. Er würde sich auch darum kümmern, dass die Nähte gut verheilen würde. Bei diesen Worten, liefen mir Angstschauer über den Rücken und ich fing an heftig zu schwitzen.

Er führte seine Arbeit weiter fort, und dann durchfuhr mich ein ohrenbetäubender, ekelerregender, heißer Schmerz. Er war schlimmer als man sich vorstellen könnte. So schlimm, dass ich mir wünschte zu sterben. Ich war am Ende, mein Kraftvorrat war komplett leer. Die Geräte an denen ich angeschlossen war, fingen an komische Geräusche zu verursachen. Plötzlich wurde es schwarz um mich herum, und ich konnte nur noch ein lautes Stop von Alessandro vernehmen.

Grauenvolle LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt