Wir kriegen das hin!

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Die Dusche tut echt gut und für einen Moment kann ich kurz alles Geschehene vergessen. Das plätschernde Wasser begleitet mich in meine eigene Fantasiewelt. Durch eine zuschlagende Tür werde ich aus dieser Fantasiewelt geholt und wieder mit meinen Alltagsproblemen konfrontiert. "Bin wieder da, wo bist du?" höre ich ihn fragen. "Im Bad, ich dusche, bin aber gleich fertig." antworte ich ihm. "Alles klar!"
Nach der Dusche geht es mir sichtlich besser und meine Augen schauen auch nicht mehr so verheult aus. "Du schaust gut aus" flüstert er mir ins Ohr, während wir uns leicht umarmen. "Wie gehts dir?" Fragt er sanft. "Könnte besser sein" erwidere ich. Er gibt mir ein leichten Kuss auf die Wange und wir setzten uns auf das Bett um zu frühstücken. Nach dem Frühstück verlassen wir das Krankenhaus und machen uns mit dem Taxi auf den Weg zu mir nach Hause. Als wir in die Straße biegen, sehe ich schon von weiter weg eine Menschenmasse vor unserer Haustür stehen. Alle in Schwarz gekleidet, manche Gesichter erkenne ich sofort, andere Leute kenn ich gar nicht. Sie stellen Blumen auf den Vorgarten, natürlich wollen sie ihr Mitgefühl ausdrücken, das können wir Ihnen auch gar nicht verübeln, aber ich denke was wir jetzt wirklich brauchen, ist Ruhe. Jesse und ich steigen aus und bahnen uns einen Weg durch die Masse. Viele drücken mir ihr herzliches Beileid aus, mit dem ein oder anderen fange ich auch ein kleines Gespräch an, aber so richtig kann ich das hier gar nicht realisieren. Jesse steht die ganze Zeit hinter mir und passt auf, dass nichts passiert. Dieser Junge ist Gold wert! Als ich die Haustüre aufschließe werde ich direkt von meiner ganzen Großfamilie begrüßt, alle sehen betrübt aus, das Haus ist von innen sehr dunkel, die Rolläden sind unten, es wirkt sehr einsam hier, obwohl eigentlich alle hier sind. "Mama, es tut mir so Leid! Ich weiß nicht was ich sagen soll!" Ich umarme sie, wir beide weinen. Mein Vater schließt sich uns an. "Vorhin war schon der Bestatter da, Leon ist doch erst gestern gestorben, wir konnten uns nicht mal richtig verabschieden!" Schluchzt er. "Wir kriegen das hin, okay, wir schaffen das!" Versuche ich sie zu bekräftigen. Ich begrüße nochmal die restlichen Familienmitglieder und stelle ihnen Jesse vor. Er unterstützt mich voll und ganz bei allem momentan und bietet auch meinen Eltern seine Hilfe an. "Du weißt, dass du das nicht für mich tun musst. Ich will dich gar nicht nerven oder deine Zeit in Anspruch nehmen! Aber ich will dir nur sagen, dass ich sehr dankbar für dich bin und es sehr schätze, dass du mich so tatkräftig unterstützt!" Ich küsse ihn leidenschaftlich. Ich weiß nicht, was ich hätte sonst tun sollen, aber ich musste ihn einfach küssen.

Jesse Williams FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt