Kapitel 2

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Jean stand alleingelassen mit leicht geöffnetem Mund da, es war wie ein Schock zu hören, das es wohl noch jemanden aus der Familie Bott gab. Wer war Mona und in welcher Verbindung stand sie zu Marco? Das fragte er sich immer wieder, nachdem er über das gerade geschehene nachgedacht hatte. Er war sich vorhin absolut sicher das die Waffe, von Marco sein musste, das hatte alles gepasst und genau davon war er geblendet. Er wollte gar nicht einsehen, das dieses Gewehr auch jemand anderem gehören könnte. Er musste einfach mehr über Mona herausfinden und beschloss sie daher aufzusuchen um noch einmal mit ihr zu sprechen.

Die Kaserne war nicht sonderlich groß, aber in privaten Zimmern hatte er keinen Zutritt, da kam ihm seine Strafe zu gute, er musste schließlich noch das Abendessen ausgeben, da würde er ihr sicherlich wieder begegnen. Er ging schnell in den größten Raum der Kaserne, es war eine Art Aufenthaltsraum in dem die Rekruten sich ausruhten und aßen. Die meisten saßen schon an den Tischen, der andere Teil war wahrscheinlich dabei sich zu waschen da sie schmutzig vom Training geworden sind. Jean sah sich im Raum um aber konnte Mona nirgends sehen, ihm fiel ein das sie vorhin ein sehr verdrecktes Gesicht hatte und daher sicherlich zu denen gehörte, die sich erst einmal waschen mussten. Er begab sich in die Küche, und verteilte eine Art Eintopf bestehend aus Kartoffeln und Fisch auf viele Teller, um diese dann nach und nach auszuteilen. Als er das tat, sah er sich immer wieder nach der Blondine um und auch nachdem er jeden Rekruten mit Essen versorgt hatte, war keine Spur von Mona. Die Zeit verging, der Eintopf wurde gegessen und der Raum leerte sich. Jean seufzte schwer, er ging davon aus das sie nicht mehr kommen würde und das Abendessen ausließ, denn es gab nur eine feste Zeit in denen sie essen durften, das hatte er noch zu gut im Kopf, und diese Zeit war nun abgelaufen. Er räumte die leer gegessenen Teller zurück in die Küche, putze die Tische sauber und stoppte als er bemerkte das sich die Tür öffnete. „Entschuldigung", begann Mona die im Türrahmen stand und verlegen auf den Boden sah „Könnte ich vielleicht etwas zu essen haben, ich weiß ich bin spät, und es ist gegen die Regel aber ich habe die Zeit vergessen". Er sah sie an und bekam kein Wort raus, zum einen weil er nicht damit gerechnet hatte das sie dort auftauchen würde, zum anderen hatte er vorhin gar nicht bemerkt, wie hübsch sie war, sie strahlte eine gewisse eleganz und zartheit aus, welche Jean schon lange nicht mehr gesehen hatte. Als sie keine Antwort bekam sah sie auf und sah Jean genau in die Augen „Was! Du hier? Das ist genau der richtige Job für dich", zickte sie, drehte sich um und war im begriff zu gehen. „Warte Mona", sagte Jean „Es sind noch ein paar Reste in der Küche, komm mit". Ohne Worte folgte sie ihm in die Küche, er füllte den Teller mit mittlerweile erkaltetem Eintopf und reichte ihn ihr. Sie bedankte sich nicht, setzte sich auf den Küchenboden und begann zu essen. „Das kenne ich", lächelte Jean um die Stille zu brechen „Ich habe das essen damals auch hin und wieder vergessen". Mona sah ihn kurz an und beschäftigte sich wieder mit dem Eintopf. „Redest du wegen vorhin nicht mit mir?", seufzte er „Es tut mir leid, ich habe mich falsch verhalten". „Das fällt dir aber früh ein", stellte sie fest und legte den halb leer gegessen Teller neben sich auf den Boden „Du bist anscheinend jemand der viel zu schnell urteilt und bei dem nur seine eigene Meinung zählt". „Das ist nicht so", konterte Jean „in diesem Moment habe ich wirklich geglaubt das dieses Gewehr Marco gehört". Als er seinen Namen sagte, zuckte Mona leicht zusammen, das blieb ihm natürlich nicht unbemerkt, er setzte sich neben sie auf den Boden „Wer war er für dich?", fragte er leise. Für einen Moment herrschte wieder stille „Er war mir einfach sehr wichtig", flüsterte sie und zog ihre Knie bis ans Kinn. „Verstehe", sagte er und sah an die Decke „Mir auch, sogar sehr". „War er wirklich dein bester Freund?", fragte Mona kaum hörbar. „Ja das war er", antwortete Jean mit bedrückter Stimme „Aber du scheinst eine noch größere Verbindung zu ihm zu haben". „Natürlich", sagte sie trocken und sah ihn an, ihre Augen waren etwas mit Tränen gefüllt „Er war schließlich mein großer Bruder".

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt