Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft Paul noch seelenruhig. Ich beschließe ihn einfach schlafen zu lassen und Frühstück zu machen. Jule scheint auch noch zu schlafen. Zu erst gehe ich in Bad und mache mich etwas frisch. Ein Blick in den Kühlschrank sagt mir, das es wohl einfaches Rührei mit Buttertoast geben wird. Naja besser als nichts denke ich uns lege los. Genau rechtzeitig kommt Jule in die Küche schnappt sich meinen Kaffee und setzt sich an den Esstisch. „ Also eigentlich war das ja meiner." Sie gähnt und antwortet dann „ Dir auch einen wunderschönen guten Morgen." Grinsend stelle ich ihr einen Teller mit Rührei vor die Nase „Guten Appetit". Schnell richte ich noch zwei Teller für Paul und mich. Zusammen mit einem Apfel und zwei Tassen gefüllt mit Kaffee stelle ich sie auf ein Tablett und gehe in mein Zimmer. Gerade will ich die Treppen hinaufgehen, da kommt ein Kommentar von Jule. „Also entweder du hast extrem viel Hunger, oder ein gewisser Jemand hat es gestern nicht nach Hause geschafft." Ich beschließe einfach ihren Kommentar zu ignorieren und gehen mit einem Grinsen weiter. In meinem Zimmer mache ich so leise wie möglich die Türe auf. Paul schläft noch immer. Ich stelle das Tablett auf dem Nachttisch ab, nehme mir eine der Kaffeetasse und setzte mich neben ihn. Mit wedelnden Handbewegungen versuche ich den Geruch von Kaffee in seine Nase zu bekommen. Ah siehe da, es funktioniert. Langsam öffnet er seine Augen und streckt sich erst mal. „ Rieche ich da etwa Kaffee?" „ Jap. Ich dachte als kleines Dankeschön gibt es Frühstück ans Bett." „ Als Dankeschön? Wofür den?" „Naja, dafür das du mir zugehört hast und mich zum Lachen gebracht hast." „ Dafür brauchst du dich doch nicht bedanken. Ich mach das gerne. Sehr gerne sogar." Er lächelt mich an und greift nach dem Kaffee. Schnell stelle ich noch das Tablett auf unseren Schoß und gemeinsam essen wir. Nach einer halben Stunde sind wir fertig und ich möchte das Geschirr runter bringen. „ Was hast du vor?" „ Ich möchte nur eben das Zeug wieder in die Küche bringen." „Das kann doch warten. Entspann dich doch einfach es ist schließlich Sonntag." Ich überlege kurz, doch bevor ich zu einem Entschluss kommen kann werde ich förmlich ins Bett gezogen. „ Hey, das hätte auch ins Auge gehen können." „ Du glaubst doch nicht ich würde zulassen das du dich verletzt oder?" „ Man weiß ja nie." „ Niemals. Ich hatte alles unter Kontrolle." „Ja klar." sage ich etwas spöttisch. „ Glaubst du mir etwa nicht?" gespielt empört kniet er sich hin und stemmt seine Hände in seine Hüften. „Und wenn dem so ist?" Plötzlich stürzt er sich auf mich und beginnt mich zu kitzeln. Natürlich versuche ich mich zu wehren, aber das gelingt mir nicht. Wie auch? Paul ist Polizist der macht das fast täglich. Ehe ich mich versehe hat er sich über mich gestürzt und hält meine Hände fest neben meinem Kopf. „ Ich hab das ernst gemeint ich würde nicht zulassen, dass dir etwas passiert." „ Das ist gut zu wissen." Es entsteht wieder einer dieser Momente, in dem wir uns einfach anschauen. Ich habe das Gefühl jedes mal wenn wir uns in so einem Moment wiederfinden, wird mir klarer das ich seine Nähe genieße. Das ich seine Nähe brauche und er mir sehr wichtig geworden ist. Ohne länger darüber nachzudenken komme ich seinem Gesicht mit meinem immer näher. Kurz bevor sich unsere Lippen berühren fragt er „Bist du dir sicher?" Selten war ich mir so sicher wie in diesem Moment.
Unsere Gesichter kamen sich immer näher. Plötzlich geht die Tür auf. Paul und ich schrecken auseinander und sehen gleichzeitig zu Tür. In ihr stand Jule die uns beide verblüfft ansieht. „ Entschuldigung, ich wollte nicht... also ich...Ich wollte sagen das ich auf die Wache muss." Die Röte ist mir und Paul ins Gesicht gestiegen. „Ähm okay." Jule kann sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie die Türe wieder schließt. „ Ich ähm würde sagen wir ziehen uns um und starten dann auch mal in den Tag." Vorsichtig stehe ich auf und warte das Paul das auch tut. Kurze Zeit später stehen wir im Bad und putzen uns die Zähne. Immer wieder treffen sich unsere Blicke durch den Spiegel. Als wir beide bereit für den Tag sind geht es in die Küche. Da Jule scheinbar keine Zeit mehr hatte die Küche aufzuräumen, übernehme ich das einfach. Nach geschlagenen fünfzehn Minuten ist die Küche wieder auf Vordermann gebracht. „Sag mal musst du nicht auch mal nach hause? Ich meine es ist schon 15:00 Uhr." „ Willst du mich etwa los werden?" Dumme Frage natürlich wollte ich das nicht. Ich wollte nur die Stille unterbrechen die zwischen uns herrschte. „ Nein natürlich nicht. Ich will nur nicht das du morgen müde zum Dienst erscheinst."
„ Keine Sorge das werde ich nicht. Und wenn schon dann hätte es sich wenigsten gelohnt." „Na gut dann lass uns doch einen Spaziergang machen und gegen später was zu essen bestellen."
„ Das klingt nach einem Plan." „ Aber nur auf eigene Gefahr." Paul musste lachen. Sein Lachen war ansteckend, weswegen ich auch lachen musste. „ Natürlich!". Noch schnell die Schuhe angezogen und los ging der Spaziergang. Eine weile liefen wir durch den Park. Überall waren Pärchen unterwegs. Klar es war Sommer und gutes Wetter. Eigentlich beneidenswert dachte ich als Paul einfach meine Hand nahm. Wow als könnte er meine Gedanken lesen. Da ich nichts dagegen hatte lies sich es einfach zu. Und so liefen wir Hand in Hand durch den Park bis wir an einen kleinen Weiher kamen. Wir setzten uns an den Rand und ließen unsere Füße ins Wasser baumeln. Kurze Zeit später lehne ich meinen Kopf an Pauls Schulter. Ohne auch nur ein Wort zu sagen saßen wir einfach da. Es war jedoch keine unangenehme Stille. Nein wir beiden genossen einfach den Moment. Wir hatten total die Zeit vergessen. Eine geschlagene Stunde saßen wir dort. Auch das Knurren von Pauls Magen war ein Zeichen dafür, das es Zeit ist sich auf den Heimweg zu machen. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir wieder bei mir angekommen. „ Na was möchte die Dame zu Essen bestellen?" „ oho seit wann sind wir den ein Gentleman?" „ Schon immer wenn die richtige Person anwesend ist. Also was darf es sein?" „ Aha wenn das so ist. Also ich wäre für Bürger." Paul war einverstanden und machte sich daran zu bestellen. Kurze Zeit später Verspeisen wir auch schon die wirklich leckeren Bürger. Den Rest des Abend haben wir nur noch gemütlich auf der Couch verbracht. „ Och nö." Mir fiel ein das mein Auto ja noch bei Paul steht. „ Mein Auto steht noch bei dir." „ Stimmt hatte ich auch schon vergessen. Dann lass jetzt los fahren." Nur ungern gebe ich zu das das eine gute Idee war. Ich war schon etwas müde und dann fahre ich nur ungern Auto. „ Na gut dann los." Wieder zogen wir uns die Schuhe an und machten uns auf den Weg zu Paul. Dort angekommen parkt Paul sein Auto und wir steigen aus. „ Wo hast du den geparkt?" „ Da vorne." Schneller als mir lieb ist sind wir an meinem Auto angekommen. „Na dann. Gute Nacht." Wir umarmen uns. „Ja dir auch und träume süß." Gerade will ich einsteigen das hält mich eine Hand zurück. Paul zieht mich zu sich. „Da ist noch etwas das ich zu ende bringen möchte." Dann küsst er mich. Ich schließe die Augen und erwidere den Kuss. Unbeschreiblich schön und leider viel zu schnell wieder vorbei. Wie lösen uns voneinander. „ Gut das wir das zu ende gebracht haben." sage ich schmunzelnd. „Ja das finde ich auch. Jetzt wird es aber Zeit fürs Bett." Mit einem Nicken stimme ich zu und steige ein. Bevor ich los fahren kann klopft es an der Scheibe. „Fahr bitte vorsichtig und melde dich. Bei mir wenn du daheim bist." „ Klar mach ich. Beides!" Sage ich lachend.
Zuhause angekommen schreibe ich Paul und falle in mein Bett. Mit einem breiten Grinsen schlafe ich ein.
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Mein Leben auf dem RTW
RandomIn dieser Geschichte geht es um Klara Polanski, ein 23 Jahre altes Mädchen das mit ihrer Schwester Jule Polanski zusammen in eine WG in Köln zieht. Sie hat ein Job als Rettungssanitäterin bekommen und ihre Schwester wird in Zukunft bei der dortigen...