Kapitel 9

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„Über was willst du denn bitte reden", zickte Mona aber ließ es zu das er ihre Hand hielt „Was machst du überhaupt wieder hier, ich dachte du warst gestern nur wegen einer Strafe in der Kaserne". „Jetzt bin ich aber aus einem anderen Grund hier, wegen dir", seufzte Jean „Hast du ein paar Minuten Zeit für mich?". „Willst du mich wieder wegen meinem Bruder ausfragen?", fragte sie „So sehr wie du dich für ihn interessierst, könnte man meinen du standest auf ihn". „Das ist doch bescheuert!", erwiderte Jean laut und drehte sie zu sich um „Ich steh absolut auf Frauen!". Die Beiden sahen sich an und Mona musste plötzlich lachen, „Das war ein Witz, Jean", kicherte sie „Dein Gesicht war gerade zu gut". „Dann war es aber ein ziemlich schlechter", seufzte er „Nein, ich möchte über dich sprechen". „Über mich?", hakte Mona nach „Jetzt bin ich neugierig, dir scheint das ja wirklich wichtig zu sein, du hast 10 Minuten". „Ich hätte gedacht ich müsste dich länger überreden", meinte Jean erleichtert „Können wir uns irgendwo hinsetzen?". „Wenn du meine Hand loslassen würdest, klar", lächelte sie leicht. „Oh, Entschuldigung natürlich", sagte Jean hektisch und ließ ihre Hand los „lass uns da vorne hingehen", er deutete auf ein paar Holzbalken, die gestapelt am Rand des Trainingsplatzes lagen. Sie nickte und sie gingen gemeinsam dort hin, sie setzten sich hin und Jean sah sie für ein paar Minuten nur an. Er wusste nicht wo er anfangen sollte, er war etwas nervös da er das Gefühl hatte, nur diese eine Chance zu haben, außerdem brachten ihn Mona's strahlend grüne Augen durcheinander.
„Was ist denn jetzt?", zickte Mona, der es sichtlich unangenehm war das er sie wortlos ansah „Was willst du von mir?". „Also gut, ich möchte das du mir eine Frage beantwortest", begann er „Wieso möchtest du Soldatin werden?". „Wegen dieser Frage bist du extra hierher gekommen?", hakte Mona nach „Wieso sollte dich das etwas angehen?". „Es ist mir wichtig, ich möchte nicht das die Schwester meines besten Freundes einen Fehler macht", seufzte Jean „Also beantworte sie mir bitte". „Nur weil ihr beste Freunde wart, heißt das nicht das dich mein Leben etwas angehen würde und du dich dafür interessieren solltest", meinte Mona „Außerdem weiß ich genau was das richtige für mich ist". „Das habe ich früher auch gedacht", stellte Jean klar „Dann wurde ich eines besseren belehrt und bin froh darüber". Mona sah einfach desinteressiert an die Seite und machte nicht den Anschein ihm antworten zu wollen. „Du willst es doch nicht aus dem selben Grund wie die meisten anderen, hab ich recht?", fuhr Jean fort „Wieso scheinst du so verbissen zur Militärpolizei zu wollen? Um für Ordnung inerhalb der Mauer zu sorgen? Das glaube ich nicht!". „Aber woher weißt du das", sagte sie leise und sah etwas traurig auf den Boden, Mona wirkte in diesem Moment als wäre sie ein kleines verletztes Mädchen, das alles andere als zickig war.
„Weil ich mir das denken konnte", sagte Jean und legte eine Hand auf ihre Schulter „Du brauchtest das eigentlich nicht tun, dein Bruder hätte doch für euch gesorgt". „Mein Bruder?", fing Mona an und hatte ein paar Tränen in den Augen „Genau das war doch das Problem, es war ein Segen das er damals zur Trainingseinheit ging aber ein Fluch mich alleine bei unserem Vater zu lassen". Jean sah Mona nur besorgt an. „Als er weg war, hatte mein Vater ja nur noch mich um all seine Aggressionen herauszulassen", seufzte sie „Soldatin zu werden war immer mein Traum, es war mir nicht wichtig zu welcher Einheit ich gehören würde, hauptsache ich würde kämpfen und so unschuldige Menschen retten, mein Vater hat uns das schießen mit dem Gewehr beigebracht, aber verboten das ich eine Soldatin werde, eines Tages hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin abgehauen, ich schloss mich der Trainingseinheit an um meinen Traum leben zu können und hoffte meinen Bruder wiederzusehen".
„Ich verstehe, aber hast du Marco wiedergesehen?", fragte Jean verwundert „Ich meine er hat nie etwas davon erzählt, wobei er dich ja sowieso nie erwähnt hatte". „Leider nein", kam dann kopfschüttelnd von Mona „Ich wurde in einer anderen Kaserne aufgenommen, das ich hier bin, liegt daran das zwei Trainingseinheiten vor einigen Monaten zusammengelegt wurden, er wusste rein gar nichts davon und mach dir bitte nicht immer diese Gedanken, er hat mich sicherlich nur nicht erwähnt damit er nicht von seinem Ziel abgelenkt wurde".
„So ist das also", seufzte Jean „Aber wenn es dein Traum ist Menschen zu schützen, wieso möchtest du dich dann für die Militärpolizei entscheiden?". „Weil es das beste ist", sagte Mona und ballte ihre Hände zu Fäusten „Ich möchte verhindern das es noch mehr solcher Männer gibt wie mein Vater, sie sollten alle bestraft werden". Jean wollte am liebsten fragen was ihr Vater denn alles getan hatte, denn Schläge allein brachten einen doch nicht dazu so eine Einstellung zu haben, ließ es aber da er es als zu Privat empfand, Mona hatte ihm schon genug gesagt, wofür er ihr dankbar war. „Aber ist das der richtige Ansatz", fing Jean an „Sollte man nicht lieber dafür sorgen das die Menschen mehr Freiheit haben, das sie nicht mehr auf engstem Raum leben müssten und vorallem in Angst?". Mona sah ihn an als würde sie darüber nachdenken.
„Die Titanen sind unsere wahren Feinde, die Menschen werden verrückt und krank deswegen", sagte er „Was würde es dir bringen in Sicherheit zu leben, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen, wenn das Problem ein ganz anderes ist". „Willst du damit sagen das die Aufgaben der Militärpolizei nicht wichtig sind?", hakte sie nach. „Nicht direkt", meinte Jean und stand auf „Hast du eigentlich schon einmal einen Titanen gesehen?". Mona schüttelte den Kopf. „Also gut", lächelte Jean und hielt ihr seine Hand hin, er dachte an die Worte von Reiner, er musste sie überzeugen, so wie er auch überzeugt werden könnte, er war nicht der größte Redner und deshalb wollte er es jetzt anders probieren „Dann machen wir jetzt einen kleinen Ausflug".

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt