Überraschung

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Hi ich bin Phillip, oder auch einfach Phil. Um mal gleich auf den Punkt zu kommen, ich bin ein Gestaltenwandler, aber nicht irgendeiner. Nein! Ich bin der Sohn vom weißen Wolf, ja DER weiße Wolf. Aber wir stellen gleich mal etwas klar: der weiße Wolf ist eine Wölfin. Sie ist meine Mutter und die Anführerin der Story- Hunters oder ums einfacher zu machen der Alpha vom Moonshine Rudel. Sie ist echt die coolste Mutter, die ich mir vorstellen kann. Ich bin auch ein Gestaltenwandler, allerdings nicht wie meine Mutter ein Wolf, oder ehr Wölfin, sondern ein Luchs. Wenn ihr euch jetzt fragt: ,,Wie soll das denn gehen?", hier die Antwort: Mein Vater ist ebenfalls ein Gestaltenwandler, allerdings ein Luchs. Von ihm habe ich das Tier geerbt und von meiner Mutter die Farbe: Ich bin ein weißer Luchs mit grauen Punkten. Ziemlich selten, wenn nicht sogar der einzige. Mich stört es nicht, genauso meine Familie und dem Rudel. Das einzige woran ich mich gewöhnen musste, war dass ich einen weiblichen Luchs hatte. Ich bin ein Junge, aber mein Luchs ist ein Mädchen. Ist manchmal echt komisch, doch als mir Mama erklärt hatte, dass auch ihr Wolf männlich ist, lernte ich damit umzugehen. Mein Luchs, oder auch Luchsin, heißt Seeschweif und wenn jetzt Fragen kommen, wegen des Namens, ich sag euch eins: jeder Luchs oder Wolf hat so einen Namen. Der Luchs von meinem Vater heißt Weidenfell und der Wolf meiner Mutter heißt Kampfstern. Die Endung Stern steht dafür, dass sie ein Alpha ist, weshalb sie in ihrer Wolfgestalt auch eine Schwarze Färbung um die Augen hatte, die aussieht wie eine Maske.

Naja egal, dass muss erst einmal reichen. Bist du endlich fertig Phil. Ach ja, bevor ich das vergesse: das eben war Seeschweif. Ganz toll, aber du musst jetzt los! Moon ruft schon. Oh shit! ,,Ich komme!" Tut mir leid Leute, aber ich muss los! Bey, man sieht sich...

Als ich mich endlich von meinem Laptop losriss, schnappte ich mir meine Strickjacke und stürmte die Treppe runter. Im Wohnzimmer angekommen rannte ich fast Gage um, der mir nur belustigt hinterher sah. ,,Wir sind in der Küche!", rief meine Mutter, als sie mich näherkommen hörte. Um ehrlich zu sein, musste sie mir das nicht sagen, denn ich hatte es schon oben in meinem Zimmer gehört. ,,Da bist du ja," sagte Robin, mein Vater. ,,Können wir los?", fragte ich aufgeregt. Moon lachte leicht und sagte: ,,Du hast es ja eilig! Was ist denn los?" Ich wurde leicht rot. ,,Ich habe jemanden kennen gelernt und wir wollten uns vor dem Unterricht treffen," stotterte ich vor mich hin. Ich wollte nicht, dass meine Eltern weiter nachfragten und schnappte mir einen Apfel und biss hinein. Meine Eltern fragten zum Glück nicht weiter nach und verabschiedeten sich von mir.

Nachdem das getan war rannte ich schnell nach draußen und setzte mich in das Auto von Rose. Sie ist die Mate von Patrick und die Mutter von Benedict, der nun vor mir saß. Sie fährt uns immer zur Schule, nur nach Hause dürfen wir selber laufen, bzw. fliegen. Fliegen? Ja fliegen, denn Benedict ist genauso wie seine Eltern ein Gestaltenwandler und kann sich in einen Habicht verwandeln. Sein Habicht heißt Schwarzfeder und ich musste zugeben: dieser Name passte zu ihm, denn er hatte schwarze Flügel, der Rest war braun bis grau.

,,Du hast es ja eilig," stellte Rose fest. ,,Ich will einfach nur schnell zur Schule," antwortete ich ihr. Ich konnte förmlich den verwirrten Blick von meinem besten Freund spüren. Er war gerade mal ein Jahr jünger als ich, war aber schon echt schlau und in manchen Sachen musste er mir sogar Nachhilfe geben. In der fünften Klasse wurde er sogar ein Jahrgang hochgestuft, da er zu schlau für die 5. Klasse war und dann kam er zu mir. Viele meiner Mitschüler beleidigten ihn als Streber, obwohl er es gar nicht war. Er konnte das alles schon größtenteils, ohne jemals davon gehört zu haben. Manchmal bewunderte ich ihn für sein Wissen und wünschte mir ich könnte das auch. Nun ja, ich muss halt viel lernen, bekomme aber trotzdem einigermaßen gute Noten. Mittlerweile waren wir in der 12. Klasse.

Rose lachte belustigt auf und fuhr endlich los. Aufgeregt rutschte ich auf meinem Sitz hin und her. Als wir endlich an der Schule hielten, schnappte ich mir meinen Rucksack und sprang aus dem Auto. Geduldig wartete ich noch auf Benedict. Als er endlich neben mir stand, wünschte eine Mutter uns noch einen schönen Schultag und fuhr wieder los.

,,So... weswegen bist du denn so aufgeregt?", fragte mich Ben und wir gingen zusammen auf den Schulhof. ,,Nun...", stotterte ich. ,,Ich... ich... du kennst doch die neue in unserer Klasse, nicht?", ,,Ja, kenne ich. Ich glaube sie hieß Samanta.", ,,Genau... wir wollten uns vor dem Unterricht noch einmal treffen... und ich... ich mag sie... irgendwie...", stotterte ich weiter. Benedict sah ungläubig zu mir. ,,Du weißt aber, dass du irgendwann eine Mate bekommst. Du kannst sie nicht lieben!" Ich riss meine Augen auf und sah ihn groß an. ,,Ich liebe sie doch nicht! Ich mag sie nur als Freundin!", verteidigte ich mich. Ben sah mich beruhigt an und wollte etwas sagen, doch hinter uns hörte ich auf einmal schwere Schritte.

Ich drehte mich schnell um und erkannte, dass es der Typ war, der mich und Ben immer drangsalierte. ,,Ihr zwei auch hier? Wollt ihr euch wieder bei den Lehrern einschleimen?", fragte er hochnäsig. ,,Nein, eigentlich nicht...", flüsterte ich. ,,Ach wie süß. Snowy hat Angst," sagte der Junge vor uns. Snowy war mein Spitzname und ich hasste ihn. Ich habe in meiner Menschlichen Gestalt genauso weiße Haare wie meine Mutter, weswegen mich viele Jungs auslachten. Niemand wusste, dass Moon meine Mutter war und deshalb dachten alle, ich hätte sie mir gefärbt. Ich sah den Typen vor mir immer noch groß an, bis er einen Schritt auf mich zu machte. Ich wich zurück und er fing an zu lachen. So etwas willst du dir gefallen lassen? Was soll ich den deiner Meinung nach machen? Gegen so einen wie ihn komme ich doch niemals an! Nein, dafür bist du zu feige, aber gegen 10 Wölfe auf einmal ist es kein Problem! Was? Erinnerst du dich noch daran als du fünf Jahre alt warst? Du hast dich das erste Mal verwandelt und bist danach mit deinem Vater um das Haus gerannt. Plötzlich kamen 10 Wölfe aus dem Wald und du hast dir ihren Anführer vorgeköpft. Du hast ihn besiegt und damit die anderen in die Luft geschlagen. Das wusste ich gar nicht mehr! Siehst du! Und jetzt geh Benedict helfen! Was? Wieso? Schau doch einfach

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Umgebung und sah, dass der Typ sich in einen braunen, großen Wolf verwandelt hatte. Ben hatte sich ebenfalls verwandelt, nur lag er unter dem Jungen. ,,Was ist passiert?", fragte ich ihn über die Gedanken. ,,Du warst abwesend und der Typ wollte dich schlagen. Ich habe dich verteidigt, dafür griff er mich an," brachte er schwer atmend heraus. Jetzt wurde ich wütend. Niemand greift einfach jemanden aus meinem Rudel an! Ich knurrte wütend und ging auf den Wolf zu. Dieser drehte sich zu mir um und sah mich skeptisch an. Anscheinend denkt er sich, dass du genauso einen Habicht hast wie Ben. Dann wird er sich gleich echt wundern! Immer noch knurrend ging ich einen Schritt auf den braunen Wolf zu. Als ich nur noch kurz vor ihm stand, verwandelte ich mich.

Nun stand ich als weißen Luchs vor ihm. Ich war um einiges größer als er und auch meine Muskeln konnte man gut sehen. In den Augen des Wolfs konnte man gut den Schock ablesen, aber auch ein bisschen Angst lag in ihnen. Er nahm die Pfote von Ben und drehte sich nun komplett zu mir um. Er stellte sich kampfbereit hin, doch ich lächelte ihn nur böse an, als ich sah, wie unsicher er war. ,,Na komm schon!", sagte ich zu ihn. Normalerweise konnte ein Gestaltenwandler nur die Sprache seines Tieres, doch ich konnte auch noch die der Wölfe und der Habichte. Alle gelernt von unseren Rudelmitgliedern.

Ich sah im Augenwinkel, wie Ben sich wieder aufrappelte und zu meiner Schulter flog. Er setzte sich auf diese und sah den Wolf wütend an. ,,Lass es lieber," sagte auch er. ,,Wieso könnt ihr meine Sprache?", fragte er wütend. ,,Gelernt? Wir haben ein großes Rudel und viele Freunde, da lernt man einige Sprachen," erklärte ich. ,,Hauptsache du hast dort auch kämpfen gelernt, Luchs!", sprach er und sprang in die Luft. Ich sah ihn nur gelangweilt an. Er war so hochgesprungen, dass ich genau wusste, wo er landen würde und stellte mich dort hin. Mit Ben auf meiner Schulter sprang ich dem Wolf entgegen und riss ihn auf den Boden. Als wir wieder landeten, lag er unter mir mit meiner Pfote auf seiner Kehle. ,,Lass uns einfach in Ruhe und wir vergessen, dass schnell wieder," knurrte ich gefährlich nahe an seinem Gesicht. Der Wolf wimmerte nur kläglich und ich ließ ihn los. ,,Das wirst du noch bereuen!", drohte er mir und lief hinter die Schule. Ich sah ihn unbeeindruckt hinterher und sah mich auf dem Schulhof um. Viele geschockte Gesichter sahen uns an, doch ich blickte nur desinteressiert zurück. Nachdem ich mir einen guten Überblick verschafft hatte, verwandelte ich mich. Jetzt wurden die Augen der umstehenden Schüler noch größer. Noch nie hatten sie jemanden gesehen, der sich mit seinen Klamotten verwandelt hatte. Benedict flog von meiner Schulter auf den Boden und verwandelte sich ebenfalls. Er sah sich kurz um und drehte sich dann zu mir. ,,Danke!", sagte er bloß. Kurz darauf erklang die Schulglocke und wir liefen zum Unterricht.

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt