Kapitel 23

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~p.o.v Baekhyun~
Blinzelnd schlug ich die Augen auf und bemerkte Luhan und Sehun in meinem Zimmer wie sie sich küssten. Das wollte ich jetzt nicht unbedingt sehen. Was machten sie überhaupt hier? Hatte ich irgendetwas wichtiges verpasst? Langsam kehrte die Erinnerung zurück und müde blinzelnd richtete ich mich auf und obwohl meine Hand noch immer in Luhans lag, bemerkten sie nicht, dass ich wach war. Wahrscheinlich konnte neben denen auch eine Bombe hochgehen, ohne dass etwas davon mitbekamen. Ich räusperte mich, doch nahmen sie auch davon keine Notiz. Langsam zog ich meine Hand aus der von meinem besten Freund, welche sich sofort in den Haaren Sehuns vergrub. Schaltete der eigentlich sein Gehirn aus, wenn er mit seinem Freund rumknutschte? Bevor das Ganze ausartete, stoppte ich sie. Einen Liveporno wollte ich immerhin nicht sehen. "So sehr ich euch auch liebe, könntet ihr bitte so freundlich sein und nicht vor meinen Augen rummachen?", fragte ich also und klang dabei genervter als beabsichtigt. Sofort schreckten sie auseinander und starrten mich aus großen Augen an. Die Blicke waren wirklich goldwert. Augenrollend ließ ich mich wieder in die Kissen sinken und murmelte: "Ich habe Hunger." Je wacher ich wurde, desto mehr Erinnerungen flossen zurück in meine Gehirnzellen. Chanyeol. Ich hatte ihm nicht geantwortet und das hatte er gleich negativ aufgenommen. Fast fing ich wieder an zu weinen. Es war alles meine Schuld. Warum war ich auch so dumm? Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Kaum dachte ich wieder an ihn, wurde mir schlecht und mein Hunger verflog wie der Morgennebel in der heißen Sonne. Es tat mir so leid, dass ich ihm nicht geantwortet hatte. Ein drückendes Gefühl erschien in meiner Magengegend. Was war das nur? Ich musste mich bei ihm entschuldigen. Heute noch. Sonst würde ich an meinen Gedanken zerfressen werden. "Hallo? Erde an Byun Baekhyun?", rief Luhan und fuchtelte vor meinem Gesicht herum, als würde sein Überleben von meiner ungeteilten Aufmerksamkeit abhängen. "Was?", fragte ich dümmlich nach. "Ich habe gesagt, dass Kyungsoo dir etwas kochen kann. Wir können ihn fragen", erklärte Luhan mir. Unbeteiligt nickte ich. Mein Appetit war mir zwar vergangen, aber sie würden mich zwingen, etwas zu essen. Ich kannte meinen besten Freund und der fand sowieso, dass ich zu dünn war und zu wenig aß. "Hast du mir überhaupt zugehört? Was ist denn jetzt los mit dir?", hakte der Blonde nach. Ich nickte, mit den Gedanken wieder woanders. Luhan seufzte. Scheinbar gab er es auf und zog mich vom Bett hoch. Verpennt tappste ich ihm zu Kyungsoos Zimmer hinterher und hämmerte gegen die Tür. "Kyungie, beweg' deinen Hintern und mach uns Essen!", brüllte er. Das konnte man auch netter sagen? "Nein", war die stumpfe Antwort von drinnen zu hören. "Der liest doch eh nur", fluchte Lu leise und rief zurück, "Komm schon! Bitte, Pinguiiin~" Man konnte das Schmollen förmlich aus seiner Stimme heraushören. "Das funktioniert vielleicht bei Sehun, aber nicht bei ihm", flüsterte ich ihm belustigt grinsend zu. Luhan sah mich mit vorgeschobener Unterlippe an. "Wie komm ich sonst an mein Essen?", schmollte der Zweiundzwanzigjährige. "Mach es dir selber", gab Kyungsoo hinter der Tür ihm die Antwort. Ich kicherte in mich hinein. Der Kleine war manchmal echt ein Satan. "Was lachst du so blöd?", fuhr mein bester Freund mich an. "Nichts", kicherte ich immernoch und bei seinem Gesichtsausdruck konnte ich mich nicht mehr halten. Für mein Lachen Todesblicke erntend kugelte ich mich fast. Manche Situation waren einfach mehr wert, als Gold. Genau das hatte ich jetzt gebraucht. Unbeschwert lachen zu können. Die Sorgen mal für einen kurzen Moment hinter mir lassen zu können. Davon hatte ich immerhin zu Hauf und konnte mir, wenn ich 'Angst hatte, dass ich keine Sorgen mehr hatte' einfach eine von ihnen aussuchen. Schön, nicht? Lu sah mich immernoch beleidigt an und erwartete wahrscheinlich eine Entschuldigung, die er allerdings nicht bekommen würde. Sollte ich mich fürs Lachen entschuldigen? Eben, das macht keinen Sinn. Er hämmerte wieder gegen das Holz. "Biiiiitteeee, ich habe Hungeeerr", quengelte der- wohlgemerkt- Älteste von uns, doch er sprach mit der Luft, denn Kyungsoo antwortete nicht. "Bitteeee", ließ er sich nicht unterkriegen. "Luhan?"-"Ja?" Hoffnungsvoll hob er den Blick und starrte das massive Holz vor ihm an. Dich sollten seine Hoffnungen bald in tausend einzelne Teile zerspringen. "Halt den Rand, mach dir was zu essen und stör' mich nicht weiter", befahl Kyungsoo ihm. Empört riss er Augen und Mund auf und sabk jammernd auf den Boden. "Ich will doch nur essen", grummelte er schmollend in sich hinein.

Letztendlich hatte Luhan es doch geschafft, unseren Satan zu überreden. Der Trick war, einfach nur lange genug zu nerven und das beherrschte er wirklich perfekt. Gedabkenverloren saß ich nicht sehr hilfreich auf der Arbeitsplatte und beobachtete den Achtzehnjährigen dabei, wie er die Mahlzeit zubereitete. Sehun versuchte wenigstens zu helfen, aber wurde immer mit Mörderblicken daran gehindert, irgendetwas anzufassen. Luhan klaute derweil immer mal wieder etwas von dem unfertigem Gericht, wenn Kyungsoo nicht hinsah. Der könnte Undercover-Agent werden, so unauffällig wie er war. Die anderen Drei waren unterdessen in ein Gespräch vertieft, von dem ich nichtmal wusste, worum es ging und einfach vor mich hin schwieg. "Baek? Ist alles gut? Du bist, seit du wieder da bist, so merkwürdig", stellte Kyungsoo fest und musterte mich. War das so auffällig? "Es ist alles in Ordnung... Ich... muss nur nachdenken", erklärte ich, was nichtmal gelogen war. Ich brauchte wirklich die Zeit, um alles zu verdauen. Das ging bei mir nicht so einfach und ich wollte auch nichts in mich hinein fressen. Das würde nicht gut ausgehen. Ich achtete immer stets darauf, was mir guttat und was nicht. Noch mehr Probleme konnte ich nicht gebrauchen. "Sicher?", hakte er weiter nach. Natürlich gab er nicht einfach so nach. "J-Ja?", nuschelte ich und betrachtete den Boden. Das war zwar kein Anlügen, aber ein Verschweigen, was meiner Meinung nach genauso schlimm war. "Och, Hyunnie", hauchte Luhan mitfühlend, kam zu mir und umarmte mich. Mein Kinn auf seiner Schulter abgelegt konnte ich die Verwirrung in Kyungsoos Gesichtsausdruck erkennen. Verständlich, der Arme hatte keine Ahnung. Mein Gesicht drehte ich in Luhans Richtung und legte die Arme ebenfalls um ihn. Das brauchte ich jetzt. Meine Tränen meldeten sich auch wieder und schon nach kurzer Zeit war der Hals meines besten Freundes nass und glitschig. Mein Körper zitterte vor unterdrückten Schluchzern und Luhan drückte mich enger an sich. "Alles wird gut, Baek. Wir sind eins, für immer und ewig, ja?", beschwichtigte er mich. Oder versuchte es zumindest. Wirklich was bewirken tat es nämlich nicht. "L-Lu, was, wenn wir im Kampf sterben? Dann... dann habe ich ihn verloren, weil ich meine Klappe nucht aufbekommen habe", schluchzte ich und immer mehr Tränen benetzten die Haut des Älteren. "Wir werden nicht sterben und du wirst noch vor dem Kampf mit ihm sprechen können. Weine nicht, Kleiner", versuchte der Blondierte es weiter. "Ich... ich verstehe mich selbst nicht... Lu, kann ich alleine mit dir sprechen?", hickste ich, von meinen Tränen geschüttelt. "Natürlich", antwortete er schnell, trat zurück, zog mich sachte von der Platte, auf der ich bis zu dem Zeitpunkt noch gesessen hatte und führte mich aus der Küche, unterbrach aber kein einziges Mal den Körperkontakt zwischen uns. Vermutlich dachte er, ich würde zu Boden fallen, sobald er mich losließ und obwohl meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten wusste ich, dass ich noch laufen konnte.

In einem Raum, welcher sich als veraltete und verstaubte Bibliothek entpuppte, angekommen, drückte Luhan mir eine Wasserflasche in die Hand, die er zuvor aus der Küche mitgenommen hatte. "Jetzt trink erstmal was und beruhig dich und danach analysieren wir deine Gefühle", bat das Reh und ich musste leicht lächeln, trotz der Tränen. Schnell gehorchte ich und trank ein paar Schlucke, während ich immernoch in Luhans Armen lag. Wenn ich ihn nicht hätte... ich wäre schon längst kollabiert. Langsam beruhigte und entspannte ich mich auch wieder. "Geht's wieder?", fragte er vorsichtig und ich nickte stumm. "Was verstehst du an dir nicht?", fragte der Blondierte weiter. "Alles. Mein Verhalten, meine Empfindungen und meine verwirrenden Gefühle. Ich verstehe gar nichts mehr. Ich bin einfach nur verwirrt", antwortete ich wahrheitsgemäß. Verstehend nickte er und sah nachdenklich eine Wand an. Ihn abwartend von unten herauf ansehend, wartete ich gespannt auf seine Antwort. "Wie fühlst du dich denn, wenn er bei dir ist?" Was war das denn für eine Frage? Aber als ich ernsthaft darüber nachdachte, schien sie echt wertvoll. "Keine Ahnung... wenn er mich anlächelt habe ich so ein Kribbeln im Bauch und automatisch bin ich glücklich. Ich vermisse ihn, wenn er nicht bei mir ist, auch jetzt, aber ich mache alles falsch, was man falsch machen kann. Ich will der Grund sein, warum er lacht, nicht Grund, warum er weint, verstehst du?", plapperte ich einfach drauf los. Überraschenderweise lächelte Luhan. "Was grinst du jetzt so?", schniefte ich. "Weißt du... so fühle ich mich auch bei Sehun", erklärte er. Meine Augen weiteten sich. Luhan liebte Sehun, seinen festen Freund, das wusste ich, aber... er deutete an, dass ich in Chanyeol verliebt war. Und plötzlich stellte ich mir selber die Frage: Bin ich in Chanyeol verliebt?

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A dark Lai creeps into your display and shows you her fanfiction.

Annyeong erstmal xD
Ich habe es geschafft, ein weiteres Kapitel zu schreiben!

Einen Applaus, bitte, für drei Updates in drei Tagen! *applaudiert sich selbst*

Be proud!

Sorry, dass die Kapitel so kurz sind :(

Fighting!^^
Lai~

Lucky One- Chanbaek- EXOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt