Katzen?

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,,Ben?", fragte ich leise. Der angesprochene brummte nur, als Zeichen, dass ich weiterreden sollte. ,,Wir sollten weiter gehen. Wenn wir nicht hier übernachten wollen, sollten wir uns einen Unterschlupf suchen," murmelte ich. Ben seufzte nur und hob vorsichtig seinen Kopf. ,,Na komm," flüsterte ich und stand auf. Ben folgte mir, als wir um den Teich, zu den anderen liefen. Sam sah uns gespannt an, doch ich ignorierte ihre neugierigen Blicke. ,,Wir sollten uns einen Platz suchen, wo wir übernachten können und vielleicht auch etwas zu essen," meinte ich und sah die anderen beiden gespannt an. ,,Warum übernachten wir nicht hier?", fragte mich auf einmal Sam. Überrascht von der Frage sah ich zu Mark. Dieser sah mich zögernd an. ,,Ich... ich wäre auch dafür," stammelte er. Da ich es nicht für die schlechteste Idee fand, stimmte ich zu. ,,Wir sollten uns trotzdem etwas zu essen suchen," meinte ich. ,,Ihr seid doch Raubtiere. Warum geht ihr nicht einfach jagen?", fragte auf einmal Ben. ,,Und was machst du in der Zeit?", fragte ich ihn mit liebevollem Blick. ,,Ich bleibe hier und passe auf unsere Sachen auf!", sagte er bestimmend. Ich sah ihn skeptisch an. Ich will ihn nicht alleine lassen. ,,Wenn was sein sollte, verwandele ich mich und fliege zu dir," sagte er aufmunternd und ging zu mir und küsste mich einfach, wahrscheinlich um mich umzustimmen. ,,Na gut," murrte ich. ,,Aber mach keine Dummheiten!", ,,Wie könnte ich, du bist ja nicht mehr da," sagte Ben belustigt. Ich musste auch lachen. Schnell küsste ich ihn noch einmal und verwandelte mich. Mark machte es mir nach und auch Sam verwandelte sich. Ich nickte Ben noch einmal zu und lief tiefer in den Wald. ,,Was läuft eigentlich zwischen euch?", fragte mich auf einmal Sam. Ich zögerte. ,,Wir... wir sind Mates...", stotterte ich peinlich berührt. ,,Awww," kam es nur quiekend von ihr zurück. Belustigt sah ich zu ihr. ,,Wenn du so weiter machst, vertreibst du noch die ganze Beute."

Nachdem wir drei fertig gegessen hatten, liefen wir langsam zurück zur Lichtung. Ich konnte es kaum erwarten Ben wieder zu sehen. Ich hätte niemals gedacht, so zu reagieren. Denken war eh noch nie deine Stärke. Hey, fies. Ich hörte Seeschweif nur noch lachen und sah wieder auf den Weg vor uns. Plötzlich liefen zwei kleine Blitze an uns vorbei. ,,Was war das?", fragte Mark. ,,Ich weiß es nicht," sagte ich nur leise. ,,Aber es läuft auf die Lichtung zu." Ich schlich mich den Weg weiter entlang und versuchte Ben über meine Gedanken zu erreichen. ,,Ben? Da kommt etwas auf dich zu," sagte ich ihm. ,,Was?", fragte er mich nervös. ,,Ich weiß es nicht, aber es ist verdammt schnell," gab ich zu und fing an zu rennen.

Als ich bei der Lichtung ankam, sah ich, dass sich Ben in einen Baum bei unseren Sachen geflüchtet hat. Mit einem Ohrenschnippen machte ich den beiden anderen klar, dass sie hier warten sollten und ich schlich vorsichtig auf die Lichtung. Als ich immer näher zu unseren Sachen kam, bemerkte ich, dass etwas in unserem Rucksack wühlte. Ich erkannte einen kleinen dünnen Schwanz, der aus dem Rucksack herausragte. Leise fing ich an zu knurren und erkannte, dass die Bewegungen verstummten. Jetzt fing ich an zu knurren und sah einen kleinen Kopf aus dem Rucksack herausragen. Kurz darauf war ein zweiter zu erkennen. Ich spürte einen leichten Luftzug und wusste, dass Ben neben mir stand. ,,Das sind nur zwei Katzen," sagte er leise. Mein Knurren war schon lange verklungen, jetzt sah ich die beiden Fellbündel nur verwirrt an. Ben neben mir verwandelte sich und griff vorsichtig in den Rucksack und holte eine der Katzen raus. Diese sah nur geschockt zu meinem Mate und versuchte vergebens mit den Pfoten zuzutreten. Ich verwandelte mich auch und streckte meine Hand zu der anderen aus, die noch im Rucksack saß. Als ich den Rucksack etwas öffnete knurrte sie mich böse an. ,,Was ist denn mit euch los?", flüsterte ich leise. Die kleine Katze, die noch im Rucksack saß, rannte plötzlich wie von einer Tarantel gestochen aus diesem und versteckte sich hinter einem Baum und lugte dahinter hervor. ,,Hey kleine," flüsterte ich und wollte meine Hand wieder nach dieser ausstrecken. Die Katze schüttelte den Kopf. Warte mal, sie hat mit dem Kopf geschüttelt? Ich glaube nicht, dass die normalen Katzen sind. Du meinst, das sind Gestaltenwandler? Gut möglich. Warte mal, ich habe den Spruch zum Verwandeln mit Klamotten irgendwann mal von Kampfstern bekommen Es vergingen ein paar Momente, bis ich wieder etwas von Seeschweif hörte. Jetzt sollte es klappen. Hoffentlich. Ich sah die Katze hinter den Baum freundlich an. ,,Würdest du dich für mich verwandeln? Vertrau mir," redete ich beruhigend auf sie ein.

