,,Danke!"

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Da wir schon lange nicht mehr in unserem vertrautem Wald waren und damit weit weg von zu Hause, brauchten wir keine Angst haben, dass uns eine Patrouille unseres Rudels findet. Nach ungefähr weiteren 15 Minuten hörte ich wieder die Stimme von Ben in meinem Kopf. ,,Phil? Ich habe eine Stelle gefunden. Es ist echt wunderschön hier. Ich komme schnell zu euch geflogen und bringe euch dort hin. Es ist nicht mehr weit," sagte er in meinem Kopf. Die Aussicht auf eine kleine Pause ließ mich wieder lächeln, wodurch ich wieder seltsame Blicke von Sam abbekam. ,,Sag mal, kann es sein, dass du Stimmungsschwankungen hast?", fragte sie mich. Belustigt sah ich zu ihr. ,,Wieso sollte ich," fragte ich lachend. ,,Naja gerade sahst du noch ziemlich niedergeschlagen aus und jetzt lachst du, als wenn nichts gewesen wäre," antwortete Mark mir. Belustig sah ich zu den beiden. Was reden die da nur? Ich weiß es nicht. Leicht verwirrt, aber trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht lief ich weiter und hielt ausschau nach Ben.

Kurz nachdem ich Ben am Himmel entdeckte, waren wir auch schon in einem Wald auf einer kleinen Lichtung. Eins musste ich zugeben: Ben hatte recht. Es war wunderschön hier. Ein kleiner Hügel aus Steinen stand auf der anderen Seite der Lichtung. Ein kleiner Wasserfall floss aus ihm und mündete in einem kleinen Teich. Ich ging vorsichtig zum Wasser und setzte eine Pfote hinein. Dafür, dass schon Herbst ist, ist das Wasser erstaunlich angenehm. Ich nahm meine Pfote wieder aus dem Wasser und ging zu den anderen. ,,Das Wasser ist wunderbar. Ich würde sagen, dass wir uns alle mal ein wenig auffrischen," sagte ich und verwandelte mich. Die anderen machten es mir nach und ich striff meinen Rucksack von meinen Schultern. Als ich mein Pullover auszog wurde ich leicht rot, doch ich versuchte es zu ignorieren. Zusätzlich ließ ich noch meine Hose auf den Boden fallen. Jetzt war ich rot wie eine Tomate und wagte es nicht die anderen anzusehen. Ich hörte nur ein belustigtes Schnauben. ,,Na los, ab ins Wasser!", sagte Sam und rannte vor. Ich versuchte wieder eine normale Farbe im Gesicht zu bekommen, doch gelang es mir nicht wirklich. Seufzend folgte ich Mark, der sich bereits zu Sam gesellt hatte.

Wenig später saß ich am Rand des Teichs neben Ben und sah entspannt ins Wasser. ,,Danke," sagte ich zu Ben. ,,Wofür?", fragte dieser nur. ,,Für alles," flüsterte ich. ,,Du warst der einzige, der nie an mir gezweifelt hat und immer zu mir gestanden hat... du warst immer für mich da, wenn ich Probleme gehabt hatte... aber auch dafür, dass du uns zu diesem Ort gebracht hast." Ich sah zu Ben hinüber und sah direkt in seine Augen. Ich musste zugeben, dass sie echt wunderschön waren und ich mich in ihnen hätte verlieren können. Was denke ich da nur? Er ist doch nur mein bester Freund. Außerdem habe ich irgendwo eine Mate. Naja... Seeschweif? Was ist los? Es kann sein, dass ich und Schwarzfeder uns abgesprochen haben. Was abgesprochen. Jeder Gestaltenwandler ist erst reif für eine Mate, wenn er 18 Jahre alt ist. Ja und, ich bin 19. Lass mich aussprechen. Also... ich und Schwarzfeder wussten es vorher schon und wir haben besprochen, dass wir es euch erst später sagen würden. In letzter Zeit wurde es immer schwerer es zu verstecken und jetzt ist der Moment gekommen. Seeschweif! Nun... ihr beide... ihr seid Mates... Nachdem Seeschweif den Satz beendet hatte strömten alle Gefühle auf einmal auf mich ein. Sie hatte recht: Ben war mein Mate. Ich wusste nicht ob Schwarzfeder Ben auch Bescheid sagte und deshalb sah ich nur zögerlich zu ihn. Ben sah mich verwirrt an. Er weiß es nicht. Lass mir kurz die Kontrolle. Wir haben abgemacht uns ein Zeichen zu geben. Ich sah nochmals zögerlich zu Ben und überließ dann Seeschweif die Kontrolle. Sie sah mit ihren roten Augen zu Ben und nickte einmal mit dem Kopf und überließ wieder mir die Kontrolle. Kurz darauf wurden Bens Augen glasig und ich wusste, dass er jetzt mit Schwarzfeder redete. Ich hatte Angst, vor dem was er mir sagen würde, wenn die beiden fertig waren. Mir war klar, dass ich ihn als Mate haben wollte, aber ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Was ist, wenn er mich nicht akzeptiert. Fragte ich Seeschweif aus Verzweiflung und sah in das klare Wasser. Ich weiß es auch nicht. Flüsterte sie. Sie schien ebenso verzweifelt zu sein wie ich.

Es vergingen gefühlt Stunden, bis Ben wieder etwas machte. ,,Phil," flüsterte er. Ich sah zögerlich zu ihm und wusste nicht, wie er jetzt reagieren würde. Ich sah ihn nur in die Augen und sah, dass er genauso zögerlich war, wie ich. Ich verlor mich in seinen Augen und bemerkte erst einige Momente später seine weichen Lippen auf meinen. Leicht überrascht aber auch überglücklich erwiderte ich den Kuss und legte meine Hände in seinen Nacken. Als wir uns viel zu schnell lösten sahen wir uns nur an. Ich sah, dass er ebenso überglücklich strahlte wie ich. Erleichtert legte ich meine Stirn an seine. ,,Danke," flüsterte ich. ,,Hatten wir das nicht erst gerade?", fragte mich Ben belustigt flüsternd. Ich lachte nur und legte wieder meine Lippen auf seine. Ich hatte das Gefühl, als würde ich gleich vor Glück explodieren.

Erschrocken fuhren wir beide auseinander, als wir gejubel von der anderen Seite des Teiches hörten. Erschrocken sah ich zu der Quelle der Unruhe hinüber und erkannte Sam, wie sie dort stand und halbe Luftsprünge vollführte. Belustigt sah ich zu ihr rüber und spürte im nächsten Moment, dass sich Ben an meine Schulter legte und versuchte sein rotes Gesicht zu verstecken. Ich wusste, dass ich genauso rot war und legte deshalb meinen Kopf auf seinen. Ich könnte ewig hier so sitzen. Das glaube ich dir, doch wir müssen weiter. Schon? Naja... wir haben jetzt den halben Tag hier verbracht, wir sollten uns einen Unterschlupf suchen. Na gut, du hast ja recht. Naja, im Prinzip habe ich... Ach sei leise!

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Ich muss diesen Moment leider zerstören, aber ich muss auch mal was sagen! Als ich das Buch begonnen hatte, wusste ich nicht was daraus wird. Alles was momentan passiert ist nicht auf meinem Mist gewachsen! Ich tippe im Prinzip einfach nur und die Geschichte schreibt sich von selbst. Ich selbst habe beim schreiben einen halben Cuteness- Anfall bekommen (schreibst man das so? Ach ihr wisst was ich meine, hoffentlich!). Es war nicht geplant, dass Phil und Ben Mates werden, aber ich finde es nicht schlimm. Wenn sich jetzt manche denken: ,,BoyxBoy, nein Danke!", dann kann ich diese Leute verstehen, doch eins kann ich versichern: es wird nichts in Richtung Lemon kommen! Wer sich trotzdem entscheidet weiter zu lesen, den wünsche ich weiterhin viel spaß beim lesen!

Und danke, dass es überhaupt noch welche gibt, die das lesen :).

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt