Der Kampf

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Kazumis Sicht

Ich wollte dies nicht, ich wollte dies überhaupt nicht. Das war die letzte Sache, die ich an diesem Tag tun wollte.
Es war mir bewusst, dass ich Yato sehen würde, aber ich hatte nicht gewusst, dass dieses Aufeinandertreffen so ausarten würde. Aber so stand ich da. In meiner neuen Rüstung, mit meinen zwei Katana und meine zwei Pistolen. Links von mir stand mein überdimensional großer Adler, auf den ich drauf stieg.
,,Kazumi, ich war ein Unheilsgott und bin daher viel stärker als du. Ich-"
,,Es reicht, du hast gewollt, dass es so eskaliert und jetzt ertrage die Konsequenzen!” Ich habe ihn nicht zu Wort kommen lassen, denn ich nahm Mine und schoss vier Schüsse ab, dessen Kugeln Yato aber halbierte. Ich flog mit Mura weiter nach oben.
,,Wenn du schon kämpfen willst, dann richtig. Komm von deinem Shinki runter!” Ich schaute zu Yato runter, ich wusste nicht, wie man gegen einen anderen Gott kämpft, dafür war ich nicht gemacht. Ich war weder ein Kriegsgott, noch ein Unheilsgott. Trotzdem hatte ich früher ein paar Kämpfe, wegen Yato. Ich sprang von Mura runter, doch musste mich sofort bücken, da Yato schon anfing mit Sekki anzugreifen. Mit Takashi blockte ich allerdings seine Angriffe und trat ihn weg, sodass er Meterweit weg flog.
Doch so schnell er auch auf den Boden lag, stand er auch auf. Schnell rannte er auf mich zu. Klinge traf Klinge, ein Fuß ging nach hinten und der andere folgte der Bewegung. Als Yato mir Konter gab, verlor ich kurzzeitig mein Gleichgewicht und Yato schnitt mir quer über die Brust.
Ich blendete alles aus. Die Rufe meiner Shinki, die Schreie von Hiyori. Ich blendete alles, seit Beginn des Kampfes aus.
Als wären die Schmerzen nicht genug, die Yato mir angetan hat, trat er mich mit voller Wucht gegen eine Wand, sodass ein Krater entstand. Mit unfassbarer Geschwindigkeit raste Yato auf mich zu und wollte mir Sekki in den Bauch rammen, doch durch meine schnelle Reaktionsfähigkeit schlüpfte ich hinter ihm und trat ihn diesesmal in den Krater, sprang daraufhin allerdings wieder weg und versuchte Yato mit Mine zu treffen.
Dieses Mal klappte es etwas besser. Yato konnte die meisten zweiteilen, aber 2 Mal bekam er einen Streifschuss.
Ich wollte das alles auf einer Seite nicht, aber auf einer anderen wollte ich meine Wut auf ihn rauslassen. Früher war alles einfacher, führe in der Zeit wo ich alleine war. Dieser Gedanke schmerzte, weil ich an die wunderschöne Zeit dachte, die wir vor 1000 Jahren hatten.
Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um an alte Zeiten zu denken. Yato stand nämlich langsam auf. Sicher schaute ich ihn ihre Augen und ganz plötzlich stockte mir der Atem. Yato bekam diese eiskalten Augen zurück, die genau diese Gefühle hervorbrachten wie damals. Mir lief ein Schauer den Rücken herunter, einen Schritt ging ich nach hinten und noch einen Schritt und noch einen Schritt.
Yato hatte mich noch nie so angeschaut, ich hatte Angst. Ich wollte ihm nichts antun. Ich wollte einfach, dass alles wieder in Ordnung zwischen uns beiden ist. Ich wollte ihn einfach in den Arm nehmen, ihm sagen, wie scheiße er doch ist, ihm gegen die Brust mit Tränen in den Augen schlagen und dann einfach in seinen Armen einschlafen. Warum war mir dieses Glück nicht gegönnt? Manchmal fühle ich mich, als wären die Götter gegen mich. Vor allem ich selber.
,,Jetzt wirst du den wahren Yato kennenlernen!” Ganz leicht schwang Yato Sekki und erzeugte zwei zerschneidende Luftwellen, denen ich nur ausweichen konnte, da Ren mich packte und mit mir in die Höhe flog. Auf einem Dach ließ sie mich im Endeffekt fallen, sehr zu meinem Leidwesen, denn Sekunden danach sprang Yato schon zu mir und versuchte mich zu erstechen.
Irgendwie schaffte ich es, mich von ihm zu entfernen und selber anzugreifen. Wieder einmal traf Klinge auf Klinge, wieder einmal wollte ich das hier beenden, doch zum ersten Mal schauten wir uns beiden wirklich in die Augen.
Seine Augen waren nicht eiskalt, nein. Sie schrien so vor Leid und Verzweiflung. Er wollte das genauso wenig wie ich, doch wie ich sah er die Chance den anderen auszuschalten. Jeweils eine Katana von Sekki und Takashi drückten gegeneinander. Yato und ich waren uns so nah, wie seit langem nicht mehr.

Erzähler Sicht

Gleichzeitig streckten die beiden Götter ihre zweite Katana empor, gleichzeitig schwangen die Beiden die Katana hinter des Gegenübers und gleichzeitig stachen sie zu. Beide husteten kurz Blut. Eine Träne verließ jeweils das Auge der Göttin der Liebe, Schönheit und Weisheit und des heimatlosen Gottes, Yato.
Der Druck schwächte ab, beide fielen auf die Knie. Ihre Köpfe lagen gegeneinander, kraftlos saßen beide auf dem Boden und riefen ihre Shinki zurück.
Angst überfüllte das ganze Gebiet, doch die Stille nahm die Oberhand. Niemand bewegte sich, Niemand konnte sich bewegen.
Man hörte nur allein das leise Schluchzen der Göttin. Der Gott versuchte stark zu sein.
,,Yato.. Ich.” Kazumi, die eigentlich sonst so stark reden konnte, fehlte die Kraft.
Hiyori, Yukine und die zwei neuen Shinki von Göttin Kazumi wollten zu den beiden rennen, doch Akira und Katsu hielten sie zurück, verschwanden sogar mit ihnen.
,,Ich braucht mehr Taktgefühl.” waren die einzigen, kalten Worte, die Akira über ihre Lippen brachte, bevor sie unter die Ballgäste verschwand, als wäre nichts passiert. Nun waren alle, außer die eigentlichen Gäste wieder auf dem Ball.
,,Wie konntest du nur, Yato?” versuchte Göttin Kazumi irgendwie mit tränenerstickter Stimmer zu sagen.
,,Ssh, lassen wir das.” Sie schauten sich nicht an. Beide Blicke waren auf den Boden gesenkt.
,,Warum sind wir so? Warum Lieben wir uns und warum Hassen wir uns gleichzeitig?” Kazumis Blick richtete sich auf. Als Gott Yato dies bemerkte, richtete sich sein Blick auch auf. Beide Blicke trafen sich, alles schien wieder in Ordnung.
,,Solange es das Prinzip von Gewinnern und Verlieren gibt, Kazumi, gibt es auch die Liebe und den Hass. Beide Dinge kommen nur zusammen vor. Wenn es nur einen Gewinner geben kann, wenn es einen Verlierer giebt, dann kann es auch nur Liebe geben, wenn Hass besteht. Liebe und Hass sind nicht voneinander zu trennen, wie zwei Seiten einer Münze. Gibt es keine Liebe gibt es keinen Hass und gibt es keinen Hass, dann gibt es keine Liebe. Unsere Liebe könnte nicht ohne unseren Hass existieren. Waren dies nicht eigentlich deine Worte, Kazumi?”

Die Liebesgeschichte zweier GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt