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Es war noch der gleiche Abend. Ich hatte mich in meine andere Form zurück verwandelt und lag auf dem Bett. Die Jalousinen natürlich zu gezogen und die Tür verriegelt.

Es war wie ein schmerzhaftes Klingeln in den Ohren und sogleich wusste ich woher es kam. Elena. Aber wie ...? Ich wusste etwas war mit ihr geschehen, etwas schreckliches.

Bevor mir richtig bewusst war, was ich tat, hatte ich mir meinen Jagdumhang geschnappt, umgehangen und war aus dem Fenster gesprungen.
Ich achtete nicht darauf, ob mich jemand aufzuhalten gedachte. Sie spürten sicher alle, dass ich mich entfernte, aber dafür hatte ich keine Zeit.

Ich spürte Fionas Blick, ihre Aura schien mich erreichen zu wollen. Zaghaft, fragend, was los war. Aber ich hatte keine Zeit. Janon folgte mir wie selbstverständlich und Angst kam in mir auf.

Im Rennen versuchte ich mich zu verwandeln, konzentrierte mich auf meinen Körper, aber es funktionierte nicht. Nicht, wenn ich mit etwas anderem beschäftigt war.

Da es Nacht war, wagte ich es einfach loszufliegen. Es war komisch mich in diesem Körper zu bewegen. Es war anders, aber nicht schlechter.

Ich landete in Elenas Garten. Die dämonische Aura, die ich schon die ganze Zeit gespürt hatte, war sehr präsent. Es war die gleiche Aura wie desjenigen, der mir den Ring gestohlen hatte.

Ich spürte vier menschliche Seelen in dem Haus. Elena, Maria und noch zwei. Die Atmosphäre war von Angst getränkt. Ich steigerte die Energie meines Körpers, meine physische Stärke und rammte ohne viel zu überlegen die Haustür mit meiner Schulter auf. Oben.

Ich rannte die Treppe hoch, am Ende des Flures spürte ich die dämonische Aura und auch Elena. Ich hörte kein Geräusch.
„... nicht verwunderlich, dass wir dich töten", hörte ich eine Stimme. Ich blieb vor der Tür stehen.
„Oh, wir haben Besuch." Ich spannte mich an und riss die Tür auf. Der Dämon, dieser Diamante, stand mit dem Rücken zu mir, Elena am Hals gepackt und an die Wand gedrückt. Sie röchelte, schnappte lautlos nach Luft, ihre Augen traten aus den Höhlen.

Mit meiner Wut wollte auch meine Energie die Oberhand gewinnen. Ich unterdrückte die Energie, die außer Kontrolle geraten wollte, indem ich tief durchatmete und meine emotionale Distanz wieder aufbaute.

Der Dämon sah zu mir zurück und seine schwarzen Augen waren überrascht, neugierig.
„Ein Mädchen?", fragte er und meine Muskeln spannten sich an. Seine Augen formten sich zu Schlitzen. Dann lachte er, tief und kehlig.
„Ich wusste nicht, dass der Prinz eine Schwester hat." Elena hatte aufgehört sich zu bewegen, nur ihre Augen zuckten hin und her.

„Lass sie gehen", verlangte ich und zeigte mit meinem Schwert auf ihn.

Er legte den Kopf etwas schief, ein höhnisches Lächeln auf den Lippen.
„Weshalb sollte ich, kleine Möchtegern-Prinzessin?"

Elena hatte bereits das Bewusstsein verloren. Ich sah die roten Abdrücke an ihrem Hals. Kontrollierte Wut wallte in meinen Adern.

Der Dämon ließ Elena los, sie fiel auf den Boden und blieb seitlich liegen. Mein Startzeichen. Ich griff an, mein Schwert wirbelte durch die Luft, stach nach dem Dämon, aber wieder war er verflucht schnell, die Dunkelheit der Nacht gab ihm Stärke, die Schatten tanzten, die ich nebenbei nieder streckte, ich erhöhte meine Energie in meinem Körper und meine Schnelligkeit, ließ mein Schwert in Feuer auflodern, und plötzlich konnte ich mit seinem Tempo mithalten.

Der Dämon kämpfte ohne Waffen, die Schatten verteidigen ihn, waren seine Klingen, zerfetzten meinen Umhang, die Kaputze rutschte von meinem Kopf.

Ich traf den Dämon, doch die Stelle wurde zu Rauch, wie bei unserem ersten Kampf.

Der Dämon lachte auf. „Du magst stärker sein, als dein Schwächling von Bruder, aber du kannst mich nicht besiegen."

Heavenly HeritageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt