31

5 0 0
                                    

Emilys P.O.V

Einige Stunden später saßen Sarah, Karina und ich auf unseren Betten und machten unsere Hausaufgaben. Christina war immer noch am liegen, sie regte sich kein Stück. Mona, die auf der Toilette war, kam ins Zimmer und wollte sich an den Tisch setzen und zog den Stuhl nach vorne damit sie Platz hatte. Sofort schreckte Christina hoch.

"Sei doch nicht so laut. Siehst du nicht dass sie schläft?", fragte Karina und zeigte auf Christina. Christina lag sich wieder hin. "Sorry", flüsterte Mona und ging dann doch auf ihren Bett. "Hallo Mädels", sagte Frau Herle, die in unser Zimmer kam.
Wir begrüßten sie ebenfalls.

Sie schaute zu Christina. "Hi meine schöne", sagte sie als sie sich zu Christina ans Bett saß. Frau Herle war immer so süß. Sie behandelte uns auch immer sehr gut. Ich wunderte mich wieso sie keine eigenen Kinder hatte. "Guck mal was ich dir mitgebracht habe", sagte Frau Herle zu Christina und gab ihr zwei Schokoladenherze, die sie aus ihrer Tasche nahm. Sie lag sie neben Christina auf das Bett.

"Schokolade?", fragte Karina gierig. "Ohhh V.I.P oder was? Kriegen wir nichts?", fragte Mona. "Sie hat den ganzen Tag nichts gegessen", rechtfertigte sich Frau Herle. "Sei nicht neidisch meine Fresse", sagte Sarah zu Mona. "Emily", kam plötzlich jemand rein. Ich schaute zur Tür und sah Fiona, eine der jüngsten im Waisenhaus. "Ja bitte?", fragte ich.

"Du hast Besuch bekommen. Sie sagt sie wäre deine Mutter", sagte Fiona und ging wieder raus. "Och guck mal wie süß. Sie wollte dich überraschen. Komm lass uns sie begrüßen gehen", sagte Frau Herle und stand auf. "Ich will sie nicht sehen", sagte ich. "Och Emily", sagte Frau Herle. "Ich will sie nicht sehen. Sie soll gehen und nie wieder kommen", sagte ich. "Soll ich ihr das genau so sagen?", fragte Frau Herle sarkastisch. "Genau so", antwortete ich. "Bist du sicher?", fragte sie nochmal. "Es reicht. Ja, sie ist sich sicher. Sie will sie nicht sehen", mischte Mona sich ein. "Na dann", sagte Frau Herle und ging raus.

"Gut gemacht", sagte Mona zu mir. "Was gehen dich die Sachen anderer an? Kümmer dich um dein scheiß!", mischte sich nun auch Sarah ein.

Doch ich konnte nicht anders. Ich musste sie sehen. Ich ging zum Flur, welches ein Fenster hatte, der direkt zum Hof führte, und schaute raus. Dort sah ich sie. Die Frau die mich allein gelassen hatte. Meine 'Mutter.'

Ich sah wie sie traurig auf den Boden schaute als Frau Herle es ihr sagte. Plötzlich sah ich Bibi auf sie zu rennen. Bibi. Sofort bekam ich ein lächeln ins Gesicht und rannte raus.

Maras P.O.V

"Was hattest du auch anderes erwartet? Es gibt viele Mütter wie dich. Sie lassen ihre Kinder auch hier. Wir sagen dass es bestimmt einen Grund gegeben hat aber die Kinder verzeihen es nicht", erzähle mir die Erzieherin und ich schaute auf den Boden. "Mama wo ist meine Schwester?", fragte Bibi ungeduldig. "Warte", sagte ich. "Bibi!", hörte ich jemanden schreien und sah in die Richtung woher der Schrei kam. Dort stand sie. Das Mädchen welches ich allein gelassen hatte. Meine Tochter.

"Emily", schrie auch Bibi und rannte zu ihr. "Ich hab dich so vermisst", sagte Bibi zu Emily während sie sich umarmten. "Ich hab dich auch sehr vermisst", sagte Emily. Nachdem sie sich trennten sah mich Emily mit einem hasserfülltem Blick an. "Ehm, kannst du mir dein Zimmer zeigen?", fragte Bibi neugierig. "Komm mit", lachte Emily und nahm sie an die Hand. Zusammen verschwanden sie im großen Gebäude.

Ninas P.O.V

Ich machte mir grade in der Küche einen Tee als mein Mann die Küche betrat. "Sag der Dienerin dass sie die Wäsche ordentlich machen soll. Guck dir mal mein Hemd an, es ist geknittert", beschwerte er sich. "Ok, ich feuer sie am Montag", sagte ich. "Hab ich was von feuern gesagt? Es reicht wenn du sie drauf ansprichst", meckerte er mit mir. "Ok ok", sagte ich.

Dann kam Sebastian rein. "Gehts dir gut?", fragte ihn mein Mann. "Ja", sagte Sebastian. Man konnte ihm seine schlechte Laune förmlich raus hören. "Du klingst aber nicht so", sagte mein Mann. "Ich hab heute mit Christina gesprochen. Ihr geht es garnicht gut bei allem was sie grade durchmacht", sagte Sebastian ein wenig niedergeschlagen.
"Stimmt, dass ist wirklich tragisch", sagte mein Mann. "Ihr beiden seid die einzigen die sich darum sorgen. Guckt mal, niemand von ihren Verwandten wollte sie behalten", mischte ich mich ein.

"Nur ihre Verwandten, Mama? Sogar andere Leute haben ihr den Rücken zugekehrt", sagte Sebastian. "Nina, wie wäre es wenn wir sie an den Wochenenden zu usb nehmen würden?", fragte mein Mann plötzlich. "Wieso das?", fragte ich. "Sie war die Tochter unserer Freunde. Sie ist quasi in unseren Händen aufgewachsen", sagte er. "Christina hat sich verändert. In so kurzer Zeit ist sie genau wie die anderen Waisenkinder geworden; sie macht dummes Zeug, sie benimmt sich komisch", erzählte ich ihm. "Bravo Mama. Kaum ist sie arm, schon hasst du sie", meckerte Sebastian. "Ich sage das nur weil ich an euch denke. Ich habe so hart gearbeitet dass ihr vernünftige, ordentliche und respektvolle Kinder werdet", sagte ich. "Wir sind vernünftig?", sagte er.

"Lass es sein. Papa, ich muss dir was erzählen", sagte Sebastian zu meinem Mann. "Wir haben dich angelogen. In dieser Nacht, wo du nicht in der Stadt warst", fing Sebastian an. Ich schaute ihn schockiert an.

{887 Wörter}

Broken RosesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt