~ 14 Die Schattenseiten am Beruf Schutzengel ~

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"Benjamin, könntest du mich bitte noch aufklären bevor wir ankommen, ich habe nicht wirklich aufgepasst." Gebe ich leicht beschämt zu. "Klar kein Problem. Wir sollen zu einem größeren Verkehrsunfall zur Verstärkung kommen. Es sind zwei Autos und ein Motorrad beteiligt. Scheint etwas schlimmeres zu sein. Mach dich schon mal auf etwas gefasst." Ich nicke und gebe ihm so zu verstehen das ich alles verstanden habe. Oh man ich mag solche Einsätze wirklich überhaupt nicht. Gerade Unfälle mit Motorradfahrer sind immer eine heikle Angelegenheit , durch die geringe Knautschzone haben sie fast keinen Schutz und bekommen oft mehr ab, als die Autofahrer. Am Einsatzort angekommen, steigen wir sofort aus du machen uns an die Arbeit. Bei so einem Unfall kann jeden Sekunde zählen. Wir sind nicht die ersten am Unfallort, was bedeutet wir müssen nachträglich eingewiesen werden. Unsere Aufgabe war es, nach den Leuten im zweiten Unfallwagen zu sehen. Es handelt sich um drei Jugendliche zwei Jungs und ein Mädchen, die womöglich nicht älter als 20 waren. "Hallo, könne sie mich hören?" ich versuche durch das zerbrochene Fenster an das Mädchen, welches auf dem Beifahrersitz sitzt, heran zukommen. Vorsichtig versuche ich ihren Puls zu fühlen, nichts.  " Ich kann keinen Puls Spüren wir müssen sie schnellsten hier rau holen und reanimieren." Schnell schreie ich nach den Kollegen, um mit ihrer Hilfe dafür zu sorgen das dieses Mädchen aus dem Auto kommt. Sie wird an die Notärztin übergeben und durch einen Defibrillator reanimiert. So schnell wie möglich wird sie in einen der RTW's gelegt und ins Krankenhaus gebracht. Ich hoffe sie schafft es. Die beiden Jungs sind die nächsten auf der Liste sie sind nur leicht verletzt, denn im Gegensatz  zu dem Mädchen waren die beiden angeschnallt. "Kannst du mir deinen Namen sagen?"  Bevor mir der Junge antworten kann atmet er noch einmal tief durch. Er bekommt sehr schlecht Luft, wahrscheinlich weil ihm der Sicherheitsgurt beim Aufprall auf den Brustkorb gedrückt  hat. "Marcel."  " Okay Marcel, wo genau hast du denn schmerzen?" Erneut holt Marcel tief Luft. "Ich bekomme keine Luft und mein Kopf tut mir weh." "Nicht erschrecken ich gebe dir jetzt erst mal ein wenig Sauerstoff auf die Nase. Du hast einen Platzwunde am Kopf, die muss genäht werden ich verbinde sie dir erst mal. Wie schnell seid ihr gefahren, weißt du das?" Ich lege ihm die Nasenbrille an und drehe den Sauerstoff auf, während Benjamin die Platzwunde verbindet. "Wir fahren dich jetzt ins Krankenhaus." Benjamin meldete sich bei der Einsatzleitung und bekam das OK zur Abfahrt, aber wir sollen einen Polizisten mitnehmen, da er in einer Straftat verwickelt ist. Auf der Fahrt beginnt der Polizeibeamte Marcel ein paar Fragen zu stellen. "Marcel, mein Name ist Westerhoven. Ich würde dir gerne ein paar fragen stellen." Marcel schloss die Augen atmete tief durch und nickt dann so gutes eben geht mit einem Stifneck um den Hals. "Okay, wissen sie wie es zu dem Unfall kam?" "Ja, wir waren auf der Rechten Spur, neben uns der Motorradfahrer. Plötzlich fährt an uns dieses schwarze Auto vorbei und überholt den Motorradfahrer und zieht dann auf unsere Spur ich habe noch versucht zu Bremen, aber ich konnte nur noch das Lenkrad herumreisen und Lea, sie war nicht angeschnallt..." Erst jetzt scheint ihm wieder einzufallen das er nicht alleine im Auto saß. "Oh Gott Lea, sie war nicht angeschnallt, wird sie es schaffen? und Max, wie geht es Max?" "Marcel bitte bleib ruhig, du musst die beruhigen. Tief einatmen und ausatmen."  Nur langsam beruhigt er sich und Marc kann seine Befragung fortführen.  " Warum war Lea nicht angeschnallt?" Marcel überlegt kurz und antwortet "Sie wollte ein Video von uns machen, wir waren zum ersten mal zu dritt unterwegs und wollten alles festhalten. Lea hat eine Art interview mit uns geführt. Warum wir uns auf was genau freuen und so was." Ihm stiegen Tränen in die Augen und er fing an zu schluchzen. Es macht ihn echt fertig, verständlicher Weise. In der Klinik angekommen wird er sofort an die Ärzte übergeben und behandelt. Noch schnell das Formular an der Rezeption ausgefüllt und wieder ab zum RTW ihn für den nächsten Einsatz fertig machen. "Hey Klara wenn wir hier fertig sind, kann ich dann nochmal rein und mich nach dem Mädchen erkundigen?" Etwas verwundert schaue ich zu Benjamin. " Ja klar... kein Problem. Geh doch einfach jetzt den Rest schaffe ich auch alleine." Dankend lächelnd geht er wieder in die Klinik und ich reinige noch schnell die Trage und fülle den Sani-Rucksack wieder nach. Während ich danach auf Benjamin warte beschließe ich Paul zu antworten.

Mein Leben auf dem RTWWo Geschichten leben. Entdecke jetzt