Gemeinsames Essen kochen

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+++Zeitsprung+++

Es waren seit unserem Zusammenschluss schon einige Monate vergangen. Ben, Sam und Mark hatten uns um einen Job gesorgt. Somit konnten wir uns ein Haus in der Nähe des Teiches kaufen, welches jetzt unser Rudelhaus ist. Ich hatte mich in der Zeit um vieles gekümmert. Jedes Rudel muss in einem Verzeichnis eingetragen werden und ich man kann behaupten, dass das verdammt viel Arbeit macht. Es hat mich einiges an Nerven gekostet, doch schlussendlich waren wir als richtiges Rudel eingetragen worden. Wir hatten tatsächlich ein Nachtbars Rudel, doch mit denen verstanden wir uns super. Ich, Ben, Sam und Mark hatten uns bei einer Abendschule eingetragen, damit wir unseren Abschluss doch noch bekommen konnten.

,,Deus, ich brauche mal deine Unterschrift," rief ich durch das Haus und lief auf den Flur. Das Haus war nicht so groß, wie das von meinen Eltern, dennoch reichte es für uns. ,,Was ist denn?", fragte mein Beta und kam auf mich zu gelaufen. ,,Die wollen schon wieder eine Bestätigung, dass du der Beta bist und eine Katze," sagte ich genervt. Die von der Verwaltung wollten nicht kapieren, dass eine Katze zu einem Rudel mit einem Luchs als Alpha gehört. Deus nahm mir genervt das Schreiben aus der Hand und las es sich durch. ,,Wenn die das noch einmal damit ankommen fahre ich persönlich zu denen," murrte er und lief in die Küche, um den Wisch zu unterschreiben. Ich lief ihm hinterher. ,,Wo sind eigentlich Ben und Sam?", fragte ich, nachdem ich bemerkt hatte, dass sie nicht da waren. ,,Die sind einkaufen. Wir haben nichts mehr zu essen," erklärte Mark, der gerade zu uns gekommen ist. ,,Dann ist ja gut," sagte ich beruhigt und nahm den Zettel von Deus wieder entgegen. ,,Wieder die Verwaltung?", fragte Mark. Ich nickte nur und er musste sich ein Lachen verkneifen.

Irgendwann nachmittags kamen Ben und Sam zurück und wir machten zusammen Essen. Das machten wir öfters, denn neben den ganzen Stress mit der Verwaltung und der Arbeit, tut es gut, immer mal wieder etwas mit dem Rudel zusammen zu machen.

,,Phil, kann ich mal das Salz haben?", fragte mich Sam, die auf der anderen Seite der Küche stand. Ich suchte es schnell raus und gab es Balu, der neben mir stand. ,,Einmal bitte zu Sam," meinte ich nur und Balu gab das Salz weiter zu Deus, der es schließlich Sam gab. Ich sah auf meinen Zettel, den ich vor mir hatte und las ihn mir durch. ,,Ich brauche mal den Pfeffer," kam von Balu und er griff über meinen Zettel hinweg nach dem Pfeffer. Mit einem ,,Ist- das- dein- ernst? - Blick" sah ich ihn an. ,,Ja Entschuldigung," kam nur von ihn und er würzte sein Gemüse. Ich seufzte nur grinsend und sah wieder auf meinen Zettel. Wir wollten zusammen einen Nudelauflauf machen und ich war für die Nudeln verantwortlich und das nicht nur, weil ich nicht wirklich kochen kann. Als nächstes nahm ich mir meine Packung Nudeln und gab sie in den Topf, der schon auf dem Herd stand. Da die Nudeln nicht lange brauchen, stellte ich mir noch schnell meinen Wecker auf meinem Handy. Ich trat einen Schritt zurück und gab so den anderen drei mehr Platz. Ben stand etwas weiter weg, da er schon seinen Teil getan hatte, genauso wie Mark.

,,Das ist entspannter, als ich dachte," meinte Mark. Ich sah ihn nur mit hochgezogener Augenbraue an. ,,Hoffentlich bleibt es das auch, wenn ihr uns jetzt in Ruhe lasst!", sagte Sam, die nun vor uns stand und uns aus der Küche drängte. ,,Ist ja gut," sagte ich und hob meine Hände, während ich mit Ben und Mark ins angrenzende Wohnzimmer verschwand. ,,Wer hätte das gedacht... aus der eigenen Küche geschmissen," lachte ich. Die beiden Jungs stimmten mit ein.

Wir saßen zusammen auf dem Sofa und erzählten uns irgendwas, bis schließlich mein Wecker klingelte. ,,Oh scheiße, die Nudeln!", rief ich auf und stürmte in die Küche. Deus sah mich verschreckt an und Sam schüttelte nur belustigt den Kopf. Ich nahm mir zwei Topflappen und nahm mir die Nudeln, um das Wasser abzugießen. Nachdem das getan war, schüttete ich sie in die Auflaufform, die schon bereitstand. ,,Gut und jetzt verschwinde!", motzte mich Sam an. Ich stellte noch den Topf in den Geschirrspüler und ging wieder ins Wohnzimmer. Balu folgte mir kurze Zeit später und setzte sich zu uns. Wenig später kamen auch Sam und Deus zu uns. Sam stellte noch eine Eieruhr auf den Tisch, auf die wir jetzt warteten. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich klingelte. Schnell deckten wir den Tisch und Mark holte den Auflauf aus dem Ofen und wir aßen gemeinsam Abendbrot.

,,Man muss aber sagen: das ist ein verdammt guter Auflauf," murmelte Deus mit vollem Mund. ,,Da kann ich nur zustimmen!", meinte auch ich. ,,Trotzdem spricht man nicht mit vollem Mund!", tadelte Sam. ,,Wer bist du? Unsere Mutter?", fragte ich mit erhobenem Kopf. Herausfordernd sah mich Sam an. ,,Provozier mich nur. Ich bin es gewöhn mich gegen Jungs durch zu setzten!", konterte sie. Ich würde sie nicht provozieren! Auf welcher Seite bist du? Glaube mir, mit Blattschweif willst du dich nicht anlegen! Hast du etwa verloren? Die spielen mit unfairen Mitteln! ,,Schon gut," wirkte ich schließlich ab und Sam sah mich triumphierend an.

,,Ich wollte eh schonmal darüber reden. Wir haben viel zu wenig Mädchen hier!", kam plötzlich von ihr. Verwirrt sah ich sie an. ,,Wenn sich jemand findet, der sich uns anschließen will, dann habe ich nichts dagegen, doch ich bin bis jetzt niemanden begegnet," erklärte ich. ,,Naja...", kam zögerlich von Sam. Jetzt noch verwirrter sah ich sie an. ,,Was meinst du?", fragte ich. Sam seufzte. ,,Bei meiner letzten Patrouille bin ich jemanden begegnet... sie war einsam... ich habe ihr versprochen einmal mit dir zu reden...", sagte sie stotternd. Ich überlegte kurz. ,,Dann werde ich nachher mit dir, Mark und Deus zu ihr gehen. Wo war sie denn?", fragte ich und Sams Augen begannen zu strahlen. ,,Beim Teich," informierte sie uns. Ich nickte wissend und aß meinen Auflauf weiter.

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt