Kapitel 34

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Die Sonne ging langsam unter, als sich Jean und Mona auf den Weg zu einer kleine Gaststätte machten. Unterwegs redeten sie nicht sonderlich viel, nur Mona hakte ein paar Mal nach ob sich das ganze wirklich nicht um ein Date handeln würde was Jean anfangs amüsierte, irgendwann aber so nervte das er ihre ständige fragerei einfach ignorierte und sie am Ende nur noch wortlos nebeneinander gingen.
Dort angekommen, setzten sie sich an einen Platz der sich in der hintersten Ecke befand, er wirkte nicht sehr einladent da er nur durch ein große Kerze auf dem Tisch beleuchtet wurde, aber ihnen blieb nichts anderes übrig da der Rest der Gaststätte überfüllt war. Die Beiden saßen sich gegenüber und schwiegen sich weiterhin an. Jean sah Mona gedankenlos an, durch das Licht der Kerze wirkte sie irgendwie noch viel schöner, ihre Augen strahlten noch mehr als ohnehin schon und ihre Gesichtszüge verzauberten ihn einfach.
„Jean willst du nicht etwas zu trinken holen?", fragte Mona um das Schweigen zu brechen „Ich meine wofür sind wir sonst hier". „ Ja n-natürlich", meinte Jean nur, stand kopfschüttelnd auf um etwas klarer denken zu können und verließ den Platz. Mona sah ihm nachdenklich nach, sie würde sich wirklich wünschen seine Gefühle erwidern zu können, seine nähe tat ihr schließlich gut und so ein Idiot war er nun auch nicht. Einfach glücklich mit ihm sein wäre wunderschön, aber das war nur naives und verliebtes denken, in der Realität würde das ganz anders aussehen. Sie hatte das Gefühl das sie sich einfach keinem Menschen mehr öffnen geschweige denn anvertrauen konnte, sie hatte viel zu viel durchgemacht um normal mit dem Thema Liebe umgehen zu können.

„So hier bitte", meinte Jean als er zurück an den Tisch kam, er stellte eine Flasche Wein und zwei Becher auf den Tisch „Ich denke eine Flasche reicht für uns zwei". Mona nickte nur da sie noch immer sehr in Gedanken vertieft war. „Ist irgendwas?", hakte Jean nach und sah sie besorgt an, durch das Licht, welches die Kerze auf ihr Gesicht warf, konnte er deutlich erkennen das ihre Augen durch ein paar Tränen glänzten. Wieder gab Mona ihm keine richtige Antwort und schüttelte nur mit dem Kopf. „Hast du mich in der kurzen Zeit so vermisst das du heulen musst", scherzte er um die Situation aufzulockern und goss die beiden Becher voll mit Wein „Du wusstest doch das ich sofort wieder da bin". „Ach halt doch die Klappe", zickte Mona, rieb sich die Augen und trank dann einen großen Schluck Wein „Der schmeckt aber nicht besonders gut, recht billig". „kann nicht sein", lachte Jean und nahm auch einen Schluck „Das ist sogar einer der besten Weine die sie hier haben, ich bezweifel das du eine Ahnung hast wie guter Wein schmeckt, du bist einfach nur eingeschnappt". „Tu mal nicht so als würdest du mich gut kennen", meinte sie und sah beleidigt an die Seite, musste dann aber lächeln „Wir sind doch nicht hier um uns über Wein zu unterhalten". „Da hast du Recht", lächelte Jean „Wir sollten nochmal ganz von vorne beginnen". „Ganz von vorne?", grinste Mona provozierend „Ich denke nicht das du das willst, dann müsstest du mir ja noch einmal deine Gefühle gestehen". „Stimmt das sollte ich nicht so formulieren, aber du hast unrecht ein kompletter Neuanfang wäre sogar ohne Gefühle", stellte Jean klar und beugte sich ein Stück zu ihr rüber „Außerdem glaube ich das du das auch nicht wollen würdest". „Ach ist das so?", flüsterte sie und beugte sich zu ihm hin, sodass ihre Lippen sich fast berührten „Du glaubst wohl das du eine gute Menschenkenntnis hast". „Ich bin sogar überzeugt davon", flüsterte er auch und sah ihr in die Augen.
Gerade als sie sich küssen wollten, drückte Jean sie zurück, was Mona im ersten Moment verwunderte aber ihr der Grund schnell klar wurde. „Meine Haare hingen fast in der Kerze, oder?", lächelte sie schuldig „Ich habe irgendwie gar nicht darüber nachgedacht". „Wäre schade um deine schönen Haare gewesen", grinste Jean und starrte auf ihre Lippen „Das wäre nicht einmal ein Kuss wert gewesen". „Willst du also damit sagen das meine Küsse keinen Wert haben?", hakte Mona erneut provozierend nach. „Ganz und gar nicht", sagte Jean trocken, wendete seinen Blick noch immer nicht von ihren Lippen ab, schob die Kerze bis an die Tischkante, legte seine Hände auf ihre Wangen und küsste sie gefühlvoll. Mona unterbrach den Kuss kurz da sie grinsen musste, küsste ihn aber dann noch etwas intensiver. Auch wenn ihr Verstand sagte, das es falsch war ihn noch mehr an sich heranzulassen, fühlte es sich so gut und richtig an das sie gar nicht anders konnte als seinen Kuss zu erwidern. Als sie sich von dem Kuss lösten, setzte sich Jean wieder aufrecht hin „Ich wollte das nicht, aber es war so verlockend", lächelte er unschuldig „Wir wollten uns doch kennenlernen und uns nicht unseren Gefühlen hingeben". „Seh ich auch so", sagte Mona leise „Also ich bin gespannt wie man sich noch einmal neu kennenlernen soll wenn man sich schon kennt".

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt