Kapitel 22

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„Ich habe auch keine Lust hier ewig zu warten", seufzte Jean „Aber Hilfe ist sicher schon unterwegs". „Und was wenn nicht?", fragte Mona und sah ihn etwas verängstigt an „Was ist wenn Reiner getötet wurde". „Denk einfach nicht daran", lächelte er „Das wird schon nicht passiert sein". „Wie kannst du dir da so sicher sein?", hakte sie nach „er ist schließlich allein unterwegs". „Ich vertraue ihm eben", antwortete Jean „Es wird Hilfe kommen auch wenn es etwas länger dauern sollte". „Ich muss dir ja wohl glauben", seufzte sie und schloss kurz ihre Augen.
Plötzlich fing Jean's Magen laut an zu knurren. „Hat da etwa jemand Hunger?", grinste sie frech. Jean sah sie nur an und lief beschämt leicht rot an. Er hatte heute noch gar nichts gegessen und das Essen was für die Expedition vorgesehen war, war in der Tasche die er an seinem Pferd gebunden hatte, und an diese kam er dank der Titanen, nicht mehr heran. „Ist ja kein Wunder, du warst schließlich nicht beim Frühstück", fuhr Mona fort und öffnete eine kleine Tasche die sie an ihrer Hose befestigt hatte, sie holte eine Dose heraus und reichte sie Jean „Hier für dich". „Was ist das?", fragte Jean verwundert, er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt weshalb sie eine extra Tasche an sich hatte, welche total ungeeignet war um gegen Titanen zu kämpfen. „Dein Frühstück", lächelte sie „Ich habe es dir eingepackt".
Er sah nun verwundert auf die Dose und öffnete sie. Zum Vorschein kamen ein paar kleingeschnittene Karotten und ein für die üblichen Verhältnisse, großes Stück Brot „D-Danke", sagte er leise „Aber wieso hast du das gemacht? Ich dachte ich wäre dir egal". „Ich hab es gemacht weil wir ein Team sind, es wäre schlecht wenn du vor Hunger zusammenbrechen würdest", stellte Mona klar und lief rot an „Außerdem war ich dir das schuldig, du hattest mir ja auch mal heimlich Essen gegeben". „Du kannst ja doch mal ganz nett sein", lachte Jean und begann zu essen „hätte ich nicht gedacht". „Was soll das denn heißen", sagte sie laut „ich bin immer nett".
„ach ist doch jetzt egal, es ist auf jeden Fall sehr schön das du das getan hast", meinte Jean „Ich weiß doch das du mich nicht magst und dir wäre es viel lieber wenn Eren hier wäre, oder?". „Eren", wiederholte sie und lächelte um ihn zu provozieren „ja der ist mir viel lieber als du". „ist ja auch logisch", seufzte er „wenn man verliebt ist will man schließlich immer bei seinem Partner sein". „Wir sind in keiner Beziehung, Jean", sagte Mona „Muss doch nicht sein, wir haben eben nur unseren Spaß". „Verstehe", knurrte Jean „Ich hab schon gehört das ihr euren spaß hattet". „Was meinst du damit?", hakte sie etwas gereizt nach und fasste sich schmerzerfüllt an den Kopf „Was hat Eren dir erzählt?". „Bleib ruhig", sagte Jean besorgt „Ich meine du hast ihn ja schon recht schnell rangelassen". Mona sah ihn kurz ahnungslos an, sie würde sowas niemals zulassen, Eren zu küssen war schon komisch genug, denn wer küsst schon gerne jemanden, ohne Gefühle für die Person zu haben. Aber wenn Jean dachte sie wäre der Typ für sowas, sollte er es doch denken. „Ach das", schmunzelte sie „Ja und es war ziemlich gut, aber ist doch unsere Sache". „Dein Bruder wäre sicherlich enttäuscht von dir", meinte Jean eingeschnappt.
Sofort sah Mona ihn traurig an, ihm ist der Satz gerade einfach rausgerutscht, er hatte gar nicht darüber nachgedacht das Marco ein sensibles Thema war, welches besser nicht angesprochen werden sollte. „Tut mir leid, das hätte ich nicht ansprechen sollen", entschuldigte sich Jean leise „Vergiss einfach was ich gesagt habe". „Wieso glaubst du das?", sagte sie kopfschüttelnd „Ich würde gerne wissen wieso du denkst meinem Bruder würde das stören". „Er wirkte auf mich sehr vernünftig", seufzte er „irgendwie auch sehr traditionell". „so wurden wir auch wirklich erzogen", meinte Mona und hatte Tränen in den Augen „Aber er würde das verstehen...oder eher...wenn er noch da wäre, hätte er dafür gesorgt das es anders verlaufen wäre". Damit meinte sie, das sie dann gar nicht hätte anfangen müssen ihn eifersüchtig zu machen, denn mit Marco würde er sie vielleicht nicht hassen, was sie immer noch glaubte, und sie wären sich wenn ihr Bruder vermittelt hätte sicher schon viel näher gekommen. Jean verstand natürlich nicht was sie meinte und wollte gerade nachfragen, er sah Mona an und schloss schnell wieder seinen Mund, sie hatte angefangen zu weinen und sah einfach nur in die Ferne.

Protective Instinct || Jean x Oc || AoTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt