4. Piszczek x Lewandowski

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Die Musik dröhnte laut in den Ohren der Barbesucher, welche sich in einem falschen Rhythmus versuchten zu bewegen. An der Bar mixte der Zuständige Arbeiter die Drinks und schüttelte sie dann in zugehörige Gläser, bevor diese schon fast geizig von den Gästen geschnappt wurden, welche mit Bekannten oder auch Unbekannten in ein Gespräch verwickelt waren.
Doch weit abseits, in der hintersten Ecke der Bar tummelten sich die beiden Profi Fußballer, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen.

An der Hüfte haltend, presste Robert seinen Freund gegen die kühle Holzwand und ließ ihre Lippen erneut zu einem innigen Kuss verschmelzen. Der Verteidiger ließ seine Hände in den kurzen braunen Haaren verschwinden und drückte sich nächst möglichst an den größeren Körper. Ineinander verschlungen, versuche Robert möglichst viele Erinnerungen aus diesem Kuss zu entziehen, verstaute sie in der hintersten Ecke seines Gedächtnisses, auf das diese für immer dort blieben, er wollte Lukasz nicht vergessen.
Auf einmal löste sich Robert von seinem Freund und ließ diesen an die Wand fallen: ,,Ich kann das nicht"
Schwer schluckend wusste der Ältere sofort um wen es ging. Traurig strich er über das Gesicht seines Partners. Glitt mit den Fingerspitzen seine Wangenknochen entlang, konnte er ihm doch nicht in die Augen schauen.
,,Ich will das nicht!", murmelte der Stürmer, mit wässrigen Augen: ,,Nicht so!"
,,Ich weiß!", schniefte Lukasz, wendete seinen Blick erstmals zum Bayern Spieler: ,,Ich weiß"
Vergeblich versuchte Robert sich ein Lächeln auf zu zwingen, doch es erreichte nicht seine Augen.
,,Ich weiß!", wisperte Lukasz doch mehr zu sich selbst als zu Robert. Noch immer seine Hände nicht von seinem Gesicht lösend, folgten seine Augen jeder einzelnen Bewegung.
,,Das ist unfair!", flüsterte der Braun Haarige, bevor er sich erneut zu seinem Partner vorbeugte.
,,So unfair!", waren die letzten Worte, sobald er ihre Lippen zu einem Kuss verband. Er war sehnsüchtig, traurig und fordernd zugleich. Robert wollte alles aus seiner großen Liebe heraus saugen, was nur ging.
Nach einiger Zeit leckte der Stürmer über die weiche Unterlippe, um Eintritt bittend. Mit einem seufzten öffnete Lukasz seinen Mund, ließ die Zunge seines Partners alles durchforsten. Seine Hände rutschten bis an die kurzen braunen Haare, griffen nach diesen, um sich dem Größeren möglichst nah zu bewegen. Dieser umschlang seine starken Arme um die zittrige Hüfte des Abwehrspielers.
In den Kuss steckte jeder von ihnen jegliche Leidenschaft, welche über die vier Jahre ihrer mittlerweile andauernden Affäre sich aufgestaut hatte. Seit Beginn letzter Weltmeisterschaft hatten die beiden begonnen nächtliche Besuche zu pflegen und dies auch noch nach der WM angehalten. Von Anfang an war ihnen klar, dass sie mehr als nur Sex handelte. Zu viele Gefühle waren im Spiel, doch nie wagte es jemand dies auszusprechen.
Sobald allerdings die niederschmetternde Diagnose kam, ließ Robert alle Mauern fallen. Auf einmal schien ihre Zeit nicht mehr grenzenlos, ihr Leben nicht mehr unendlich. Ihnen wurde ein Limit gesetzt.
Drei Monate.
Drei Monate bevor der sich festgesetzte Krebs im Kopf des Verteidigers endgültig gewinnen würde, bevor Gott ihn zu sich holen würde, bevor Robert die Liebe seines Lebens verlieren würde.
Eine Stille Träne kullerte über den Rand seines Augen, indes der Stürmer an Geschehenes dachte. Vor drei Monaten war ihnen dies alles widerfahren und mittlerweile lebten sie in den Tag hinein, wissend dass jede gemeinsame Sekunde die letzte sein könnte. Es war wie spielen mit Feuer, man konnte sich jeder Zeit verbrennen.
,,Shhh! Wir haben gesagt wir weinen nicht!", unterbrach Lukasz den Kuss und wischte die Tränen aus dem Gesicht seines Freundes.
,,Wie soll ich denn nicht weinen, wenn du jede Sekunde mir aus dem Leben gleiten könntest? Wenn jede Sekunde die letzte sein könnte, wenn ich schon nächste Sekunde ohne dich wäre? Das ist zum weinen, verdammt noch mal es ist zum heulen!", definierte Robert seine Lage und ließ den Kleineren erschaudern, nie hatte er mitbekommen, dass es den Jüngeren so mitnahm.
,,Es ist zum heulen!", wiederholte er flüsternd.
Lukasz schluckte schweren Herzens: ,,Ich weiß! Ich wünschte ich könnte dir irgendetwas anderes sagen, außer ich weiß! Aber ich habe leider nichts anderes zu sagen, denn es ist richtig kacke!"
,,Richtig scheisse!", verbesserte der Torjäger und der Rechtsverteidiger musste grinsen: ,,Beschissen!"
Mit einem lauten ausatmen drückte er sich an den starken Körper, saugte den Duft seines Partner ein, auf das er ihn nie wieder vergaß.

A/N: Ich weiß dass Ende ist eigentlich kein wirkliches Ende, doch ich habe vor daraus irgendwann einmal eine ganze Geschichte zu zaubern. Von daher hoffe ich der One Shot gefällt euch trotz dem. Leider ist es mir momentan nicht möglich öfter zu updaten, da ich im Urlaub auf Lanzarote bin und ich diesen erst einmal genieße!

Fußball One Shots (1) || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt