21st Kiss

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21st KISS

... oder als ich meine Versteckfähigkeiten unter Beweis stellte und so mehr gewann, als ich dachte

Ryan schließt die großen Glastüren auf und lässt uns bereitwillig die erstaunliche Eingangshalle betreten. Da die Halle nicht in die Breite, sondern eher in die Länge geht, kann ich mir vorstellen, dass es ziemlich schnell eng und stickig wird. Vor allem weil hier Essens- und Merchstände aufgebaut sind, die vermutlich sehr gut besucht werden.

»Meinst du, ich kann mir so ein Shirt mitnehmen?«, fragt Silly spaßig und hält ein oranges Shirt hoch, auf dem Minute Maid Park steht.

Ryan verdreht die Augen. »Leg das wieder hin und fass hier nichts an.«

Ich unterdrücke mein Lachen und laufe zu einer Wand herüber, an der verschiedene Aufzeichnungen von Siegen und unterschiedlichen Teams hängen. Langsam gehe ich weiter und bemerke, dass die anderen schon längst in einen weiteren Gang eingebogen sind. Hastig jogge ich hinterher.

»Ich schließe gleich ein paar Türen auf, damit wir das hier alles nutzen können. Aber alle werde ich wohl nicht öffnen«, informiert Ryan uns, während er eine Metalltür aufschließt und den Flügel zur Wand zieht.

Und was ich dahinter erblicke, ist der Wahnsinn. Eine hellgrüne, gestreifte Rasenfläche erstreckt sich vor unseren Füßen. Oder eher am Boden der Tribünen.Ich war schon öfter bei Spielen an unserer Schule, aber dieses Stadion mit dem zusammenhängenden Gefühl ist absolut kein Vergleich. Die Tribüne umrundet mit dem Unterrang einmal das Spielfeld. Der Oberrang verläuft zwar nur im Halbkreis, aber bei derMenge der Plätze kein Nachteil.

»Wow«, staune ich und frage mich sogleich, warum ich noch nie hier gewesen bin.

»Ein absoluter Traum, einmal in einem Stadion zu spielen«, stimmt Silly mir zu.

Ich werfe einen Blick auf die Gruppe neben mir und lächele, als sie alle in einer Reihe stehen und fasziniert auf das Feld schauen. Als würden wireinen Sonnenuntergang beobachten.

»Ich sehe dich schon da unten stehen, wie du versuchst, vergeblich den Ball zu treffen, während ihr ein wirklich wichtiges Spiel habt«, äußert Kian sich grinsend, als er mich ansieht.

»Ist das etwa nur für Baseball-Spiele?«, frage ich verblüfft und schaue auf das jetzige Baseballfeld, nachdem ich Kian einen Ha Ha Blick geschenkt habe.

Ryan zuckt die Schultern. »Hauptsächlich schon. Aber Football und Lacrosse zum Beispiel werden hier auch gespielt, nachdem das Feld umgeräumt wurde.«

Wie viel Arbeit genau dahinter steckt, will ich mir gar nicht ausmalen. Auf jeden Fall so viel, dass ich keine Lust hätte, diesen Job zu erledigen. Das ist sicher.

»Okay, ich werde eben ein paar Türen aufschließen gehen«, sagt Ryan dann und klimpert mit den Schlüsseln herum.

In der Zwischenzeit überlegen wir, wer von uns anfängt und mit wie vielen Suchern wir spielen. »Wir sind zehn Leute. Entweder ein oder zwei Sucher«, schlägt Silly vor und sieht jeden in der Runde an, um sich Zustimmung zu holen.

»Ich bin für einen«, äußert Denver sich und holt sich zugleich ein Nicken von meinem Bruder und Levin.

Silly zuckt die Schultern. »Dann eben einer. Aber ich will nicht anfangen.«

Douglas lacht. Es kommt nicht häufig vor, dass ich das mitbekomme. Aber wenn so eine Situation entsteht, sieht er wirklich freundlich und human aus. Seine sonstigen Erscheinungen gleichen eher denen eines Geistes.

Sillys Mundwinkel sinken. »Ich bin für Douglas.«

»Maul«, kommt es prompt von ihm zurück.

Blind KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt