12. Ramos x Piqué

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Das heutige El Clasico dürften sich die Katalanen als einen großen Tag im Kalender notieren. Ein 5:1 Sieg gegen die Königlichen war aller Grund zu Freude.
Doch diese würde vermutlich erst morgen ausgelebt werden können, denn nun waren die Fußballer mehr als geschafft.

Nun standen die beiden Gruppen der Teams auf dem Parkplatz, vor ihren Bussen, warteten darauf, dass die Heimfahrt angetreten werden konnte. Keiner wagte es den Gegner anzusprechen.
Immer wieder schielte Gerard zu Sergio, der etwas verloren vor seinem Bus auf sein Handy starrte. Er hatte ihn nach dem Spiel noch nicht abfangen können, noch nicht mit ihm reden können. Aber er wollte es so gerne. Könnte er jetzt einfach rüber gehen? Nach einem so hohen Sieg. Würden ihn die anderen nicht weg stoßen? Vermutlich.
,,Wo bist du denn wieder mit deinen Gedanken?", hörte er Luis fragen. Verwirrt sah er zum Stürmer herunter, bevor er mit den Achseln zuckte.
,,Starrt die ganze Zeit auf Sese", stellte Jordi schief grinsend fest. Alle lachten.
,,Geh doch zu ihm rüber", meinte Ivan irgendwann. Sofort schüttelte Gerard den Kopf: ,,Ich denke, ich bin der letzte den sie dort sehen wollen"
,,Ich denke, du bist der liebste den er sehen würde", widersprach Jordi.
,,Ich würde nur für Aufruhe sorgen, dass will er bestimmt nicht", meinte Geri weiter. Er wusste, dass seine drei Freunde nicht seine Meinung vertraten.
,,Jetzt schauen wir mal auf Sergio", meinte Luis, alle Augenpaare der Gruppe richteten sich auf ihn.
,,Guck mal wie er da steht. Völlig alleine, verloren und traurig. Der starrt auf sein Handy und tut so, als ob er mit wem schreiben würde, nur damit er nicht so ausgegrenzt aussieht", fuhr der Stürmer fort. Gerard schluckte.
,,Ich bin mir sicher, die reden wieder nicht mit dem", kommentierte Jordi.
,,Tun die auch nicht, hat mir Luka gesagt. Isco und Co ignorieren ihn wieder", stimmte Ivan zu.
,,Siehst du?", fragte Luis wieder. Verwundert sah Gerard zum Torjäger: ,,Was seh ich?"
,,Na er braucht dich. Mensch, Ihr seit ein Paar, das heißt auch für einander da sein. Sei doch jetzt gerade für ihn da", meinte Luis.
,,Toll, dann geh ich da für zwei Minuten hin, danach fährt unser Bus und er wird von allen blöd angemacht, weil er sich mit mir unterhalten hat.", brummte Gerard: ,,Du weißt doch wie die sind"
,,Ich bitte dich, die haben alle Familie und wissen, dass man in einer Beziehung für einander da ist. Sie werden es schon auseinander halten können, dass du gerade Sergios Partner und nicht deren Gegner bist", widersprach Luis.
,,Fehlanzeige", fuhr Jordi dazwischen: ,,Die wissen es nicht"
Geschockt sah der Uruguayische Fußballer zum Verteidiger: ,,Wie jetzt? Die haben keine Ahnung?"
,,Sergio weiß nicht wie er es Ihnen mit teilen soll", murmelte Piqué.
,,Er hat Es keinem gesagt?", fragte Ivan.
,,Iker, Nando, Chris und so. Denen, denen er vertraut, seine engsten Freunde.", antwortete Gerard.
,,Ja dann noch besser", klatschte Luis in die Hände. Verwirrt sahen ihn die anderen an.
,,Dann kannst du jetzt ja eine große Show machen! Du kannst da hin gehen und ihn küssen, vor allen, damit es alle wissen", fuhr dieser Wort.
,,Bist du dumm?", rutschte es Gerard raus: ,,Das wäre das Ende. Ich meine, abgesehen davon, dass es hier auch nicht alle wissen, würde ich das ohne seine Einwilligung tun."
,,Ich denke, Geri hat recht. Sergio hätte es schon längst erzählt, wenn es nicht einen triftigen Grund gibt es nicht zu tun", stimmte Jordi zu und auch Ivan nickte.
,,Und jetzt willst du ihn einfach stehen lassen? Bist ja ein toller Hengst.", spottete Luis.
,,Was soll ich denn sonst machen?", fragte Gerard.
,,Das hab ich gerade gesagt"
,,Und die weniger Hollywood Variante?"
,,Geh einfach hin, kannst ja mit ihm reden.", meinte Luis, enttäuscht, dass sein Plan kein gefallen fand.
,,Soll ich echt?", Unsicher schaute Gerard wieder zu Sergio. Alle nickten hastig.
,,Geh schon, sonst mache ich es", grummelte Luis, bevor er den Verteidiger nach vorne schubste. Schnell lief er die paar Meter zum Bus. Entdeckt wurde er von Isco, der ihn mit lautem Grölen in Empfang nahm: ,,Zisch ab Gerard. Uns geht es schon scheisse genug"
Bei Erwähnung seines Namens schellte der Kopf von Sergio hoch. Er sah zu Gerard, der kurz stehen geblieben ist.
,,Ich will doch nicht einmal mit Dir reden", zischte er zurück. Isco wollte nicht diskutieren und wendete sich Schulter zuckend wieder zur Gruppe.
,,Hey", wisperte Gerard, als er sich neben Sergio an den Bus lehnte.
,,Hey", gab dieser monoton zurück. Es war still, sie hatten Angst was zu sagen. Dass andere es mit bekamen.
,,Was machst du hier?", fragte Sergio irgendwann und drehte sich zu seinem Freund. Dieser sah in das traurige, verfallene Gesicht des Spaniers und hätte am liebsten die Tränen weg geküsst.
,,Wollt mal schauen wie's dir geht", meinte Piqué.
,,Wie soll's mir gehen? 5:1 und es ist meine Schuld"
,,Sag so was nicht. Das ist nicht wahr"
,,Wieso? Die anderen stimmen mir bestimmt zu"
,,Sie sind nur frustriert. Im Bann des Frustes sagt man schon einmal solche Dinge", Gerard berührte die Hand seines Freundes. Doch sein Blick signalisierte ihm, dies zu unterlassen.
,,Ich wäre auch frustriert bei so einem Captain"
,,Sese, hör auf damit. Es war nicht euer Spiel und das kann passieren"
,,Können, können wir über was anderes reden?", flehend sah Sergio auf. Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen seines Freundes, der bloß nickte: ,,Fährst du zurück nach Madrid?"
,,Je nachdem, ob du mich zu dir einlädst", schelmisch grinste Sergio. Dem Katalanen wurde es warm ums Herz, nur ein Lächeln wollte er erreichen.
,,Du brauchst bei mir keine Einladung", meine Gerard: ,,Du hast doch einen Schlüssel"
,,Naja. Heute schon, der Schlüssel liegt noch in Madrid", grinste Sergio. Gerard lachte bloß.
,,Und wie kommst du zu mir? Seit ihr in einem Hotel?"
Sergio nickte: ,,Ich nehm dann einfach ein Taxi zu Dir"
,,Werden die sich nicht wundern, wenn du über Nacht und morgen früh nicht da bist?"
,,Ich glaube es ist besser, wenn wir uns jetzt erst einmal aus dem Weg gehen. Ich sag einfach, dass ich in Barcelona noch bleibe. Wir haben eh erst übermorgen Training"
Gerard zuckte bloß mit den Achseln: ,,Wenn das so ist"
,,Deine Freunde rufen dich außerdem", meinte Sergio und deutete mit seinem Kopf hinter Geri. Dieser drehte sich um und bemerkte wie seine Mannschaft in den Bus Einstieg.
,,Ich muss dann mal", murmelte er und zeigte auf seinen Bus.
,,Du musst dann mal", lächelte Sergio. Gerard wollte nicht gehen, wollte neben Sergio Wurzeln schlagen. Unsicher verweilte er an Ort und Stelle.
,,Jetzt geh' schon! Wir sehen uns doch in drei Stunden", lachte der Ältere.
Drei Stunden waren aber zu viel!
Kurz schwelgte der Blick des Katalanen über die Mannschaft der Hauptstadt. Niemand scherte sich um sie beide. Er grinste schief, sah zu Sergio. Dieser bemerkte diesen Blick.
,,Was ist?", fragte er beängstigt.
Als Antwort folgte ein schneller, kurzer Kuss auf seine Lippen. Und ehe man sich versah war Gerard schon verschwunden. Verwundert sah der Spanier seinem Freund hinterher, bevor er prüfend durch die Mannschaft schaute. Sein Blick blieb an Toni hängen, der ihn grinsend beobachtete. Es war keine Frage, dass er den Kuss bemerkt hatte.

A/N: Ein kurzer OS zum El Clasico. Ich mache noch einen, wo ich mich mit dem Video der beiden auseinander setzte.
Hoffe der gefällt euch.

Fußball One Shots (1) || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt