Kapitel 5

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Es war schon kurz nach Mitternacht gewesen, als Jean zurück zum Aufklärungstrupp kam. Die Einheit hatte sich vor einiger Zeit in einem alten Gasthaus niedergelassen, welches etwas außerhalb der Stadt lag. Das war die beste Lösung denn dort hatte man genügend Zimmer, eine große Küche und einen Speiseraum, der im übrigen auch als Besprechungsraum diente, und draußen befand sich eine große Scheune in denen sie gut, die Pferde unterbringen konnten.
Trotz der ansehnlichen größe, hatte der Aufklärungstrupp  natürlich viel zu viele Leute um keine überfüllten Zimmer zu haben. Aktuell war aber ein Teil der Einheit woanders stationiert und die neuen Mitglieder, die demnächst aus der Trainingseinheit dazu stoßen würden, ließen noch ein paar Tage auf sich warten. Natürlich würde die Mehrheit der Mauergarnison und der Militärpolizei beitreten, doch aus Erfahrung wusste man, das sich ein kleiner Teil, dem Aufklärungstrupp anschließen würde. Dadurch das es etwas leerer war musste sich Jean, nicht wie sonst ein Zimmer mit den anderen Jungs der 104. Trainingseinheit teilen, sondern nur mit Connie, der mittlerweile zu seinem engsten Vertrauten geworden war. Er war froh jetzt in ein Zimmer zu kommen, in dem definitiv ruhe herrschte, sich ein Zimmer mit der Gruppe zu teilen, zerrte ab und an sehr an seinen nerven, was wohl Eren geschuldet war, ständig stritten sie, trugen kleine Wettkämpfe aus oder gerieten in die ein oder andere Prügelei. Er ging besonders leise, die Treppen des Gasthauses hinauf und öffnete vorsichtig die Tür seines Zimmers, da er sich sicher war, das Connie schon schlafen würden. Falsch gedacht, sein Freund saß aufrecht auf seinem Bett und laß ein paar Zettel durch. Es brannte nur wenig Licht, aber trotzdem konnte man viel im Raum erkennen.
„Wieso bist du denn noch wach?", fragte Jean überrascht. „Wir haben einen neuen Plan für die nächste Expidition bekommen", seufzte Connie und legte die Zettel auf  den Nachttisch „Du solltest ihn dir auch einprägen". „Wieso wird sowas wichtiges besprochen, wenn ich nicht da bin?", hakte er nach. „Ich habe keine Ahnung", antwortete sein Freund und zuckte mit den Schultern „Vielleicht weil du dich sowieso nicht an Absprachen hälst". „das letztens war einen Ausnahme", sagte Jean gereizt „Das wird sicher nicht wieder vorkommen". „Ist ja gut, ich weiß ja das du deinen Job ernst nimmst", grinste Connie „Da musst du wohl Erwin überzeugen". „Ist doch jetzt völlig egal", seufzte Jean und legte sich aufs Bett „das putzen war anstrengend genug, sich aufzuregen wäre jetzt unnötig". „Ungewöhnlich solche Worte aus deinem Mund zu hören", lachte Connie „Ich kann mir vorstellen das es sehr dreckig war, da muss ich mich nur mal kurz an unsere Zeit in der Kaserne erinnern". Jean hörte ihm gar nicht richtig zu und schloss seine Augen, da ihm Mona's Einstellung nicht mehr aus dem Kopf ging.
Er fragte sich, ob er damals genauso arrogant und egoistisch gewirkt haben muss, als er der Trainingseinheit beitrat, er hatte doch exakt das selbe Ziel und dir gleichen Ansichten gehabt, wie Mona sie gerade hatte. Er wollte sich ein schönes und sicheres Leben im inneren Bezirk machen, mittlerweile war er aber fest davon überzeugt das es das einzig richtige war, sein Herz für den Kampf gegen die Titanen zu opfern.
„Sieht es dort noch immer so aus wie damals?", fragte Connie und riss ihn so aus seinen Gedanken. „Wo soll was wie aussehen?", kam dann etwas verwirrt von Jean. „Na in der Kaserne", sagte Connie amüsiert „Wo bist du denn mit deinen Gedanken?". „Nirgendswo", stellte er klar „Lass uns schlafen". Connie gab ihm keine Antwort, löschte das Licht und schloss seine Augen.
Jetzt war es still, Jean versuchte zu schlafen, doch seine Gedanken kreisten immer um Mona. „Connie, sag mal, wie hab ich auf dich gewirkt als wir uns kennenlernten?", fragte Jean leise. „Wie kommst du denn jetzt darauf?", hakte Connie nach „ich hatte das Gefühl das du immer auf Streit aus warst". „Das mein ich nicht", schmunzelte Jean „Wie wirkte ich mit meiner Einstellung unbedingt zur Militärpolizei gehen zu wollen". „Achso", lächelte Connie „Etwas engstirnig und idiotisch". „Idiotisch?", wiederholte Jean und dachte dabei an die Blondine. „Ja zumindest ab und an hast du so gewirkt", sagte Connie „Wie kommst du denn jetzt darauf? was ist überhaupt los?". „Was soll schon sein", kam dann sehr nachdenklich von Jean. „Seit du hier bist, verhälst du dich komisch", stellte er fest „Irgendwas muss doch in der Kaserne vorgefallen sein". „Ich habe nur jemand kennen gelernt", konterte Jean „Und sie geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf". „Sie?", fragte Connie und richtete sich überrascht auf „Du hast eine Frau  kennengelernt?". „Ja, das habe ich", antwortete Jean gelassen „Aber es ist nicht das was du jetzt denkst". „Ach so so", grinste Connie „Wie heißt die glückliche denn?". „Connie es ist wirklich nicht so!", kam dann von Jean in einem gereizten Ton „Es ist ganz anders". „Naja wie du meinst", meinte Connie amüsiert „Verrate mir zumindest ihren Namen". „Also gut, sie heißt Mona", seufzte Jean „Und jetzt halt die Klappe und schlaf". „schon gut, schon gut", sagte Connie abschließend „Dann träum mal schön von deiner Mona". Statt ihm zu antworten, bewarf Jean ihn mit einem Kissen und traf ihn mitten ins Gesicht.

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt