Kapitel 22

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~p.o.v Baekhyun~
Mit unbewusste leicht geöffnetem Mund starrte ich ihn überrascht an. Positiv überrascht. Er hatte mich vermisst! Süß... ER war süß. Wie er verlegen den Boden musterte und seine abstehenden Ohren rot anliefen... halt, was dachte ich denn da? Für uns beide war die Situation einfach nur peinlich und ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. "Ich... gehe dann mal", nuschelte Chanyeol immernoch peinlich berührt und drückte sich an mir vorbei aus der Tür. Ich stand immernoch wie verloren mitten im Raum und starrte auf die Stelle, auf der Chanyeol vor kurzem noch gesessen hatte. Was war das denn? Irgendetwas zog sich in mir zusammen. Er war einfach gegangen... als wäre es ein Abschied für immer. Eine einmalige Chance zu etwas Großem gewesen. Ich hoffte, dass ich den Braunhaarigen bald nochmal darauf ansprechen konnte. Dafür musste ich allerdings erst das merkwürdige, enttäuschte Kribbeln definieren. Was hatte diese unerklärliche Wärme in seiner Gegenwart zu bedeuten? Was hatte es zu bedeuten, dass meine Brust stechend schmerzte wie ein Messerstoß? Was war das für ein besitzergreifendes und gleichzeitig trauriges Gefühl, das mich von innen zerfraß? Ich verstand es einfach nicht. Irgendwo wollte ich der Grund für sein Lachen und nicht für seine Tränen sein. Ich wollte ihn glücklich machen, nicht traurig. Warum? Allmählich bekam ich von meinen Gedanken Kopfschmerzen und beschloss, dass diese Frage zu beantworten jetzt nicht möglich wäre. Langsam ging ich zur Tür und schloss sie leise, vorsichtig. Meine Gedanken glitten von allein wieder zu Chanyeol und in ihnen versunken lief ich zum Fenster. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und vereinzelt raschelten die Büsche, wenn ein Tier hondurch huschte. Nachdenklich betrachtete ich einen Vogel in einer Erle vor meinem Fenster, als ich die Tür leise aufgehen hörte. "Baek?", erklang die zaghafte Stimme hinter mir. Überrascht drehte ich mich um. Mit ihm hatte ich jetzt nicht gerechnet. "Lu? Was gibt's?", fragte ich meinen besten Freund ein wenig verwirrt. "Geht es... dir gut?", murmelte er zögerlich. Noch verwirrter zog ich die Augenbrauen zusammen. Warum fragte er jetzt so etwas banales? "Klar, was soll schon sein?", erwiderte ich also nur unbekümmert und sah ihn gespannt an. Luhan seufzte genervt auf. "Hyunnie, lüg' mich nicht an! Ich weiß von Sehun, der es von Jongin, der es von Chanyeol weiß, dass ihr geredet habt!", fuhr der Ältere mich an. Gab es einen nich komplizierteren Satz? "Na und? Wir haben geredet... das ist etwas ganz normales?", nuschelte ich konfus. "Er soll geweint haben", war seine schlichte Erklärung, "und du bist seit fast einer Stunde alleine und still in deinem Zimmer. Das passt nicht zu dir." Sparsam sah ich ihn aus großen Augen an. Fast eine Stunde? Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass so viel Zeit schon vergangen war. Außerdem hatte er recht. Das passte nicht zu mir. "Möchtest du darüber reden?", fragte er einfühlsamer, als zuvor. Zweifelnd sah ich ihn an. Dann fiel ich ihm mit meinen Problemen auf den Nerv. "Baek, du hast Probleme wegen Chanyeol. Du musst mit jemandem darüber reden, sonst wird es nie besser. Und du drängst mir auch nichts auf. Ich höre dir gerne zu", begann Luhan, bevor ich irgendetwas sagen konnte. Er hatte wohl schon geahnt, was ich ihm erzählen wollte. Außerdem tat es mir bestimmt gut, mit meinem besten Freund über mein verwirrendes Gefühlschaos zu sprechen. Also nickte ich schwach und er schloss die Tür hinter sich, nahm meine Hand und zog mich neben sich aufs Bett. "Also, dann schieß mal los." Luhan musterte mich aufmerksam aus seinen dunklen Rehaugen und drückte meine Hand aufmunternd. Dafür, dass er eben jene nicht losgelassen hatte, war ich ihm sehr dankbar. Als ich anfing zu sprechen, sah ich auf unsere Hände, wo Luhan inzwischen beruhigend mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich und mir damit Halt schenkte: "Ich weiß nicht... Er hat gesagt, dass er sich Sorgen gemacht und mich vermisst hatte. Ich war so überrascht, dass ich nichts sagen konnte und er ist dann ganz schnell verschwunden." Verstehend nickte der Blonde mitfühlend. "Und... keine Ahnung... ich will nicht, dass er wegen mir weint... Was habe ich getan?", schluchzte ich gegen Ende hin. Luhan legte seinen freien Arm um mich und bettete meinen Kopf auf seine Brust. Sein Kinn lag auf meinem Kopf, während er mir beruhigend durch die Haare strich. Automatisch drückte ich ihn näher an mich und spürte heiße Tränen meine Wangen hinablaufen. Es war mir einfach alles zu viel. "Hey... Baekkie, nicht weinen. Du bist doch nicht schuld, dass Chanyeol traurig ist. Jeder hätte in deiner Situation so reagiert. Das ist normal", versuchte Luhan mich zu beruhigen, dich es brachte nichts. Mein Körper spannte sich immer wieder unter meinen verzweifelten Schluchzern an und unbewusst krallte ich meine Hand in seine Seite. "Alles ist gut. Gib dir nicht die Schuld. Und... könntest du dich vielleicht nicht so festkrallen? Das tut weh...", murmelte mein bester Freund. Überrascht löste ich meine Fingernägel aus seiner Haut und nuschelte: "Tut mir leid."-"Schon gut." Eine Weile verharrten wir in Schweigen. Meine Tränen ließen sich allerdings nicht stoppen. Erst nach geschlagenen siebenundvierzig Minuten schaffte ich es, die Wasserfälle aus meinen Augen zu stoppen, war dann allerdings so erschöpft, dass ich in Luhans Armen einschlief.

~p.o.v Luhan~
Vorsichtig legte ich Baekhyun hin, damit er keine Rückenschmerzen bekam, ließ seine Hand allerdings nicht los. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich seine Hand nicht loslassen können, da er fest, fast schmerzhaft zudrückte. Ich war ihm deswegen natürlich nicht böse, eher fand ich es süß. Über ihn krabbelnd, stand ich auf, legte unsere Hände auf seinem Bauch ab und hockte mich vor das Bett. Meinen Unterarm auf dem hölzernen Gestell vor mir abstützend, beobachtete ich den Kleinen besorgt. Nach kurzer Zeit klopfte es an die Tür und überrascht sah ich auf. Ungebeten betrat mein Freund den Raum und automatisch hoben sich meine Mundwinkel. Er machte mich einfach mit seiner bloßen Anwesenheit glücklich. "Und?", fragte Sehun gespannt. Der Junge war einfach viel zu neugierig. "Er hat mir erzählt, was passiert is und gibt sich die Schuld dafür, dass Chanyeol geweint hat. Dabei konnte er da gar nichts für!", erklärte ich knapp. Verwirrt legte der Braunhaarige den Kopf schief: "Aber er ist doch auch Schuld?"-"Nein, das stimmt nicht ganz. Er hat lediglich geschwiegen und Yeol ist dann schnell verschwunden. Ich denke, dass er einfach Angst vor Barkkies Reaktion hat", widersprach ich ihm. Der kleine Puppy zuckte im Schlaf und wimmerte leicht. Sofort galt meine gesamte Aufmerksamkeit wieder ihm und ich strich sanft durch seine Haare. Davon ließ der Schlafende sich allerdings nicht beruhigen. Kurzerhand legte ich schnell meine Lippen auf seine Stirn, strich mit meiner Hand über seine Wange und murmelte leise: "Es ist alles gut, Hyunnie. Ich bin bei dir." Als ich wieder zu Sehun aufsah, bemerkte ich einen grimmigen Ausdruck in seinen Zügen. Eifersucht? Ohne Umschweife winkte ich ihn zu mir, was er dann auch mit missmutigem Gesichtsausdruck tat. Leicht strich ich ihm durch die Haare und lächelte. "Kein Grund, eifersüchtig zusein. Du weißt, ich liebe nur dich", hauchte ich und legte meine Lippen auf seine. "Ach ja, und dann küsst man seinen 'besten Freund'?", nuschelte er und lief rot an. Seine Eifersucht war ihm sichtlich unangenehm. Süß. "Bei uns war das schon damals so üblig. Außerdem habe ich ihn auf die Stirn geküsst", flüsterte ich belustigt. Sehun schmollte mich an
Wie ein Kleinkind. "Ich liebe nur dich Sehun. Du bist für immer der Einzige in meinem Leben. Für immer. Ja?", murmelte ich und lehnte meine Stirn an seine. "Ich liebe dich auch, Lulu. Mehr, als je eine Person vor dir. Ohne dich kann ich nicht leben. Du bist das Wichtigste und Schönste, was mir je passiert ist. Mein Herz gehört dir", antwortete er mit einem solchen Gefühl von Liebe und Aufrichtigkeit in der Stimme wie ich es noch nie gehört hatte. Ohne zu zögern legte ich meine Lippen wieder auf seine, versuchte ihm meine Liebe, die mich fast platzen ließ vor Hingabe für ihn in diesen Kuss zu stecken. Als er den sanften Druck erwiderte, glaubte ich ein Feuerwerk in meinem Körper würde explodieren. Aber in seichter Version. Ich liebte dieses warme Gefühl von Zuwendung, Zuneigung und reiner Liebe. Es war ein berauschender Moment, in dem ich glaubte, ich würde fliegen. Wir waren in unserer eigenen rosaroten Welt aus Watte, Küssen und Liebe gefangen. Er hatte keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Mein Herz hatte ich schon lange genug an ihn verloren. Es gab niemanden außer ihn in meinem Leben. Für mich war er alles. Ohne Sehun auch kein Luhan. Ich liebte ihn abgöttisch.

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Seid stolz auf Lai!

Ich habe es geschafft, jetzt schon ein Kapitel zu schreiben, so please be proud of me... xD

Was haltet ihr eigentlich von einer Lesenacht? Dann würde zwar etwas länger nichts kommen, da ich vorproduzieren muss... aber ich denke dann würde diese Story fertig sein. Das Ende naht! :D

Finally the fight with epilogue at the really last part and then it would be finish, but it's a long way to the final-fight!

Woohoo, machts gut!
Fighting! :3

Lai~

Lucky One- Chanbaek- EXOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt