106. Türchen 24: Ramos x Piqué

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A broken man losts in memories

Er erinnerte ein Licht, eine Freude, indessen er die Nähe seines Nationalkammeraden verspürte. Vor sich spiegelte sich dessen Lächeln, in den Ohren rauschte sein warme, familiäre Stimme.
Leicht schmunzelte der Spanier, derweil er sich seine graue Wolldecke enger um den abgemagerten Körper schlang. Erneut waren seine Gedanken zu seinem ehemaligen Freund gezogen oder sollte er ihn lieber Mannschaftskammeraden nennen? Seit geraumer Zeit schon spuckte Gestalt seines damaligen Mitspielers vor den Augen des Fußballers. Früher neigte er dazu ihn Freund zu nennen, denn damals schien sie auch eine Freundschaft zu verbinden, doch nun, nun verband sie nichts mehr außer einer gemeinsamen Vergangenheit. Es würde Sergio kaum wundern, falls er nicht einmal mehr die aktuelle Nummer des Katalanen besaß.

Vor einen knappen Jahr, zu Beginn der vergangen Saison, hatte sich der ehemalige Abwehrchef einen Fehler erlaubt, war angetrunken ans Steuer gekommen und hatte so einen Unfall verursacht. Derweil nichts erwähnenswertes passiert war, musste der damalige Real Madrid Spieler trotz allem für Untersuchungen auf der Station behalten werden. Nicht wenige Stunden später hatten sie die Ergebnisse, die das Ende seiner Karriere bedeutet hatten, vor sich liegend. Zwar war nie jemand des Real Madrid Vorstandes zu ihm gekommen und hatte ihn auf ein Karriere Ende aufmerksam gemacht, doch Sergio konnte sich denken was die Diagnose: Alkoholiker
Mit seiner Fußball Karriere verursachte. Er hatte nicht nur an diesem einen Tag getrunken, nicht nur an diesen einen Abend. Er hatte es schon oft vor her getan, viel zu oft.
Ohne sich dem Verein und der Mannschaft zu stellen, war dieser aus dem Land mehr oder minder geflohen, hatte aus dem Zug aus seine Karriere mit dem Vorstand beendet. Es war einfach gewesen, sein Vertrag wäre so oder so zu dieser Saison ausgelaufen. Nach seiner Ankunft im neunen Heimatland hatte er noch seinen Trainer Zidane kontaktiert, hatte ihm per WhatsApp alles gute für die Zukunft gewünscht, sich entschuldigt und gebeten dies auch der Mannschaft mitzuteilen, er würde nun ein neues Leben starten. Und so sah nun sein neues Leben aus.

Seit seiner Flucht hauste er am Rande Amerikas, es war eines der wenigen Länder in welchem er sich frei bewegen konnte ohne identifiziert zu werden, Basketball und Football waren der Bundessport, nicht Fußball. Jedoch verbrachte der Spanier nicht allzu viel Zeit außerhalb des Hauses, ihn zog es nicht an die frische Luft.

Mit leerem Blicken begutachtete er die lodernde Flamme im Kamin, beobachtete wie diese langsam ihre Kraft verlor. Wo sie bis vor einigen Stunden noch an den obersten Teil des Kamins andockte, so viel es ihr mittlerweile schon schwer die fünf Zentimeter Grenze zu knacken. Er sah das grelle Licht, welches sich hinter den dicken Holzbalken mehr und mehr verkroch, welche er noch soeben in den Kamin geworfen hatte, viel hatten sie nicht genützt, so konnte man sehen.

Die Flamme spiegelte seine wieder, auch seine Lebensflamme war schon längst erloschen. Die Tage zogen an ihm vorbei wie Sekunden und er konnte nur sehen wie er nach und nach immer mehr zerbrach. Anfangs war Gerard der einzige aus seinem vergangenen Leben mit welchem er noch Kontakt beibehalten hatte. Seit sie eine geheime Affäre geführt hatten, waren sie sich so nahe gewesen wie nie zuvor. Doch aus täglichen Telefonaten, wurde wöchentliche und anschließend monatliche. Sobald der Katalane seinen ehemaligen Kameraden besuchen wollte, hatte dieser abgewunken, hatte gemeint seine Arbeit hätte ihn vollkommen unter Kontrolle und irgendwann rief auch Pique nicht mehr an und auch sie wurden Vergangenheit.
Die Hand vom Sofa hängend, umklammerte diese den schmalen Hals der Wodka Flasche, welche schon am Boden dockte. Es war schon die zweite an diesem Abend und auch ihre Lebenszeit wendete sich dem Ende zu.
Mit einer schlaffen, müden Bewegung hievte er diese hinauf. Setzte diese an seinen Lippen an. Trank mit einer schnellen Bewegung den letzten Schluck. Sofort spürte er das angenehme Brennen im Rachen, hatte sich mittlerweile an dieses Gefühl schon gewöhnt, hatte es schon oft gespürt. Es schmerzte schon nicht mehr.

Fußball One Shots (1) || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt