~p.o.v Jongdae~
Jungkook ritt mit seinen Freunden voraus und wir folgten ihnen einfach nur. Tao ritt neben dem Letzten von ihnen her und sagte gar nichts. Eine halbe Stunde ging das so weiter, bis wir eine Lichtung fanden und uns für die Nacht bereitmachten.Minseok ließ sich neben mir nieder und zog mich in seine Arme. "Minnie?", fragte ich zaghaft, mit leicht zitternder Stimme. "Ja, Dae?", fragte Minseok mit tiefer Stimme. Sanft lächelte er mich an. Schon fast... liebevoll? Ich deutete von ihm auf mir und wieder zurück. "Was... ist das zwischen uns?" Ich biss mir auf die Lippe, wollte die Antwort nicht wissen, sie würde mich wahrscheinlich nur verletzen. "Ich-", begann Minseok, doch ich unterbrach ihn schnell: "Vergiss es. Nicht so wichtig." Eine kurze Ewigkeit blieb er still, dann, kaum hörbar murmelte er: "Ok..." Blinzelnd trieb ich die aufkeimenden Tränen zurück. Ich würde jetzt nicht weinen, ich musste stark bleiben. Minseok würde mich niemals so lieben wie ich ihn. Schweigend blieben wir also liegen und ich genoss die Sekunden, die hoffentlich nicht meine letzten sein würden. Diese Wärme an meinem Rücken zu spüren war wie ein Fels in der Brandung. Wie die strahlende Sonne nach dem Gewitter. Wie... unbeschreiblich. Wunderschön. Atemberaubend. Kein Wort der Welt, kein Satz, kein Text, kein Buch könnte jemals dieses warme Gefühl beschreiben, was mich in dem Moment ergriff. Es war nackte, bedingungslose Liebe. Liebe, zu dem Mann, der hinter mir lag und einen Arm um mich geschlungen hatte.
"Aufstehen, ihr zwei", ertönte eine Stimme etwas entfernt. Verschlafen und benommen versuchte ich mich aufzusetzen, was ein leichter Druck an meinem Bauch aber verhinderte. Ach ja, da war ja was. Ich drehte mich in Minseoks Armen so gut es ging um und pustete ihm mitten ins Gesicht. In sein wunderschönes, blasses, friedliches Gesicht. Nie könnte ich genug davon kriegen, ihn einfach zu beobachten. Selbst wenn er nur schlief. Stundenlang könnte ich einfach dasitzen und nichts tun, Minseok einfach nur anschauen. Jedes Pigment seiner makellosen Haut studieren und einprägen. Ich liebte ihn mit Leib und Seele. So sehr, dass es wehtat, getrennt von ihm zu sein. Das alles hatte ich erkannt, musste mir meine unsterbliche Liebe selbst eingestehen. Doch jetzt, wo ich es wusste, überrollte mich die Liebe zu ihm immer wieder und mir wurde immer mehr bewusst, was er doch für ein guter Mensch war. Unwillkürlich fragte ich mich, wie ein so perfekter Mensch überhaupt existieren konnte. Minseoks schokoladenfarbene, warme Augen öffneten sich, verschlafen blinzelnd und er lächelte mich warm an. "Guten Morgen, Dae", murmelte er verschlafen und gähnte mit vorgehaltener Hand. Wie schön er doch war. Selbst total verschlafen sah er aus wie ein Engel. "Dae? Alles gut?", Minseok wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. "Äh, ja klar... ich... war in Gedanken", murmelte ich ertappt. Darauf erwiderte Minseok nichts mehr und hing scheinbar seinen eigenen Gedanken nach. Vorsichtig sah ich zu ihm hinüber, in das Gesicht, das so sehr dem eines Engels glich. Nachdenklich starrte er in den Wald hinein. "Mir müssen weiter, ihr zwei, aufstehen jetzt", wurden wir angemault von einem von Jungkooks Freunden. Ich glaubte, mich zu erinnern, dass er Namjoon oder so hieß.
Schwerfällig erhoben wir uns und machten uns fertig. Wo wir hin wollten, hatte uns noch keiner gesagt. Scheinbar empfanden sie es als nicht so wichtig.~p.o.v Baekhyun~
"Wo wollen wir hin, Kook?", fragte ich den Maknae, der vor mir ritt. Er drehte sich um und grinste. "Nicht so wichtig" War das sein Ernst? Oder führte er uns in einen Hinterhalt und das alles hier war seitdem er uns aus dem Gefängnis befreit hatte geplant gewesen? Mein unsicherer Blick traf den von Chanyeol. Er wusste mal wieder genau, was ich dachte. Nickend bestätigte er mir, dass ich mit meiner Angst nicht allein war, was das Gefühl nur noch verstärkte. Wenn sogar der Prinz Jungkook misstraute, war nichts mehr zu retten, oder? Waren unsere Bedenken unbegründet? Sie hatten uns doch aus dem Kampf geführt und sich selbst in Gefahr gebracht. Sie würden uns nicht retten, um uns später in einen Hinterhalt zu locken. Das war Unsinn. Also ritten wir hinter ihnen her, vertrauten Kookie und seinen stranger-Freunden einfach mal. Wir ritten noch lange, größenteils im Schritt, was mich verwunderte. Und verunsicherte. Aber nein, Jungkook würde uns nicht in einen Hinterhalt locken. Er war dafür viel zu unschuldig und gutmüting. Ich wusste nicht mal, ob er sowas wie Verrat überhaupt kannte. Obwohl er Ritter war. Verrat schien ihm einfach kein Begriff zu sein. Dennoch, meine Bedenken Jungkook gegenüber verließen mich nicht komplett. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl bei der Sache. Mit einem Blick zu ihm, bemerkte ich, dass auch Chanyeol nicht zufrieden mit Jungkooks Antwort war. Eine Burg tauchte am, sich langsam orangefärbenden, Horizont auf und ließ meine Bedenken verschwinden wie Morgennebel in der heißen Sonne. Jungkook führte uns zu einem anderen Königreich, vielleicht, um Hilfe zu holen? Das wäre wahrscheinlich und logisch.
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Lucky One- Chanbaek- EXO
RomanceByun Baekhyun ist nur ein armer Bauersjunge. Park Chanyeol ist der Sohn des Königs. Was passiert, wenn Chanyeol eines Tages auf Baekhyun trifft? Mit dieser einen Begegnung überschlagen sich die Ereignisse und ein Gefühlschaos bricht aus. Auszug aus...