Kapitel 29

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Seit dem die Beiden sich näher gekommen waren, waren mittlerweile ein paar Tage vergangen. Sie hatten auch noch keine Gelegenheit gehabt miteinander darüber zu sprechen, denn seit Mona einfach abgehauen war bekam Jean sie gar nicht mehr zu Gesicht. Er hatte nur gehört das es ihr angeblich durch die leichte Gehirnerschütterung schlecht gehen würde und sie deswegen nur im Bett liegen konnte. Das bezweifelte er aber stark, denn sie wirkte nicht so als würde ihr diese Verletzung irgendwelche Probleme gemacht haben. Er vermutete stark das sie das mit Absicht vorspielte, nur damit sie nicht mit ihm sprechen musste, verstand aber nicht warum. Jean war neben der Spur und wusste selber nicht genau wie er mit der Situation umgehen sollte aber trotzdem hatte er das Gefühl das Mona in diesem Moment genau das selbe gefühlt hatte und das sie dann wortlos weglief, warf einige Fragen auf. Und dennoch machte er sich sorgen um sie und fragte sich ob er irgendwas falsch gemacht hatte oder viel zu forsch war.

Es war mittlerweile schon später Nachmittag gewesen und Jean nahm sich vor, die "kranke" Mona zu besuchen da er es nicht mehr aushielt im ungewissen zu sein. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gegangen aber Reiner riet ihm eine Zeit lang zu warten und zu schauen was von ihr aus passieren würde aber da sie sich gar nicht zeigte und er nicht der geduldigste Mensch war, beschloss er das jetzt selber in die Hand zu nehmen. Er ging zu ihrem Zimmer und klopfte vorsichtig an.
„Herein", hörte er Mona sagen, öffnete die Tür und betrat den Raum. Mona saß auf ihrem Bett und las in einem Buch, sie sah nicht mal auf so vertieft war sie darin. „Hey", sagte Jean vorsichtig „Ich wollte mal nach dir sehen". Reflexartig schob Mona das Buch unter ihr Kissen und sah ihn erschrocken an „Du solltest nicht hier sein", kam dann von ihr in einem verheulten Ton. „Hast du geweint?", fragte er nach „Ging es in dem Buch etwa um eine Liebesgeschichte?". „Wäre schön wenn es darum gehen würde", seufzte sie und sah ihn traurig an „Mir geht es gut also kannst du jetzt wieder gehen". „Nein dir geht es anscheinend gar nicht gut", stellte er fest und setzte sich zu ihr aufs Bett „Außerdem müssen wir sowieso reden".
„Jean lass mich in ruhe damit", sagte sie leise und setzte sich etwas weiter weg von ihm „da gibt es nichts zu bereden". „nichts zu bereden", wiederholte er „du hast mich stehen gelassen, da gibt es sehr wohl etwas worüber man reden sollte". „nein...also...das war wohl ein Fehler", stotterte sie „das war ein Ausrutscher mehr nicht". „Hast du dabei gar nichts empfunden?", hakte Jean ungläubig nach „Ich hatte das Gefühl du hast da auch etwas zwischen uns gespürt". „stimmt nicht", meinte Mona und schüttelte den Kopf „ich weiß selber nicht was in mich gefahren war, ich würde dich doch niemals kü-". Jean legte seine Hand auf ihre Wange, drehte ihr Gesicht zu ihm und küsste sie, sodass sie ihren Satz nicht mehr beenden konnte. Sie erwiderte den Kuss kurz, drückte ihn aber dann wie gewohnt von sich weg. „du lügst", stellte er fest „dir gefällt das doch". „nein das kommt dir nur so vor", log Mona „I-Ich kann dich nicht leiden und hab dich nur geküsst damit du aufhörst zu reden". „du bist eine wirklich schlechte Lügnerin", meinte Jean und grinste „Das war doch meine Ausrede bei unserem ersten Kuss". Sie sah ihn nur traurig an. Jean hatte zwar keine Ahnung was gerade los war, aber ihm war klar das sie aus irgendeinem Grund nicht darüber sprechen oder ihre Gefühle zulassen wollte. Er hätte es zwar gerne gewusst aber konnte schon ahnen das sie nichts sagen würde und versuchte abzulenken. „Was macht dein Kopf?", fragte er und sah sie neugierig an „Du gibst ja vor krank zu sein". „Ich bin auch krank", zickte sie und tat so als würde sie sich schmerzerfüllt an den Kopf fassen „Ich habe Kopfschmerzen und mir ist schlecht". „Das ist doch auch wieder gelogen", seufzte Jean „Das hast du doch nur gesagt um mir aus dem weg zu gehen". Sie sah ihn ertappt an. „Keine sorge", fuhr er fort „wir müssen nicht darüber reden wenn du nicht willst". „Können wir das bitte einfach als eine einmalige Sache sehen?", fragte sie leise und sah aus dem Fenster „Das mit uns passt einfach nicht". Jean sah sie einige Minuten an und dachte über ihre Worte nach, er wurde einfach nicht schlau aus ihr, wieso tat sie so als wäre das was zwischen ihnen passiert war, einfach nur falsch gewesen und hätte nicht passieren dürfen. „Keine Antwort ist auch eine Antwort", meinte Mona „Kannst du jetzt bitte verschwinden, ich möchte allein sein". „Mona", begann Jean „Ich weiß nicht was mit dir los ist aber-", „Geh jetzt!", unterbrach sie ihn und zeigte zur Tür. „Wir sind mit dem Thema noch nicht fertig", seufzte Jean, stand auf und verließ das Zimmer.

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt