„Ich hab' das Buch von uns
Schon tausend mal gelesen
Und ich weiß
Es endet immer gut
Die letzte Seite fehlt mir
Doch ich würd' sie nicht lesen, denn
Seit der Hälfte fehlst schon du"
~ Unser Buch, Philipp DittbernerSpielt in der kommenden Saison
Leon saß am Bahnhof und starrte auf die Gleise. Vor einigen Stunden mittlerweile schon, war hier ein Zug angekommen. Aus diesem war Max Meyer gestiegen. Und Leon wusste nicht einmal so recht, warum er hier immer noch saß. Eigentlich sollte er gegangen sein. Spätestens nachdem Max ihm einen kurzen Blick zuwarf und sich dann zu seiner Familie gesellte, ohne noch einmal zu Leon zu schauen. Spätestens da sollte Leon aufgestanden sein und gegangen sein. Oder? Nicht wahr?
Aber dennoch saß er immer noch hier auf der Bank und starrte mit leerem Blick vor sich. In der Hand hielt er ein Stück Papier, auf welchem Stand: Welcome back
Rückblickend war Leon vielleicht doch ein wenig zu euphorisch gewesen, was das alles anging. Er hätte wissen müssen, dass Max nicht einfach in seine Arme fallen und küssen würde. Dass alles anders mittlerweile war. Dass das letzte Jahr alles verändert hatte und es nie wieder so werden würde, wie es mal war. Auch wenn sie nun wieder beide zusammen spielen würden. Seither bekannt gegeben wurde, dass Max einen Vertrag bei Bayern München unterschrieben hatte, verschwendete Leon tatsächlich seine Gedanken, an diesem dummen Glauben, dass er Max wieder zurück hatte. Aber dem war nicht so, wie wieder einmal unter Beweis gestellt wurde. Doch das schlimmste war, dass er es dem Kleineren nicht einmal verübeln konnte. Er würde selbst auch keinen Kontakt mehr mit sich haben wollen.
Verdammt, er hatte es mit Max einfach verbockt, anders konnte man es nicht ausdrücken. Er hatte ihm weder damals bei Schalke noch nach seinem Wechsel auf die Insel beigestanden, das wusste Leon. Und das, obwohl er wusste, wie zerbrechlich und unsicher sein kleiner Max eigentlich war. Das die starke Persönlichkeit nur Fassade und Schutz war. Er wusste das alles und hatte den Jüngeren trotzdem allein gelassen. Bei Schalke hatte er Sorge um seine eigene Zukunft gehabt und als Max dann auf die Insel gezogen war, da plagten Leon solche Schuldgefühle, dass er es nicht über sich brachte, denn Kleineren anzurufen.
Und Leon wusste genau, wie egoistisch und einfach nur asozial das alles von ihm war. Womit wir dann wieder am Ausgangspunkt waren: Er konnte es Max nicht verüben, dass dieser ihn nicht sehen wollte.
Aber Leon bereute es so unfassbar, jede einzelne Minute. Es verging kein Tag, an dem der Bayer nicht an Max dachte und in seinem Kopf gemeinsame Erinnerungen hervor rief. Es wäre als würde er täglich in einem Buch lesen. Und Leon wollte nicht, dass dieses Buch zu Ende war. Er wollte ein Happy End in seinem Buch! Er wollte nicht die letzte Seite lesen und feststellen, dass Max schon seit der Hälfte fehlte. In dieser Hinsicht war er noch ein kleiner Junge. Er brauchte ein Happy End!Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen, als er hoch sah.
„Hab mir gedacht, dass ich dich hier finde!", flüsterte ihm Joshua zu und setzte sich neben seinen Freund: „Hast du mit ihm gesprochen?"
„Hat mir einen Blick zugeworfen, der mehr als tausend Worte sagt", brummte der Größere.
Joshua seufzte und drückte kurz die Schulter seines Freundes, bevor er seine Hand löste und sich auf seinen Knien abstützte.
„Warum habe ich ihm nicht beigestanden?", flüsterte Leon mit belegter Stimme: „Warum habe ich ihm nicht geholfen?"
„Ich weiß es nicht", flüsterte Joshua mitleidig.
„Ich hätte für ihn da sein sollen!"
„Das hätten wir alle", murmelte der Ältere und schloss sich mit ein. Niemand, wirklich niemand hatte sich in der vergangenen Saison und mit Max geschert.
„Aber ich mehr, ich war sein Freund, sein Partner, ich kannte ihn, wie kein zweiter!", Leon fuhr sich durch die Haare: „Ich war doch sein Freund!"
Joshua schlug ihm einige Male auf den Rücken: „Vielleicht nimmt er es dir nicht so übel!"
Leon lachte auf: „Du hast seinen Blick nicht gesehen. Da war kein Hass zu sehen, sondern einfach nur Enttäuschung. Reine Enttäuschung!"
Es trieb dem Größeren selbst Tränen in die Augen, als sich Maxs Blick vor ihm spiegelte.
„Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen!", stellte er wimmernd fest.
„Das wird schon, irgendwie!", flüsterte Joshua und legte seine Arme um seinen Freund: „Wir schaffen das schon, ich helfe dir!"Erstes Spiel
Training hatte stattgefunden, doch Max war Leon bislang hervorragend aus dem Weg gegangenLeon Schoß den Ball über die Abwehrkette, beobachtete wie Max seinen Lauf beschleunigte, den Ball annahm und diesen dann Grandios ins Tor beförderte. Lauter Jubel ertönte und die gesamte Mannschaft lief in die Ecke, wo sie das Tor zelebrierten. Das Gute an Toren und am Fußball insgesamt war. Während man auf dem Feld war, vergaß man einen Großteil der Sorgen und Gedanken.
Vermutlich war dies auch einer der Hauptgründe, warum Max die Umarmung von Leon auch direkt erwiderte. Doch Leon konnte in diesem Moment die Sorgen und Gedanken irgendwie nicht vergessen, für ihn bedeutete diese Umarmung so viel mehr. Er genoss es einfach Max wieder so nah bei sich zu haben, auch wenn er sich damit abfinden musste, dass diese Nähe nur noch auf dem Platz möglich war. Mit diesen Konsequenzen müsste er wohl leben müssen. Das müsste er für seine Fehler einbüßen.A/N: Weiß eigentlich wer, ob die noch in Kontakt stehen?
Okay, aber zum OS, es ist zwar kein Happy End, aber vielleicht mache ich noch einen zweiten Teil. Mal schauen.
Lasst einfach bitte Feedback da.
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Fußball One Shots (1) || boyxboy
FanfictionCover by @BehindImagination Auch wenn der Name schätzungsweise alles sagt: boyxboy One Shots über die gesamte Fußballwelt Bücher 2 & 3 sind schon draußen (und deutlich besser geschrieben!) ☞ Beginn: 03.07.2018 ☞ Ende: 27.11.2020