Kapitel 16:
~p.o.v Baekhyun~
Die Tage strichen nur so an uns vorbei und der Großteil des Militär war in unseren Plan eingeweiht. Scheinbar hielten sie alle zu uns. Der Tag des Kampfes war gekommen. Dieser Tag würde uns zeigen, ob wir leben, oder sterben sollten. Wir standen vor der Burg, um sie zu stürmen. "Bereit?", fragte Chanyeol mich. Von 'bereit' konmte eigentlich nicht die Rede sein. Am liebsten würde ich mich in irgendeinem Loch verkriechen und vor Angst nie wieder rauskommen, aber das konnte ich nun wirklich nicht tun, also nickte ich nir stumm. Als Chanyeol das Signal zum Angroff gab, stürzten plötzlich ungefähr die Hälfte unserer Männer sich auf uns und zückten die Degen. Was zum...? Sie waren Verräter! Angst überkam mich, nie zuvor war ich in der Situation des Kampfes gewesen und nun würden wir keine Chance haben, da wir Verräter in unseren Reihen hatten. Aber wir mussten es versuchen. Wenn wir uns kampflos geschlagen gaben, wären wir am nächsten Tag tot. So gab es eine, wenn auch winzige, Überlebenschance. Plötzlich fand ich mich an Jungkooks Seite wieder. "Hi, Baek", zischte er mir zu und parierte die Schläge seines Angreifers, "Allzu lange werden wir das hier nicht durchstehen. So bald wie möglich, müssen wir uns zurückziehen." Mit einem annerkennenden Nicken, nahm der Braunhaarige meine Fechtkünste zur Kenntnis, die ich gerade unter Beweis stellen musste. "Ansonsten gibt es Tote." Geschickt wich der Maknae den Attacken seines Angreifers aus und ich bewunderte seine Eleganz, die für seine sechzehn Jahre wirklich beachtlich war. Er war ganz einfach talentiert. Kaum hatte der Größere den letzten Satz ausgesprochen, da ertönte auch schon ein Schrei: "GEGE!" Die hysterische Stimme konnte ich schnell Tao zuordnen und suchte hektisch den Platz ab. Meinen Angreifer stieß ich einmal heftig zurück und drängelte mich durch die kämpfende Menge, auf der Suche nach Tao.~p.o.v Tao~
Mein Schrei war noch nicht ganz verhallt, da stürzte ich auch schon zu Boden, zu meinem Gege. Blut sickerte aus seinem Hals und ich konnte sehen, dass die Halsschlagader getroffen wurde. "Gege...", hauchte ich verzweifelt, griff seine Hand. "Panda", flüsterte Yifan und hob schwach seine blutverschmierte Hand, legte sie an meine Wange, "Ich liebe dich, Tao. Vergiss das bitte nie." Es klang so endgültig und zerriss mir das Herz. "Nein, du wirst nicht sterben! Das lasse ich nicht zu!", rief ich und erste Tränen rannen meine Wangen hinunter. "TaoTao", ein Lächeln umspielte seine Lippen. Noch nie hatte er meinen Namen so sanft ausgesprochen. Mit seinem Daumen strich er die Tränen aus meinem Gesicht. Ich beugte mich zu ihm runter, legte meine Lippen auf seine und blendete den Kampflärm völlig aus. "Ich liebe dich auch, Gege. Mehr, als mein Leben", sagte ich weinerlich und meine Tränen hatten endgültig begonnen zu fließen. Unaufhaltsam kullerten sie meine Wangen hinab. "Und ich dich noch viel mehr. Ich habe mein Leben gegeben, um dich zu retten und würde es immer wieder tun", seine Stimme war nur noch ein Hauchen. "Sag sowas nicht! Du stirbst nicht!" Verzweifelt klammerte ich mich an ihn und sah den gleichen Schmerz in seinen Augen geschrieben, der mich förmlich zerriss. Mein Inneres krampfte sich schmerzhaft zusammen. "Doch, TaoTao. Meine Zeit ist abgelaufen. Versprich mir, dass du die Chance, zu leben, nicht verschwenden wirst. Sei glücklich", nuschelte er und seine Augen fielen zu. "Nein... Gege... Öffne die Augen... für mich... lass mich nicht allein...", flehte ich, weinte immernoch hemmungslos vor mich hin und klammerte mich an seine Hand. Ein letztes Mal öffnete er die Augen. "Ich liebe dich, mein kleiner Panda", waren seine letzten Worte. "Ich liebe dich auch. So sehr", schluchzte ich. Yifan war tot. Er würde niemals zurückkehren. Diese Erkenntnis sickerte in mein Gedächtnis und mein Herz brannte wie Feuer. Es fühlte sich an, als würde es in zwei gerissen und verscharrt werden, während nur Körper und Geist anwesend blieben. Unfähig, jemals etwas anderes als Schmerz zu fühlen. Die Liebe meines Lebens hatte mich soeben verlassen, würde nie zurückkehren. Bitterlich weinte ich und umarmte Yifans Körper, legte meine Lippen auf seine und hoffte verzweifelt auf ein Wunder, das aber nicht eintrat. Ich meinte Yifans Stimme zu hören: "Sei nicht zu traurig, mein kleiner Schatz. Ich werde über dich wachen." Einige Male blinzelte ich. Hatte ich mir das gerade eingebildet, oder hatte Yifans Geist zu mir gesprochen? Halluzinierte ich schon, aufgrund der Schmerzen in meinem Herzen? Das Blütenblatt einer weißen Rose landete in meinen Haaren und ich fischte es heraus, sah es verwirrt an. Dann begriff ich: Yifan war bei mir. Er hatte mich nicht verlassen, wachte noch immer über mich. "Falls du mich hörst, Gege, ich werde versuchen, deinen Wunsch zu erfüllen und glücklich zu werden. Du warst die Liebe meines Lebens und ich werde nie wieder eine Beziehung führen. Ich bleibe die treu, mein Gege", hauchte ich, unwissend darüber, dass er mich hörte.~p.o.v Yifan~
Traurig blickte ich auf meinen Tao, wie er sich verzweifelt an den Körper klammerte, den ich soeben verlassen hatte. Seine Worte rührten mich ungemein und ich würde bis zu seinem Lebensende auf ihn Acht geben. Nie wieder wollte ich ihn alleine lassen. Mein kleiner Panda sah schon nach wenigen Minuten total verheult und elend aus. Es tat mir Leid, dass ich gehen musste. Ich wollte meinen Süßen nicht so traurig sehen. Es tat weh, das mitanzusehen. Tao weinte um mich und das wollte ich nicht. Er sollte nicht weinen. Es sollte ihm für immer gut gehen. In dem Moment schwor ich mir, Tao immer glücklich sehen zu wollen, worauf ich keinen Einfluss hatte, aber ich hoffte es.~p.o.v Baekhyun~
Geschockt blieb ich stehen. Ich erkannte die schwarzen Haare Taos. Er kauerte über jemandem und weinte sichtlich. Mir wurde übel, als ich die weißen Haare erkannte. Yifan war doch nicht...? Mir wurde schwindelig. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Fassungslos stürzte ich neben Tao zu Boden und sah in das reglose Gesicht des Ritters. Mir war klar, dass er tot war. "Tao...", hauchte ich verzweifelt, fand keine Worte, um ihn zu trösten, kämpfte ich doch selber gegen die Tränen an. Der Schwarzhaarige warf sich weinend und schluchzend in meine Arme. Auch wenn wir uns erst ein paar Wochen kannten, hatte ich den Ritter und seinen Diener wirklich ins Herz geschlossen. Anfangs wirkte er kalt, emotionslos und einfach wie ein Arsch. Hinter der Fassade aber verbarg sich ein Mensch, der für jeden seiner Freunde 10 Mal durch die Hölle gehen würde. Er hatte sich für unseren Tao geopfert, damit sein Panda leben konnte. Er war ein guter Mensch, auch wenn ich gebraucht hatte, um das zu begreifen. Ein guter Mensch, der sehr viel Schmerz erleidet haben musste. Da war ich mir sicher. "Ich will nicht ohne ihn leben. Ich würde ALLES dafür geben, dass zu mir zurückkonmt. Bacon, sag' mir, dass er nicht endgültig tot ist", schluchzte der Neunzehnjährige in meinen Armen. "Es tut mir Leid, Tao, aber... das kann ich nicht", murmelte ich reuevoll. Aber trotz all dem Mitgefühl, das ich aufbrachte, konnte ich ihn nicht belügen. Das wäre nicht fair. Schmerzerfüllt schluchzte er laut auf und krallte sich in meine Unterarme. Ich ließ es geschehen, wusste nicht, was ich sonst tun konnte, um ihm den Schmerz zu nehmen.Das Kampfgetümmel hatten wir längst ausgeblendet, als sich eine Hand plötzlich auf meine Schulter legte und mich mehr erschreckte, als ein lauter Knall in stiller Nacht. "Hyunnie? Wir müssen gehen! Kommt, beeilt euch!" Es war Jungkook, der uns zur Eile antrieb. Ohne zu zögern stand ich auf und zog Tao mit mir, weg von Yifan. Der Schwarzhaarige protestierte lautstark schluchzend, allerdings konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen. Tao stierte nur noch vor sich hin, die Augen rot und aufgequollen vom vielen Weinen, als wir bei den Anderen ankamen. Sofort wurden wir mit Fragen bombadiert, was passiert war und so unauffällig wie möglich schilderte ich die Situation aus meiner Perspektive. Geschockte Blicke empfingen mich, mit der darauffolgenden Trauer. Jedoch mussten wir erstmal hier weg und so trieben wir unsere Pferde im Galopp aus der Stadt.
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Lucky One- Chanbaek- EXO
RomanceByun Baekhyun ist nur ein armer Bauersjunge. Park Chanyeol ist der Sohn des Königs. Was passiert, wenn Chanyeol eines Tages auf Baekhyun trifft? Mit dieser einen Begegnung überschlagen sich die Ereignisse und ein Gefühlschaos bricht aus. Auszug aus...