Wieder schüttelte sie den Kopf. ,,Vertrau mir. Ich bin der Sohn des weißen Wolfs, ich habe so manche Tipps und Tricks von ihr gelernt, du wirst dich mit deinen Sachen, die du zuletzt anhattest verwandeln," redete ich beruhigt auf das kleine Fellbündel ein. Sie schien zu zögern und auch die Katze in Bens Armen hatte aufgehört zu zappeln. Ich sah immer noch freundlich lächeln zu der Katze und wartete geduldig. Es vergingen ein paar Momente, bis ich das vertraute Leuchten sah, welchen von jedem Gestaltenwandler ausging, wenn er sich verwandelte. Als das Licht nicht mehr da war, stand ein Junger Mann, ungefähr in unserem Alter hinter dem Baum. ,,Na also, war doch gar nicht so schwer," sagte ich aufmunternd. Der Junge kam hinter dem Baum vor und nahm Ben die andere Katze ab, die er dann vorsichtig auf den Boden setzte. Sie verwandelte sich ebenfalls in einen jungen Mann. ,,Wollt ihr euch vorstellen?", fragte ich vorsichtig. Ich wollte sie nicht bedrängen, da sie sehr schüchtern und schreckhaft wirkten.

Zögernd begann der Junge, der sich zuerst verwandelt hatte zu sprechen: ,,Ich bin Amadeus, oder auch nur Deus. Das hier ist Balu. Wir sind Geschwister und schon früh von zu Hause weggelaufen. Wir wurden fortgejagt, als man herausfand, dass wir uns in Katzen verwandeln können. Wir haben uns in diesen Wald hier zurückgezogen und leben seitdem hier. Wir haben uns nur selten in unsere Menschliche Gestalt zurückverwandelt... wir wussten damals nicht wohin und da haben uns Grünauge und Feuerblatt geholfen die ersten Wochen zu überleben, dann wurde es leichter," den letzten Teil murmelte er nur noch. Ich hatte aufmerksam zugehört und nickte verstehend. ,,Grünauge und Feuerblatt sind eure Katzen oder?", fragte ich neugierig. Amadeus nickte bestätigend. ,,Seit wann lebt ihr denn hier schon?", fragte nun Ben. Die beiden schienen zu überlegen. ,,Eigentlich schon seit unserer ersten Verwandlung mit fünf Jahren... jetzt sind wir 18 Jahre alt," erklärte dieses Mal Balu. Leicht geschockt sah ich zu den beiden und sah, wie abgemagert sie doch waren.

Soll ich sie bitten mitzukommen? Keine so schlechte Idee, aber du brauchst ihr vertrauen, sonst kommen sie nicht mit. Richtig. ,,Wir kennen nun eure Geschichte, ich glaube es wäre nur fair euch unsere zu erzählen," sagte ich. Die beiden sahen sich zögerlich an, stimmten aber zu. Ich sah aufmunternd zu ihnen und wir machten es uns bequem. ,,Also...", begann ich zu erzählen.

Ich erzählte erst von meinem und Bens Leben im Moonshine- Rudel, dann von der Schule und Mark und Sam. Als ich begann von unserem Aufbruch zu erzählen kamen auch Mark und Sam zu uns. Die beiden Neuen erschraken erst, doch nach kurzer Vorstellungsrunde erzählte ich weiter. Als ich begann von unserer Pause hier zu erzählen wurde ich rot im Gesicht, genauso wie Ben. Eigentlich wollte ich es nur beiläufig erzählen, dass ich und Ben Mates war, doch zitterte meine Stimme bei diesem Satz sehr. Mit großen Augen sahen die beiden zu mir und Ben, was mich noch roter werden ließ. ,,Und dann haben wir euch getroffen," sagte ich schnell und beendete damit meine Erzählung. Interessiert sahen die beiden zu uns. ,,Und ihr seid wirklich Mates?", fragte Deus neugierig mit funkelnden Augen. Ich sah zu Ben und in seine Augen und versank in diesen. ,,Ich könnte mir keinen besseren vorstellen," murmelte ich nervös. Ben schien mir zuzustimmen, denn er legte seine Lippen auf meine und ich seufzte glücklich. ,,Awww," machten Sam und Deus gleichzeitig. Schmunzelnd trennten ich und Ben uns und sahen glücklich zu dem Rest. ,,Ihr seid echt süß zusammen," sagte Deus lächelnd, was mir wieder die Röte ins Gesicht feuerte. ,,Ich denke, wir sollten uns schlafen legen, es wird schon dunkel," sagte Mark und versuchte mich und Ben so aus dieser Situation zu retten. Ich nickte dankbar und zustimmend zu ihn und stand auf, nur um mich sofort wieder zu verwandeln. Deus und Balu sahen nur verwirrt zu uns, als der Rest sich ebenfalls verwandelte. Ich nickte nur aufmunternd zu ihnen und legte mich gemütlich auf den mit Moos bewachsenden Boden. Kurz darauf spürte ich weiche Federn auf meinem Rücken und ich seufzte wieder zufrieden. Sam und Mark legten sich zu uns, ohne uns zu berühren und schliefen auch schon ein. Es dauerte eine Weile bis ich leise Pfotenschritte hörte und im nächsten Moment spürte, wie sich zwei Fellbündel an meine Seite legten. Lächelnd schlief ich in den Gedanken an unsere kleine Truppe ein.

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt