Chapter 7

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Ich hörte wie die Schritte immer näher kamen, und dann stoppten. "Ignorier mich nicht, ich weiß ganz genau, dass du munter bist." Ich blieb stur liegen in meiner Position und bewegte mich keinen Millimeter. Keine zehn Pferde mich bringen mich dazu, diesen Typen in die verlogenen Augen zu schauen. "Komm schon steh auf!" "Niemals," grummelte ich vor mich hin.
Er berührte meine Schulter und versuchte mich umzudrehen, aber ich verlagerte mein Gewicht auf die andere Seite, sodass er mich nicht in die Position brachte, die er beabsichtigte.
"Jetzt sei nicht so beleidigt, dreh dich jetzt um und steh auf!" Sicher nicht, du Arschloch!
"Na gut wenn du nicht willst, dann muss ich dir dazu verhelfen." Was hat er jetzt vor? Er soll mich bloß in Ruhe lassen.

Aufeinmal machte es ein lautes Geräusch, und ich fiel zu Boden. "Verdammt, was willst du von mir?" "Dich!" Ehe ich noch schauen konnte, ging er auf die Knie und und zog mich zu sich. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich nun bei mir zu haben." Mit dem was dann geschah, hatte ich nicht gerechnet.

Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, und küsste mich.
Seine Küsse waren verlangend und seine Zunge bat um Eintritt. Aber ich lies ihn nicht gewähren. Ich versuchte ihn wegzudrücken, aber er hatte mehr Kraft. Je mehr Widerstand ich leistete, desto näher zog er meinen Körper zu sich.
Um irgendwie aus dieser dummen Situation zu gelangen, zwickte ich ihn. "Au verdammt du Schlampe was soll das!" Er schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht und stieß mich weg. "Was soll das!" "Sag mir endlich was du vorhast!" "Das wirst du noch bald genug erfahren, aber nicht solange du dich so undankbar verhältst!" Er starrte mich wütend an und ging einen Schritt zurück. "Undankbar?" Ich drehte mich um und starrte die Wand an. "Was zickst du jetzt so herum? Meinst du ich hab so eine wundervolle Frau wie dich, hier her geholt, dass ich ihr nicht mal nahe kommen kann?"
"Ich will deine verdammte Nähe nicht, ich brauch dich nicht, ich will weg von hier! Und ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es schaffen!"
Erik brach in schallendes Gelächter aus und antwortete mir: "Niemals Kleine, du bist hier weitweg von jeglicher Sozialisation. Das nächste Haus ist eine Stunde von hier entfernt. Egal wie laut du schreist, keiner kann dich hören." "Und wenn mich die Polizei sucht?" konterte ich zurück.
"Sobald hier die Polizei aufkreuzt, sind wir schon über alle Berge." Er zwinkerte mir zu und ging zu einem kleinen Kästchen, dass ich noch gar nicht bemerkt hatte. "Weißt du was Kleine, es wird Zeit dass du meine wunderbare Sammlung kennenlernst. Aber du musst dich erst mal beruhigen." Er holte eine Spritze hervor und ich befürchtete das Schlimmste.
Aber statt, dass er auf mich zukam, stoch er sich die Spritze in den Unterarm. Nachdem er fertig war, warf er die Spritze einfach in eine Ecke des Raumes. Fragend beobachtete ich sein Verhalten und war ein bisschen verwirrt darüber.

"Nur ein kleines Hilfsmittel, dass ich bei mir selber bleibe," gab er als Antwort auf meine Verwirrung. "Dass du bei dir bleibst? Du bist doch nicht normal! Ich glaube du warst schon lange nicht mehr bei Sinnen." Mir entkam ein enttäuschtes Lachen. Ich bemerkte wie sich seine Mimik zu Wut veränderte, und könnte mich selber ohrfeigen, dass ich nicht einmal die Schnauze halten konnte. "Was hast du gesagt Kleine?" Er kam mir gefährlich nahe und ich befürchtete, dass er mich wieder schlagen würde. Aber nichts davon geschah, er sah mir nur tief in die Augen und sagte: "Wenn du wüsstest Kleine, zu was ich in der Lage bin, wenn ich mir dieses Mittel nicht spritzen würde. Aber ich will euch nicht weh tun. Keiner von euch. Darum diese Spritze."

"Du hast mir schon längst wehgetan, du hast mir alles genommen, was ich hatte. Meine Mam, meine beste Freundin, sogar meine Freiheit!" Ich war so wütend, enttäuscht und ängstlich, sodass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte. "Verabschiede dich endlich von deinem früheren Leben. Deine Mam denkt, dass du tot bist und deine beste Freundin wird auch bald die Schreckensnachricht von ihrer verstorbenen Freundin erhalten."
Ich war so überrascht über das, was er gerade zu mir gesagt hatte, sodass ich ihn fassungslos anstarrte. "Was für ein kranker Mensch bist du! Was hast du zu ihnen gesagt?" "Naja ich habe gute Kontakte, diese haben das bereits geregelt. Keiner wird nach dir suchen. Du bist tot! Kapierst du?"

Und damit konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich sprang auf und versuchte ihn zu treten. "Ich hasse dich!" Er war ein bisschen überrascht von meinem plötzlichen Angriff und sprang zurück. "Was hast du bloß getan, du kleines verlogenes Arschloch!"
Er hatte sich schnell wieder gefasst und stieß mich so stark, sodass ich zurückstolperte und zu Boden fiel. Gleichzeitig stieß ich mir den Kopf an irgend einem harten Gegenstand an.
Das war zuviel, mir wurde schwarz vor Augen und das Letzte was ich noch mitbekam war, dass Erik auf mich zurannte und irgendetwas schrie.

"Mam! Wo bist du?" Ich suchte die ganze Wohnung ab. Wo war sie jetzt wieder, ich hoffe das sie nicht wieder soviel getrunken hatte, dass sie bewusstlos in ihrem eigenem Erbrochenen in irgendeiner Ecke lag. "Mam, wo bist du? Sag doch mal etwas?" Als ich die Badetür öffnete, bekam ich große Angst. Sie lag in der Badewanne und keine Reaktion kam von ihr. "Mam, wach auf! Bitte!"
Ich rüttelte sie und schlug ihr auf die Wange, aber nichts half. Jetzt bekam ich wirklich die Panik. Die jetzige Situation erlebte ich nicht das erste Mal. Aber normalerweise brachte ich sie immer zum Aufwachen. Aber dieses Mal schaffte ich es nicht. Also rannte ich zum Festnetztelefon, und rief die Rettung an. "Meine Mam rührt sich nicht mehr, was soll ich machen!" Der Mann am anderen Apparat, sagte mir nur ich soll ruhig bleiben. Sie würden gleich da sein. Ich rannte wieder zu meiner Mam und versuchte sie zu wecken. Aber es machte keinen Sinn, sie kam nicht wieder zu Bewusstsein. Als die Rettung uns erreichte, untersuchten sie meine Mam, und ich verstand nur Wortfetzen wie: kritischer Zustand, niedriger Sauerstoffgehalt.. Aber wie soll ein kleines Mädchen mit sechs Jahren etwas davon verstehen..

Grauenvolle LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt