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Der Saal war gut gefüllt. Die portugiesische Familie war anwesend, sie war vor einer halben Stunde eingetroffen und ich war froh, dass ich nicht noch eine Familie begrüßen musste.

Die Portugiesische kannte ich auch nicht besonders und ich war gerade noch rechtzeitig erschienen, bevor die Versammlung losging.

Der Tisch war rund. Die Königspaare und ihre direkten Erben waren anwesend. Das machte insgesamt 18 Leute von königlichem Geblüt, an einem Haufen versammelt. In unserem Haus. Alle mit starken Persönlichkeiten und einem strengen Willen, geborene Anführer.

Sogar der kleine Ryna, der ungeduldig auf seinem Stuhl links neben uns herumzappelte. Aber immerhin würde er eines Tages König sein.

Die Berichte der Ereignisse vor zwei Tagen, in allen Ländern und auch noch genau in der Nähe der Anwesen der Königsfamilien, lagen vor den Königen.

Alle quatschten noch miteinander. Es kam nicht oft vor, dass einmal alle Herrscher Westeuropas in einem Raum versammelt waren. Diese Gelegenheit wollte man natürlich nicht vergeuden und politische Kontakte knüpfen und stärken.

Ganz auf der anderen Seite des Tisches, mir gegenüber, saß Prinz Grius, hochnäsig wie er war seinen Vater zutexten und ansonsten niemanden Beachtung schenkend.

Einen Platz weiter saß der spanische Teenagerjunge mit seinen Eltern. Das Swestshirt trug er nicht mehr. Er wirkte sehr gelangweilt.

Die nächsten Plätze nahm die pirtugiesische Familie rechts neben uns ein. Eine junge Frau mit rotbraunen, wilden Haaren, und komplett in schwarz gekleidet, saß mit überschlagenen Beinen lässig da.

Sie kaute lautstark einen Kaugummi und blickte geringschätzig durch den Raum. Die portugiesische Prinzessin. Aber hatte sie nicht noch einen älteren Bruder?, erinnerte ich mich.

Sie sah meinen Blick und rollte einmal mit den Augen. Arrogante Bitch. Ich mochte sie. Nach unseren Plätzen, saß die italienische Königsfamilie, Prinz Ryna, König Hanares und Königin Asla.

Und zu guter letzt Marabelle und ihre Eltern. Großbritannien. Portugal. Spanien. Frankreich. Deutschland. Italien.

Links neben mir saß mein Vater, auf meiner anderen Seite die Königin von Portugal, mit der ich noch nie im Leben ein Wort getauscht hatte, aber jetzt ein Gespräch anfing.

„War Eure Reise angenehm?", fragte ich sie aus Höflichkeit, war immerhin meine Pflicht, und die korpulente, aber keineswegs dicke Frau, drehte sich zu mir um.

„Ah, Ihr müsst Prinz Caenen sein. Ja, unsere Reise war recht angenehm, das Wetter hatte mitgespielt und die Luftschwankungen waren sehr gering. Wir hatten schon befürchtet, dass das Wetter umschlagen würde, bekanntlich habt ihr hier in England kein allzu rosiges Wetter."

Sie lächelte leicht und die kriegerische, schwarze Bemalung in ihrem Gesicht, Stirn und Wangen, verzog sich. Die große Uhr schlug vier Uhr und langsam verebbten alle Gespräche.

„Wir sollten beginnen", sagte der deutsche König.
„Wir sind uns doch wohl alle einig, dass wir etwas unternehmen müssen. Wie wir nun alle wissen haben in allen sechs Ländern verschiedene Höllenkönige, direkt an den Anwesen der Königsfamilien Westeuropas gewütet. Ihre Kinder währendessen in den anderen Ländern dieser Erde. Sie wollten uns überrumpeln und haben es auch geschafft."

Zustimmendes Murmeln kam auf. Die Prinzessin drei Plätze neben mir betrachtete ihre Nägel, der spanische Prinz Emil schien von all dem Trubel ganz verunsichert, auch wenn er versuchte erwachsen und cool auszusehen und Ryna schien sowieso nicht zuzuhören.

Mit fünf Jahren hätte mich das Gequatsche von Erwachsenen auch nicht interessiert.

Die einzigen, die wohl alt und erwachsen genug für eine solche Versammlung waren, war Mara, ich und leider musste ich in meiner Aufzählung auch Grius hinzuzählen.

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