Kapitel 21

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Jean setzte Mona auf sein Pferd, setzte sich dann hinter sie und hielt sie fest. Er machte sich auf einer Seite Sorgen weil sie immer noch nicht wach wurde, obwohl er mehrfach versucht hatte sie zu wecken und alles dafür sprach das ihre Verletzung doch viel schlimmer war, auf der anderen Seite war er verwundert das sie einfach losgestürmt war ohne wirklich nachzudenken, sie wirkte eigentlich nicht so als wäre sie der Typ dafür gewesen.
Er ritt zum Wald, bindete sein Pferd fest, nahm Mona auf den Arm und ließ sich mit seinem 3D-Manöver-Apparat einen Baum hochziehen. Jean lehnte Mona an den Baumstamm und atmete tief ein und aus. Innerlich könnte er verzweifeln, wusste aber das er jetzt stark sein und sich um Mona kümmern musste. Er versuchte mit Wasser die Wunde etwas vom Blut zu befreien um sie genauer anzusehen, anfangs blutete es immer stärker und er konnte sich keinen genauen Überblick über die schwere der Verletzung machen. Das brachte ihn noch mehr durcheinander, aber er versuchte ruhig zu bleiben und nach einer Weile gelang es ihm auch die Blutung zu stoppen. Die Ausrüstung für Expeditionen sah vor immer etwas zum nähen dabei zu haben um wenigstens etwas Hilfe leisten zu können, Jean hatte es natürlich auch gelernt Wunden zu nähen, stellte sich dabei aber immer sehr ungeschickt an, aber was blieb ihm anderes übrig, wenn er es nicht versuchte, würde sie gleich wieder bluten und nur unnötig mehr Blut verlieren. Er holte etwas zum nähen aus der Tasche und begann ihre Wunde zu verarzten, es war nicht sonderlich gut geworden und ein Arzt musste sicher noch einmal etwas daran ändern aber für diesen Moment war es das Beste was er machen konnte.
Jean setzte sich neben Mona, legte ihren Kopf auf seinen Schoß und wartete darauf das sie aufwachen würde. Er strich unbewusst sanft mit seinen Fingern über ihre Wange, sie sah aus als würde sie nur friedlich schlafen, diesen Anblick fand er unglaublich schön, nein sie war wunderschön. Sie wirkte in diesem Augenblick so freundlich und zerbrechlich, das sie in seinen Augen nur zickig war, spürte man nicht und das brachte ihn zum lächen. Wieso musste sie sich erst so verletzen, bis er merkte das er sich wirklich in sie verliebt hatte, wieso hatte er das nicht früher bemerkt? Vielleicht weil Mona's Art ihn total durcheinander gebracht hatte und nervte, sodass seine Gefühle einfach nicht zum Vorschein kamen.

„J-Jean", kam irgendwann mit zittriger Stimme von Mona, was Jean aus seinen Gedanken riss. „Mona, zum Glück", seufzte er erleichtert „du bist endlich wieder wach". „Wo bin ich hier?", fragte sie benommen und blinzelte mehrmals „Was ist passiert?". „Du bist in Sicherheit", meinte Jean „Und das ist doch jetzt das wichtigste". Er beschloss ihr gerade nicht zu erzählen was ihr passiert war, denn er befürchtete das sie sich nur aufregen würde wenn sie erfahren würde das sie eigentlich nur vom Pferd gefallen war. Sie war schließlich eine sehr stolze Frau gewesen. „In Sicherheit", wiederholte sie und versuchte sich aufzurichten „Wo ist Reiner, ist ihm etwas zugestoßen". „Ihm geht es wahrscheinlich gut", sagte Jean kopfschüttelnd „Ich hoffe es zumindest". „Du weißt also nicht wie es ihm geht?", hakte sie nach und stand hastig auf, fiel aber sofort wieder auf die Knie und fasste sich schmerzerfüllt an den Kopf „Wo ist er, ist er ganz allein?". „Er holt Hilfe", antwortete er und sah sie besorgt an „es sind plötzlich mehrere Titanen aufgetaucht und ich habe dich in Sicherheit gebracht, Reiner versicherte mir das er allein klar kommt". „Bist du bescheuert", murmelte sie „Du müsstest deinen Freund unterstützen, du hättest mich zurücklassen können". „Das hätte ich mir aber nie verziehen", meinte Jean „Ich lass dich doch nicht bei deiner ersten Expedition sterben, außerdem vertraue ich Reiner". „Aber Titanen töten ist deine Aufgabe", sagte sie leise und sah an dem Baum herunter, unten standen einige kleine Titanen die versuchten den Baum hochzuklettern „du musst mich nicht beschützen". „doch das muss ich und das lässt sich nicht mehr ändern", stellte er klar „du bist verletzt, lange reiten würde dir nicht gut tun und dein 3D-Manöver-Apparat ist beschädigt, wir können hier nur sitzen und warten bis Hilfe kommt". „Ich hoffe die kommt sehr schnell", sagte Mona und sah Jean böse an „Ich will schließlich nicht ewig mit dir hier festsitzen".

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt