Schicksal

240 20 0
                                    

Es waren mittlerweile schon ein paar Tage vergangen, als wir bei den Luchsen waren und wir liefen immer noch durch die Gegend. Gage hatte uns erklärt, dass sie damals bin zur Grenze nach Kalifornien per Anhalter gefahren sind, doch wir hatten uns dagegen entschieden. So mussten wir nicht irgendwelchen Straßen folgen und waren so waren wir tatsächlich schneller in Kalifornien angekommen.

Wir liefen gerade durch einen Wald und Gage sah sich die ganze Zeit nervös um. ,,Was ist los Gage? Du wirkst nervös," stellte ich fest und sah ihn fragend an. Gage sah mich zögernd an. ,,Der Wald hier... er kommt mir bekannt vor...", murmelte er. Erstaunt sah ich mich um. ,,Phil, können wir eine Pause machen?", hörte ich Deus über die Gedanken fragen. ,,Natürlich! Ben, könntet ihr Ausschau nach einer Lichtung halten?", fragte ich weiter. Über und hörte ich Ben einmal kurz aufkreischen und sah, wie er schneller flog. Gage ist einmal bei dem Schrei zusammengezuckt, doch gewöhnte sich schnell daran.

Es dauerte nicht lange, da kam Ben auch schon wieder angeflogen. ,,Da vorne ist eine große Lichtung," sagte er aufgeregt. Ich nickte ihn dankbar zu und gab ihn zu verstehen, vor zufliegen. Gespannt liefen wir ihn hinterher, bis wir schließlich auf einer großen Grünfläche standen, die von Bäumen umgeben war. ,,Die ist perfekt!", sagte ich dankbar und suchte mir einen gemütlichen Platz. Ben kam zu mir und kuschelte sich an meinen Pelz. Auch die anderen suchten sich einen Platz, um sich zu entspannen.

Ich war kurz davor einzuschlafen, als ich Gage am Rand stehen sah, wie er auf einer Stelle auf dem Boden sah. Vorsichtig, ohne Ben zu wecken stand ich auf und ging zu ihm. ,,Gage?", fragte ich vorsichtig. Er sah weiterhin auf den Boden und soweit ich es erkennen konnte, hatte er leichte Tränen in den Augen. Ich sah mich kurz um und erkannte Max und Hope über uns im Baum. ,,Ihr kennt diesen Ort," sagte ich resignierend. Gage bewegte sich immer noch nicht, doch jetzt kullerte eine Träne seine Wange herunter. ,,Ja, wir kennen den Ort. Hier hat mal ein Kampf stattgefunden. Damals haben uns Adler der Wächter angegriffen. Nicht jeder von uns hat überlebt...", flüsterte er und senkte seinen Kopf tiefer zum Boden. Ich kannte die Geschichten, von der Reise damals. Das muss der Ort sein, an dem Steffen und Grace begraben sind. Das muss er wohl sein. Ich senkte meinen Kopf und legte mich auf den Boden. ,,Das tut mir leid! Es hätte niemand sterben sollen," flüsterte ich wieder. Im Augenwinkel sah ich, dass Gage kurz lächeln musste. ,,Das hat deine Mutter auch immer gesagt," flüsterte er jetzt.

Irgendwann stand ich wieder auf und sah mich nach den anderen um. ,,Wir sollten weiter," meinte ich und sah Gage fragend an. Dieser sagte nichts, sondern rappelte sich wieder auf und nickte einmal. Wir gingen zu den anderen um sie zu wecken. Es dauerte nicht lange, bis alle wieder wach waren und wir liefen weiter. Jetzt liefen ich, Deus und Balu vor. Sam, Mark und Leilany liefen hinter uns und ganz hinten lief mit hängendem Kopf Gage. Ich nahm ihn das nicht übel, er hatte in letzter Zeit wahrscheinlich viel durchmachen müssen.

Gedankenverloren lief ich weiter, bis ich irgendwann die Stimme von Ben wieder in meinem Kopf hörte. ,,Hier ist eine Burg, oder ein Schloss, ich kenne den Unterschied nicht wirklich. Der Punkt ist, dass die Tore verschlossen sind und eine kleine Flagge mit einem Wappen drauf über dem Haupttor angebracht ist. Es ist ein See aus Feuer drauf," erklärte er mir hastig. ,,Das muss er sein!", sagte ich und sah gespannt in den Himmel. Ben war zwar noch weiter weg, aber so lange durfte es nicht mehr dauern.

Mit meiner Vermutung hatte ich auch recht, als wir nach nicht al zu langer Zeit vor der Burg standen. ,,Kann irgendwer das Tor öffnen?", fragte ich an die Habichte gewandt. Max nickte mir einmal zu und flog über die Mauer. Ich hörte auf der anderen Seite etwas klacken und das Tor ging auf. Max stand in Menschengestalt dahinter. Ich verwandelte mich ebenfalls und lief durch. Die anderen machten es mir nach und kamen zu uns. ,,Wisst ihr, wo Moon ist?", fragte ich in die Runde? ,,Wenn sie immer noch da ist, wo sie gelegen hatte, als wir gegangen sind, dürft sie in einem der Häuser hier sein. Soweit ich weiß war es das bei dem großen Haus da," erklärte Hope und zeigte erst auf das große und dann auf ein kleineres daneben. ,,Ich werde alleine zu ihr gehen!", sagte ich entschlossen. Gage sah mich kurz zögernd an, nickte dann aber zustimmend. ,,Deus, du hast jetzt hier das Kommando!", sagte ich noch und lief los. Dann wollen wir mal hoffen, dass alles klappt. Es wird klappen!

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt