Kapitel 13

113 11 1
                                    

Seitdem Jean versucht hatte Mona mit diesem Ausflug zu überzeugen, waren einigen Tage vergangen. Er hatte sie zurück in die Kaserne begleitet, auf dem Weg dort hin, sprachen sie kein Wort miteinander. Und zum Abschied warf sie ihm nur einen Blick zu, welchen er nicht deuten konnte, er war voller Traurigkeit und gleichzeitig gefüllt mit Unsicherheit und ein klein wenig Wut gewesen. Jean war in den vergangenen Tagen sehr nachdenklich gewesen und zog sich viel zurück, was unüblich für ihn war. Er verbrachte die meiste Zeit in seinem Bett, verpasste essen und seine Aufgaben erledigte er auch nur halbherzig. Jean saß wieder einmal auf seinem Bett und war in Gedanken versunken, er dachte immer wieder darüber nach, was er falsch gemacht haben muss, es wirkte als würde das Gespräch mit Mona gut verlaufen, dann wechselte ihre Stimmung schlagartig und alles änderte sich.
Plötzlich öffnete sich die Tür seines Zimmer und Reiner trat ein. „Ich wusste das ich dich hier finde", sagte er „Hast du schon deine Sachen gepackt?". „Wofür sollte ich etwas gepackt haben?", hakte Jean irritiert nach „Steht irgendwas an?". „Du musst doch heute dein Zimmer tauschen", seufzte Reiner, sah sich im Raum um und deutete auf ein paar Kleidungsstücke die verstreut auf dem Boden lagen „Wie ich sehe hast du noch nicht damit angefangen"
Jean hatte total vergessen oder eher verdrängt, das heute der Tag war, an dem die aktuell abgeschlossene Trainingseinheit, sich dafür entscheiden musste, welcher Einheit sie beitreten würden. Dadurch das der Aufklärungstrupp neue Mitglieder  bekommen würde, füllte sich das Gasthaus natürlich wieder etwas und ein Zimmer zu Zweit war da nicht mehr möglich. Da Erwin in letzter Zeit aufgefallen war, das die ehemaligen Mitglieder der 104. Trainingseinheit ihrer Arbeit nicht vernünftig nachgingen, beschloss er die Zimmer einmal anders durchzumischen, in der Hoffnung es würde sich etwas bessern. Er trennte Eren von Armin und Reiner von Berthold, so kam es das Jean sich kein Zimmer mehr mit Connie teilen durfte, sondern zu seinem bedauern mit Reiner und Eren.
„Muss dieser Tag heute schon sein", seufzte Jean „Hätte das nicht noch etwas warten können". „Stell dich nicht so an", meinte Reiner „Es ist doch nur ein Wechsel und mit Eren wirst du schon klar kommen". "das mein ich doch gar nicht", erwiderte er, stand auf und begann seine Sache in eine große Tasche zu stopfen „Du weißt doch genau worum es geht, ich brauch es gar nicht aussprechen". „Klar um diese Mona", bestätigte Reiner „Du bist seit dem du ihr die Titanen gezeigt hast neben der Spur, ich wüsste gerne was zwischen euch passiert ist, ich hab nur gesehen das ihr geredet habt und plötzlich verschwunden seid". „Ist nicht so wichtig", sagte Jean nur und war in dem Augenblick fertig damit seine Sachen zu packen, er nahm seine Tasche und ging ohne etwas zu sagen in das andere Zimmer, Reiner folgte ihm wortlos.

Im Zimmer angekommen, wartete auch schon Eren auf die Beiden. In dem Zimmer standen zwei Betten, ein einzelnes und ein Hochbett. „Da seid ihr ja endlich", sagte er forsch und saß auf dem unteren Bett des Hochbettes „Ich hab mir schon einmal das Bett hier gesichert". „Uns ist relativ egal wo wir schlafen", seufzte Reiner und setzte sich auf das Bett welches am Fenster stand. Jean warf ohne etwas zu sagen seine Klamotten in eine Ecke und kletterte zu seinem Bett hinauf. „Jean das geht so nicht", stellte Reiner klar „Du musst mal wieder klar denken können". „Es ist doch alles in Ordnung", sagte er nur.
„Du verhälst dich in der letzten Zeit wirklich merkwürdig", sagte Eren „Eigentlich hätten wir jetzt um das Bett hier gestritten". „Vielleicht bin ich da einfach zu alt für", seufzte Jean „Außerdem ist es nur ein Bett".
„Hast du etwa Liebeskummer? Denkst du zu viel an deine Liebste?", stichelte Eren „Wieso sonst bist du mit den Gedanken so woanders". „Hat er nicht", mischte sich Reiner ein „Ja es hat mit Mona zu tun, aber unser Freund will ja nicht drüber reden".
„Es ist doch ab heute sowieso egal", meinte Jean und sah an die Decke „Ich habs einfach verbockt".
„Ist doch nichts neues", lachte Eren „Du bekommst doch nie etwas hin".
„Das ist nicht lustig, Eren", sagte Reiner leicht gereizt, er hasste es wenn er versuchte Jean zu provozieren obwohl er genau sah das es ihm schlecht ging „Jean, vielleicht solltest du einfach nochmal mit ihr reden". „Kannst du vergessen", seufzte Jean „Ich werde sie nicht mehr wieder sehen, sie wird heute der Militärpolizei beitreten und ein in ihren Augen glückliches Leben führen". „Da bin ich mir nicht so sicher", lächelte Reiner der aus dem Fenster sah.
Eren stand auf, stellte sich ans Fenster und sah raus „Wer ist denn diese Schönheit?", grinste er. Jean sah die Beiden abwechselnd an, sprang von seinem Bett und ging zum Fenster, gerade waren die neuen Mitglieder des Aufklärungstrupps angekommen, leider waren es wieder einmal viel zu wenige gewesen die sich für diese Einheit entschieden haben, aber unter ihnen war auch eine Blonde junge Frau, welche aus der Masse herausstach. „M-Mona", kam dann nur ungläublig von ihm. „Das ist also diese Mona", meinte Eren und gab Jean einen Schlag auf den Rücken „So viel Geschmack hätte ich dir ja nicht zugetraut". Jean reagierte gar nicht sondern starrte Mona unentwegt an. „Wir sollten die neuen begrüßen gehen", lächelte Reiner und legte seine Hände auf die Schultern der Jungs.

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt