Der Berg-Clan

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+++Zeitsprung+++

Ben flog über mich hinweg, hinter ihm flogen Max und Hope. Ich lief am Boden entlang. Rechts neben mir war Deus und links Gage, der nicht mehr von mir weg wollte. Hinter uns lief der Rest von meinem Rudel. ,,Wie lange werden wir noch brauchen?", fragte ich leise an Gage gewandt. Da er die ganze Zeit auf dem Boden geschaut hatte, sah er jetzt auf und sah sich um. ,,Wir müssten bald zu einem See kommen. Dort in der Nähe müsste der Berg- Clan leben. Von dort kommt dein Vater," erklärte er mir. Groß sah ich ihn an. ,,Dort müssten auch meine Verwannten leben," stellte ich fest, was Gage mit einem Nicken bestätigte. Verwannte? Freust du dich nicht? Doch schon, aber ich weiß nicht, wie sie auf uns reagieren werden. Das wird schon! Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das!

Irgedwie war ich jetzt total aufgeregt, doch ich versuchte es zu verstecken. Als irgendwann ein glitzernder See in mein Sichtfeld kam, lief ich etwas schneller. Verwirrt lief Deus neben mir auch schneller und Gage lachte nur. Ich lief schneller auf den See zu, der immer näher kam. Die letzen Meter sprang ich über den Boden und direkt ins Wasser. Lachend blieb Deus am Rand stehen, genauso wie Balu. Sam, Mark und Leilany sprangen mir hinterher. Ben flog weiterhin über uns, doch ihn hörte ich ebenso lachen.

Später lagen wir alle am Ufer um uns zu trocknen. Entspannt lagen wir alle nebeneinander. Max hat siech selbst als Wache aufgestellt und flog jetzt kurz in die Luft. Ich ließ meinen Kopf am Boden liegen und öffnete zögernd meine Augen. Am Himmel sah ich Max kleine Kreise drehen. Als ich meinen Blick wieder auf den Boden richtete, sah ich von weiter weg zwei Gestalten auf uns zukommen. Schnell stand ich auf, als ich erkannte, dass es zwei Luchse waren. Ich stupste noch schnell Deus an, der mich erst verwirrt ansah, doch als ich ihn signalisierte aufzustehen, tat er es auch. Zusammen mit meinem Beta ging ich ein kurzes Stück auf die beiden Luchse zu und wartete dann auf sie.

Es dauerte nicht lange, da waren sie auch schon bei uns angekommen. ,,Hallo!", begrüßte ich sie höflich. ,,Was wollt ihr hier?", fragte mich der eine Luchs. ,,Jetzt hör doch mal auf immer so mürrisch zu sein! Hallo, wir sind von dem Berg- Clan. Das hier ist unser Territorium und wir würden gerne wissen, was ihr hier macht," sagte jetzt die andere Luchsin. ,,Ich bin Phil und der Sohn des weißen Wolfs," stellte ich mich kurz vor. Die Augen der beiden Luchse wurde größer. ,,Robin ist Vater geworden?", fragte das Weibchen freudig, was ich mit einem nicken bestätigte. ,,Woher können wir sicher sein, dass du wirklich sein Sohn bist?", fragte wieder der männliche Luchs. Ich wusste, dass so eine Frage kommen würde, weswegen ich mich kurz nach Gage umsah. Er stand nicht weit weg von mir, weswegen ich ihn zu uns rief. Zögerlich kam er zu uns und setzte sich zu mir. ,,Wenn ihr meine Mutter kanntet, müsstet ihr auch Gage, ihren Beta kennen," sagte ich nur und deutete auf den Wolf neben mir. ,,Natürlich! Es freut mich zu sehen, dass du anscheinend die Wahrheit gesagt hast!", sagte wieder die Luchsin. ,,Ach ja, bevor ich es vergesse: ich bin Zora und das ist Makkuu," stellte sie sich kurz vor. ,,Es freut mich euch kennen zu lernen!", sagte ich höflich und nickte ihnen einmal zu.

,,Dürften wir kurz mit zu euch kommen?", fragte ich zögernd. Zora sah mich groß an. ,,Natürlich! Da besteht überhaupt kein Zweifel dran! Kommt mit!", sagte sie freundlich und drehte sich um, um zu gehen. ,,Wartet! Ich würde gerne die anderen noch mitnehmen," sagte ich schnell um sie aufzuhalten. Zora drehte sich wieder zu mir und lachte kurz auf, als sie mich zu den anderen laufen sah. Ich beeilte mich zu den anderen zu kommen und sie zu wecken. ,,Wir gehen zum Berg- Clan!", sagte ich nur schnell. Ben sah mich groß an und kam zu mir. ,,Ich mag nicht mehr fliegen," murmelte er mir leise und erschöpft zu. ,,Dann klettere auf meinen Rücken!", sagte ich ebenso leise und liebevoll zu ihm. Dankbar sah er mich an und machte einen Satz auf meinen Rücken. Er war so leicht, dass ich ihn kaum spürte. ,,Bist du bereit?", fragte ich ihn, um sicher zu gehen, dass er sicher saß. Ich hörte ein zustimmendes Gemurmel und lief schmunzelnd los.

Es dauerte nicht lange bis wir in einem kleinen Dorf angekommen waren. Überall standen kleine Holzhütten rum und überall standen irgendwelche Arbeitsgeräte, an denen Menschen arbeiteten. ,,Wir leben hier so," erklärte mir Zora, die meinen Blick sah. ,,Wir erarbeiten uns hier alles selbst. Die Tatsache, dass wir Luchse sind erleichtert uns zum Beispiel das Jagen ungemein." Staunend lief ich weiter, bis wir auf einen etwas größeren Platz angekommen waren. Zora und Makkuu blieben stehen und ich machte es ihnen nach. Verwirrt sah ich mich um, bis ich einen älteren Luchs auf uns zukommen sah.

,,Makkuu, Zora, was ist hier los und wer sind diese Fremden?", fragte er mit einer lauten Stimme. ,,Das ist der Sohn des weißen Wolfs," sagte Zora und senkte den Kopf höflich. Der alte Luchs kam auf mich zu und musterte mich eindringlich. ,,Wie heißt du?", fragte er mich irgendwann. ,,Phil," sagte ich und sah den Luchs freundlich an. ,,Es freut mich dich hier begrüßen zu dürfen. Als Sohn von Robin bist du hier immer gerne Willkommen!", sagte er laut und einige Luchse jaulten zustimmend. ,,Ich bin der Älteste hier und somit der Clananführer!", stellte er sich vor. Ich nickte ihn höflich zu. ,,Nun... ich bin der Alpha der Reisenden und die Katze hier, Deus, ist mein Beta," stellte ich uns kurz vor. ,,Eine Katze als Beta?", fragte mich der Älteste. Ich verkniff mir mein Kommentar und nickte nur stolz. Der Älteste musterte mich wieder, nickte dann aber.

,,Was führt euch zu uns?", fragte er nun neugierig. Zögernd sah ich zu ihn und holte tief Luft. ,,Wir sind nur auf der Durchreise. Wir wollten nach Kalifornien, da wir gehört haben, dass dort eine tödliche Krankheit umgeht. Zusammen mit meiner Mutter kann ich sie hoffentlich bekämpfen!", erklärte ich kurz. Die Tatsache, dass Moon ebenfalls krank war, verschwieg ich erst einmal. ,,Dann wollen wir mal hoffen, dass ihr es schafft!", sprach der Älteste aufmunternd. Dankbar sah ich ihn an. ,,Wir wollten auch nicht lange bleiben, da die Zeit wirklich drängt, aber wir werden bestimmt wiederkommen!", sagte ich und sah den Ältesten entschuldigend an. ,,Das verstehe ich natürlich! Wir wünschen euch noch viel Glück und auf das alles klappt, wie es soll!", sagte er schnell. Verwirrt sah ich ihn an. ,,Ihr seid uns nicht böse, wenn wir jetzt schon gehen? Wir sind gerade erst gekommen," fragte ich verwirrt und sah mich um. Der Älteste setzte sich nur vor mich und sah mich freundlich an. ,,Ich weiß, dass es junge Leute immer eilig haben und ihr habt ein wichtiges Anliegen. Ich verstehe das!", sagte er freundlich. ,,Danke!", flüsterte ich nur.

Der weiße Luchs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt