Ich stieß einen wütenden Schrei aus und ich wusste er hatte es gehört. Trotzdem kam er nicht zurück.
Ich ballte meine Fäuste. Mein Wolf in mir wurde wach und rührte sich.
Nein, ich werde mich nicht verwandeln auch wenn ich stolpern sollte und mir so harte Verletzungen zu zog, dass ich hier nicht mehr heraus kam. Ich wollte nicht seinen Geruch riechen und ihm wieder verfallen und alles verzeihen was er mir antat. Ich hastete durch den Wald. Ich sah so gut wie gar nichts. Der Mond schien leicht auf die Wege aber sonderlich hilfreich war es nicht. Ich stolperte mehrere Male aber schaffte es jedes Mal nicht hin zu fallen. Außerdem hatte ich keinen Orientierungssinn. Ich war nur froh, dass wir nicht so weit weg gegangen waren, somit fand ich das Haus schneller als gedacht.An der Türschwelle seufzte ich und gab mir dann einen Ruck um rein zu gehen. Ich huschte an allen vorbei. Ich wollte jetzt mit niemanden reden. Morgen gab es auch noch einen Tag. Ich schloss mein Zimmer ab und ließ mich auf das Bett fallen. Blake konnte so anstrengend sein. Seine Jacke, die ich immer noch an hatte, schmiss ich wütend auf den Boden.
Ich hasse dieses Haus, dachte ich mir als ich am nächsten Morgen aufwachte. Wir waren zu viele und man hörte wirklich jeden und alles. Ich stand genervt auf und sprang unter die Dusche. Ich beruhigte mich ein wenig. Ich beschloss morgen bei meiner Grandma zu schlafen. Eine Nacht mal meine Ruhe haben.
Ich ging nach unten. Nur Ian war im Wohnzimmer und sah fern. "Hey", grüßte ich ihn und steuerte die Küche an. Ian drehte sich zu mir, machte den Fernseher aus und folgte mir. "Guten Morgen", sagte er und lächelte mir freundlich zu. Er ist so nett, ich kann meine Laune einfach nicht an ihm raus lassen. Also riss ich mich zusammen und erwiderte sein Lächeln. "Wo ist der Rest?" Ich nahm mir eine Schüssel und suchte Müsli. Bei uns war es wirklich ordentlich, dafür das so viele junge Leute hier wohnten. Bestimmt räumte Grandma hier auf. Ian griff sich ebenfalls eine Schüssel. "Isaac und Allison waren vorhin noch da aber sie meinten, sie gehen in die Stadt einkaufen. Liv ist oben und macht irgendwas. Sie wollte nicht sagen was. Royce ist mit Hannah unterwegs. Bryan und Clarissa habe ich noch nicht gesehen. Tyler ebenfalls nicht. Hab ich jemanden vergessen?" Er sah mich nachdenklich an. Ich nahm die Milch und schüttete sie über das Müsli. "Blake", sagte ich emotionslos ohne ihn anzusehen.
Ian zuckte mit den Achseln. "Nicht gesehen."
Ich seufzte und ging mit meiner Schüssel ins Wohnzimmer. Ian folgte mir und setzte sich mit mir auf das Sofa. "Hast du meine Grandma gesehen? Oder Cole?"
Ian schüttelte den Kopf und ich seufzte. "Ist was passiert?", fragte er vorsichtig. Ich seufzte. "Nein nichts. Es ist alles in Ordnung."
Es war keine Lüge. Unserem Rudel ging es gut. Nur mir nicht.
Ian musterte mich und lächelte aufmunternd. "Ich weiß, ich bin 'der Neue' und vorallem du und Blake kennt uns beide nicht und es klingt ziemlich blöd das zu sagen aber du kannst mir vertrauen und mit mir darüber reden wenn du möchtest. Ich bin nicht wie Liv. Sie macht sich gerne Feinde weil sie keinem vertrauen will. Ich bin schon immer anders gewesen." Er grinste mich breit an. Ich lächelte. "Ich glaube dir. Es ist eine Sachen zwischen Blake und mir. Es ist... kompliziert." Ich fuhr mir durch die Haare. Er nickte verständlich. "Wenn du mal darüber reden willst, dann ist mein Ohr bereit zu zuhören." Ich dankte ihm und aß mein Müsli.Im Laufe des Tages sah ich alle aus dem Rudel. Mit Isaac und Allison plauderte ich ein wenig. Den Rest begrüßte ich stumm. Irgendwann kam Royce zu mir und hatte Hannah im Schlepptau. Sie schien kein Problem mit Royce zu haben. Wenigstens er behandelte sie wie ein Rudelmitglied.
"Können wir reden?", sagte Royce und nickte zur Tür. Ich stand auf, sah Hannah kurz an und ging nach Draußen. Royce kam mir hinter her.
"Alles klar?", fragte er während er neben mir her lief. Ich nickte nur. Er wusste es doch sowieso. Wieso dann die Mühe machen.
"Blake ist nicht nach Hause gekommen. Weißt du wo er ist?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste es wirklich nicht. Wahrscheinlich hatte er irgendwo in einem Loch geschlafen und war wütend auf sich selbst.
"Ich werde ihn später suchen." Er sah mich erwartungsvoll an. Ich entwich seinem Blicken. Ich hatte keine Lust auf dieses Gespräch. Es ging keinen was an und war nur verschwendete Energie.
"Hannah ist nett. Sie scheint jedoch sehr unsicher zu sein. Vorallem weil sie weiß, was auf sie zu kommt. Ich wünschte ich hätte eine Lösung dafür aber selbst der Kampf zwischen Blake-" Ich unterbrach ihn. "Ich weiß. Das haben wir auch schon festgestellt. Blakes... Lösung war, dass sie entweder das Rudel wechselt oder der Kampf stattfindet und wir auf das Beste hoffen. Ich persönlich, möchte auf keinen Fall gegen sie kämpfen und von meiner Seite, ist sie auch so in unserem Rudel willkommen."
Royce sah mich an. "Hast du deinen Wolf gefragt?" Ich blickte ihn überrascht an. "Nein, das ich nicht auf die Idee gekommen bin. Ich werde das später machen."
Er nickte. "Du solltest auch mit deiner Grandma reden. Vielleicht hätte sie auch eine Lösung dafür. Vielleicht kennt sie eine Möglichkeit diesen Kampf zu umgehen."
Ich nickte und blickte in den Himmel. Es war grau und ziemlich kühl draußen. Bald würde der Winter kommen."Blake hat sich verändert. Sein Vater hat ihm gut getan. Er ist viel ruhiger geworden nur in deiner Nähe scheint er geladen zu sein. Ihr beide scheint geladen zu sein. Ihr solltet das unter euch klären bevor es euch selbst im Weg steht."
Ich seufzte. "Das haben wir. Beziehungsweise haben wir es versucht aber es ist nicht so einfach wenn einer von uns immer wieder ausflippt und weg rennt."
"Mit Blake muss man Geduld haben. Es ist einfacher ihn zu verstehen wenn man seine Beweggründe kennt."
Ich verdrehte die Augen. "Ich kenne seine Beweggründe. Es ändert nichts.""Ist das so?", ertönte es hinter mir. Dort stand Blake mit verschränkten Armen.
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Back in the woods [Band 2]
Werewolf"Sie werden kommen. Sie sind anders. Sie sind animalischer. Gefährlicher." Royce starrte ins Leere und murmelte vor sich hin. Eine Vision? "Wer? Wer wird kommen? Royce, hörst du mich?", fragte ich ihn und schüttelte ihn. Er blinzelte und es schien a...