Das Blut lief über meinen Finger auf meine Hand und färbte meine Hand rot, bis es schließlich auf dem Boden landete. Wie hypnotisiert starrte ich das Blut an meiner Hand an und dachte es müssten mindestens drei Stunden vergangen sein.
Doch es waren wenn überhaupt zwei Minuten, da wurde meine Zimmertür aufgerissen, mein Körper vom Bett gerissen, ich wehrte mich.
Meine Schreie halten durch die Gänge, ich trat um mich, biß wahllos zu, zappelte herum, versuchte los zu kommen, wollte diese Berührungen nicht.
Ich schüttelt den Kopf und schrie, dass es einem durch Mark und Bein fuhr.
Irgendwann spürte ich etwas kaltes an meinem Hals, ich versuchte es von meinem Hals abzuschütteln, aber da war es zu spät, ich spürte einen Piks und zwei Sekunden später erschlaffte mein Körper und kurz darauf verabschiedete sich auch mein Bewusstsein.
Ich wurde in eine Dunkelheit gerissen, es machte mir aber keines Wegs Angst, es war Kühl und es fühlte sich an als würde ich schwimmen in Wasser, langsam tauchte ich auf. Ich trug die weißen Klamotten der Einrichtung und lief über das Wasser, wie das funktionierte wusste ich nicht, es war ja auch nur mein Unterbewusstsein.
Plötzlich fühlte es sich an als würde ich unter Wasser gezogen, ich wachte auf, schnappte nach Luft und versuchte meinen Oberkörper aufzurichten. Aber ich war ans Bett gebunden, mein Finger war verbunden und ich lag auf der Krankenstation.
Hier war alles gefühlt noch weißer, noch sauberer, noch steriler, ich hasste diesen Ort und doch war ich regelmäßig hier.
Mein Blick glitt durch den kahlen, kühlen Raum, dann auf meine Bettdecke, ich hob mein Becken zum Test an, es ging nicht.
Ich spürte alle meine Gliedmaßen noch und nach und wurden mir auch meine Fesseln bewusst, ich zappelte herum, in dem genauen wissen, dass es nichts bringen würde und doch tat ich es. Ich quietschte immer wieder auf, dann rutschte die Bettdecke von mir, mehr hatte das Gezappel nicht gebracht.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nackt war. Ich starrte meinen Körper an, ich erkannte grob ein paar Hämatome und Schrammen, dann starrte ich einfach hoch zur Decke. Mein Blick wurde leer und mein Gesicht ausdruckslos.
Ich spürte die Kälte des Raumes nach einiger Zeit überhaupt nicht mehr und auch die Fesseln blendete ich nach und nach aus.
Immer wieder wenn durch einen der Lüftungsschächte Wind stob und in diesem Zimmer über meine nackte Haut glitt, erschauderte ich und fröstelte leicht, aber auch das wurde weniger.
Ich schloss die Augen, bewegte mich kaum, blendete einfach alles um mich herum aus, meinte irgendwo leise etwas ungewohnt harmonisches zu hören, es klang schön, ich wusste auch was es war, aber ich hatte keine Ahnung wie es hieß.
Ich sog die Klänge in mich auf und speicherte sie irgendwo ab, es beruhigte mich irgendwie.
Mein Unwissen darüber woher diese Klänge kamen störte mich nicht, doch als die Tür aufging und diese Klänge schlagartig lauter wurden, riss ich meine Augen auf und starrte direkt in zwei blaue Augen, die mich verwundert musterten, diese blauen Augen.
War das nicht dieser neue Betreuer? Angespannt beobachtete ich wie er, als wäre es normal dauernd nackte Insassen wieder zu zudecken, die ans Bett gefesselt waren, was es definitiv nicht war, die Decke wieder über mich legte.
Ich sprach nichts und er sprach auch nichts, nur die Klänge die er scheinbar mitgebracht hatte, erfüllten den Raum.
Meine Augen ließ ich ruhig über seinen Körper wandern, er ließ mich ihn Mustern, was die meisten Betreuer sofort unterbanden wenn ich es tat, es war ihnen glaube ich unangenehm von einem scheinbar verrückten gemustert zu werden.
Mein Gegenüber schien noch recht jung zu sein, nicht viel älter als ich, aber woher sollte ich schon wissen wie Alt ich war? Langsam fuhr er sich durch die blauen Haare und schob sie damit aus seiner Stirn. Blaue Haare... irgendwie machte ihn das besonders, hier drin hatte keiner bunte Haare, man hatte generell nur Stoppeln auf dem Kopf. Er hatte viele Tattoos die seinen Körper zierten ich starrte lange auf seine Handgelenke um herauszufinden ob er dort ein Zahlen Tattoo hatte. Er folgte meinen Blicken aufmerksam.
Meine Blicke fuhren als ich das Zahlen Gesuche aufgab wieder höher in zurück in seine Augen. Er lächelte schwach, ich rümpfte die Nase, wollte was sagen, blieb aber stumm.
Ich blieb stumm bis die Klänge die er dabei hatte woher auch immer sie kamen mit einem mal verstummten. Dann schleuderte es mich zurück in die Realität. Ich starrte ihn erschrocken an, ehe ich weg sah.
Ich wurde unruhiger bis ich wieder an den Fesseln zerrte.
„Hey, komm lass das, es bringt doch eh nichts" das war das erste was er sagte, sein Stimme war tief und melodisch.
Verbissen starrte ich ihn an. „Ich weiß!" fauchte ich dann. Er zuckte nicht zurück wie es jeder getan hatte, nein er kam sogar näher stoppte mein Gezappel, in dem er seine Hand auf mein Handgelenk legte.
„Alles ist gut, ich will dir nichts tun" er redete leise, langsam setze er sich neben mir auf das Bett.
„Wer bist du?! Was willst du? Warum bist du so nett zu mir?!" knurrte ich leise misstrauisch, meine Blicke bohrten sich in seine Augen.
Er sagte auf meine Fragen nichts, schüttelte nur den Kopf und ich schnaubte unwillkürlich und heftig auf. Auf sein Gesicht Schlich sich ein Lächeln, dann legte er etwas unter die Matratze, stand auf. Der Raum wurde von den Klängen von eben erfüllt, der blau Haarige stand auf.
Meine Blicke folgten ihm zur Tür, er öffnete sie und ging raus. Mein Blick klebte Sekunden später noch auf der Tür, dann drehte ich meinen Kopf zur anderen Seite und schloss meine Augen, lauschten den Klängen, jemand Sprache auf den Bändern aber so, dass es zu der Harmonie passte, allerdings verstand ich nichts, es war eine mir fremde Sprache.
Es faszinierte mich auch ohne das wissen worum es sich hier bei handelte. Und über die Klänge nachdenkend, erfasste mich eine undefinierte Müdigkeit und schwere. Nach und nach gab ich mich ihr hin und driftete weg, ich wusste nicht wie lange ich braucht um mich dieser schwere hin zu geben, ich wusste auch nicht ob ich je wieder aufwachen würde.
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Numbers||Taddl x Wavvyboi FF
FanfictionDeinen Namen? Kennst du nicht, alles was du weißt eine beschissene Nummer, die deinen Namen darstellt. Alles was du je gesehen hast? Weiße Wände das Eintönige dieser Klinik, dieser lieblosen Klinik. Die Erinnerungen an die du dich Klammerst? Veralte...