„Der Leiter wird in wenigen Minuten zu Ihrem Betreuten kommen und persönlich mit ihm sprechen, halten Sie ihn möglichst im Raum und sagen Sie ihm nichts. Müller Over and out" Das Funkgerät hörte auf zu knacken und war still.
T sprang auf und zog sie an, richtete seine Haare und sonst alles, ich beobachtete ihn nur völlig verwirrt.
„Zieh dich an kleiner, sonst raffen die das wirklich noch" er lehnte sich zu mir, küsst mich kurz und strich mir über die Wange, ehe er sich an die Wand gegenüber von mir stellte.
Ich nickte nur und zog mich dann selbst langsam wieder an, leicht fror ich, da seine Wärme fehlte.
Meinen zitternden Körper aufs Bett legend und unter der Decke verkriechend überlegte ich, was
genau der Leiter von mir wollte.Ich hörte wie T nervös im Zimmer auf und ab ging, er nuschelte einige Wörter vor sich hin, welche ich nicht genau verstand.
Ich presste meine Augenlieder aufeinander in der Hoffnung mich einfach in Luft aufzulösen, als wäre es das normales der Welt einfach in Staub zu zerfallen.
Wieso funktionierte das in Filmen aber nicht im realen Leben? Es wäre so schön einfach weg zu können wenn man Angst hatte oder sonst was war.
Ich wusste, das es keine Lösung auf Zeit war dauernd vor meinen Problemen weg zu laufen aber ich hatte Angst, so große Angst T zu verlieren, mich selbst erneut zu verlieren. Vielleicht auch die Hoffnung auf Freiheit eines Tages zu verliere.
Mein Puls war immens gestiegen und stieg weiter als sich die Tür öffnete und der Leiter der Einrichtung in Begleitung zweier anderer Betreuer den Raum betrat.
Ich hatte meinen blassen, mageren, leicht zitternden Körper aufgerichtet und still beobachtet was vor sich ging.
„Tjraks?" fragte der Leiter T und musterte den blauhaarigen von oben bis unten der seinem Blick unbemerkt auswich. Seine blauen Augen wirkten ruhig, generell wirkte er ruhig, so als wüsste er was er täte.
Wohingegen ich keinerlei Ahnung besaß was ich tun sollte.
Taddl hatte sich Zeit gelassen bis er mit einem: „Ja?" dem Leiter antwortete und kurz seinen Blick zwischen den drei Personen hin und her huschen ließ.
„Dieser Patient wie macht er sich? Ist er immer noch so unberechenbar? Sie haben mit Abstand am meisten Zeit mit ihm verbracht" der etwas ältere Mann blickte Taddl durchdringen an.
Der Blauschopf hielt dem Blick stand, ich bewunderte ihn dafür. Ich wäre eingeknickt, hätte es nicht mal geschafft mit einem ,Ja' zu antworten das nicht verängstigt oder gar gebrochen wirkte.
„Er ist berechenbar, fast schon handzahm" erklärte Taddl fest und wirkte dabei so überzeugend, dass ich fast selbst glaubte mir würde es so gehen, dass ich jeden an mich ran lassen könnte. Aber dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall gewesen. Er war es gewesen.
Er war derjenige der mich aus der Reserve geholt hatte, der mich aus mir selbst gezogen hatte. Meine Augen für neues geöffnet hatte. Mir gezeigt hatte was eS wirklich heißt angenommen zu werden und nur deshalb konnte ich ihn an mich ran lassen. Wegen sonst nichts.
„143?" damit wendete sich der Leiter an mich. Verschreckt starrte ich ihn wie ein scheues Reh an.
Mein Körper spannte sich leicht an.
„Was hat es mit diesen Gerüchten auf sich. Diesem Betreuer mit dem du laut anderen Insassen was haben sollst? Wer ist es? Tjarks etwa?" fragte er.
Als er Taddls Nachnamen aussprach musste ich ein zusammenzucken stark unterdrücken und sah dem Leiter fest in die Augen.
„Selbst wenn ich etwas zu jemanden hier hätte, würde es auf reiner Lust und Willen bestehen" gab ich dann von mir. Ich sag kurz zu Taddl, seine Augen sahen mich ungläubig an, etwas Angst schwang in ihnen mit und ich schloss die Augen um seinen Ausdruck nicht mehr sehen zu müssen.
Es tat weh, aber ich musste ihn schützen.
„Es wäre reine Lust, sonst nichts. Ich würde mir keinen Vorteil oder sonst was daraus erhoffen sondern lediglich meine Lust befriedigen. Es wäre nicht von langer Dauer. Vielleicht ein bis zwei mal aber niemals so, dass es auf eine Beziehung hinauslaufen könnte" erklärte ich, sah den Leiter fest an.
Zufrieden nickte der Leiter: „Gut, dann bin ich beruhigt, weiter machen."
Kaum hatte der Leiter die Worte ausgesprochen verließ er den Raum mit den zwei Betreuern und Taddl starrte mich nur von der anderen Seite des Zimmers an.
„War es das wirklich nur für dich? Ein fick für zwischendurch?" hauchte er leise und seine Augen waren so glasig und traurig.
Ich senkte den Blick ab und sah ihn kurz darauf wieder an.
„Glaubst du das denn?" fragte ich leise und sah ihn fragend an.
„Ich will es nicht glauben und auch nicht das es wahr ist" plötzlich war nichts mehr von dem starken blauhaarigen Tätowierten übrig. Sondern er sah mich an wie ein kleiner Junge, dessen Lieblings Spielzeug man ihm genommen hatte.
Ich schüttelte langsam den Kopf.
„Es war ein Vorwand um den Leiter los zu werden. Ich würde dich nicht eintauschen" leise hallten meine Worte durch den Raum.
Ich erhob mich, meine nackten Füße huschten über den kalten Boden und ich schlang meine Arme um den größeren. Dessen Arme legten sich um meinen Körper und er drückte mich leicht an sich.
„Ich brauche dich, ich will dich nicht verlieren" hauchte ich leise und er nickte.
„Ich weiß, ich brauche dich doch auch" flüsterte er leise an mein Ohr.
Mein Kopf vergrub sich in seiner Brust und er legte seinen Kopf auf meinen und hielt mich fest und in diesem Moment wollte ich nirgends anders sein. Bei niemand anderem sein nur bei ihm. Seinen Duft riechen und mich an ihm fest halten. Ihn bei mir wissen und sonst nichts.
Für diesen Moment fühlte sich alles so perfekt an. So unglaublich perfekt und es war mehr als ich mir jemals gewünscht hatte. Für diesen einen Moment fühlte ich sie.
Sie, die jeder mal fühlen sollte. Die Freiheit.
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Numbers||Taddl x Wavvyboi FF
FanfictionDeinen Namen? Kennst du nicht, alles was du weißt eine beschissene Nummer, die deinen Namen darstellt. Alles was du je gesehen hast? Weiße Wände das Eintönige dieser Klinik, dieser lieblosen Klinik. Die Erinnerungen an die du dich Klammerst? Veralte...