Kapitel 17

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POV Dylan :
Die Suche zurück ins Leben gelingt nicht allein. Das in der Kindheit verlorene Urvertrauen wird als Vertrauen in die Hilfe und Gutmütigkeit der Menschen ringsum neu erlernt. Nicht jeder wird gleich in einem Schloss Aufnahme finden, aber wertschätzender Umgang durch das Umfeld wirkt ähnlich aufbauend. Gerade in der gefühlten Nutzlosigkeit und Wertlosigkeit, wenn die eigene Kraft nicht mehr reicht um das Leben zu meistern, gibt es Menschen, die den Betroffenen versorgen und an seine Zukunft weiter glauben, ihn gestärkt wieder auf den Weg des Lebens entlassen. Fehlt dieses Umfeld, so wird der Betroffene es suchen. Er holt sich Zuwendung beim Arzt, meist zunächst verdeckt unter Nennung der körperlichen Symptome. Die Suche im innerem  wird von außen unterstützt. Erlernte Hilflosigkeit der Kindheit kann neu bewertet und Vertrauen neu aufgebaut werden.
Wer so weit kommt, dass er bewusst Hilfe von außen annimmt, hat bereits einen wichtigen Schritt getan. Oft wird der Genesungsprozess aber zunächst hier enden. Der Betroffene funktioniert wieder gut genug. Die depressive Phase scheint vorbei. Aber die nächste Phase wird kommen und an dieser Stelle erneut eine Entscheidung fordern, weiter zu gehen. Viele haben diese Phasen erlebt. Eine Depression kann auf diese Weise Jahrzehnte lang immer wieder erscheinen und scheinbar vergehen.
Das bedeutet dass ich ein Leben lang mit Thomas zusammen sein muss, damit ich ständig für ihn da sein kann.

Zu erst einmal musste ich ihn überreden zu essen. Das war eine Arbeit .

POV Thomas :
Warum soll ich essen ? Erstens schmeckt es eh widerlich und zweitens werde ich nur fett. Wenn ich schon kein Bein mehr habe muss ich wenigstens gut aussehen. Dylan sollte man nachdenken .

POV Dylan :
Und ihn überreden mir raus zu kommen an die frische Luft .

POV Thomas :
Damit mich irgendjemand sieht , zb ein Fan , und ich meine ganze Leidensgeschichte erzählen muss und nur als krüppel betrachtet werde ?! Nein danke.

POV Dylan:
Überhaupt dass er mir mir redet war schon schwer.

POV Thomas :
Ich mag ihn ja um mich aber so blöd wie der sich verhält habe ich keine Lust mir ihm zu reden. Ich will alleine sein aber mit ihm. Ich will in meinem Bett liegen und schlafen aber er soll im Raum sein. Aber ne... Dylan verhält sich schlimmer als meine Mutter .... die übrigens nicht einmal aufgetaucht ist bis jetzt....
Niemand kann mich in diesem Zustand lieben. Niemand . Und vor allem ich selbst nicht.

POV Dylan :
Thomas muss doch erkennen dass ich ihm nur gutes will. Ich mache alles für ihn aber irgendwie lässt er mich nicht an sich ran.
Bitte versteh doch:
Ich kann dir nicht versprechen
dir die Sterne vom Himmel zu stehlen
kann dir nicht versprechen
auf alle Fragen eine Antwort zu geben

Kann keine Meere teilen
Nicht in die Zukunft sehen
Kann keinen Berg versetzen
die Geschichte nicht verdrehen

Ich kann dir nicht versprechen
die Welt zum Stehen zu bewegen
kann dir nicht versprechen
alle Meere zu durchsegeln

Kann Geschehens nicht ändern
die Zeit nicht rückwärts drehen
kann Wunder nicht herbeiführen
und nicht durch's Feuer gehen

Ich kann dich lieben
wie's kein andrer vermag
Ich kann dich lieben
mit jedem Herzschlag
Ich kann dich lieben
Tag für Tag
Ich kann dich lieben

Ich kann für dich da sein
an deiner Seite gehen
kann Sorgen mit dir teilen
dich versuchen zu verstehen

Ich will dir ein Licht sein
wenn du im Dunkeln irrst
ich will dir Wärme geben
wenn du im Dunkeln frierst

Ich kann dich lieben
wie's kein andrer vermag
Ich kann dich lieben
mit jedem Herzschlag
Ich kann dich lieben
Tag für Tag
Ich kann dich lieben

Ich kann dich lieben ~Dylmas/NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt