3. Surprise in the Hallway

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Es war ein grauer Donnerstag, die Sonne lugte hier und da schüchtern hinter ein paar dunkelgrauen Wolken hervor. Die grauen Schlieren waren gut sichtbar, Hogwarts' Fenster mussten mindestens hundert Jahre alt sein, wenn nicht älter.

Amari und ihre Freundinnen packten ihre Bücher schon vorfreudig in ihren Taschen, warteten ungeduldig auf das Ende der Stunde. Alte Runen war zwar ein tolles Fach- weswegen es jede von ihnen genommen hatte- aber die nächste Stunde war die Mittagspause.

„Mein Bauch knurrt so laut, dass es schon peinlich ist", maulte Ella leise. Amari versuchte ihr Lachen zu unterdrücken, sodass Professor Babbling es nicht mitbekam.
Doch diese drehte sich von der Tafel um und beäugte die Ravenclaw streng. Hinter ihr waren mit weißer Kreide verschiedene Runen aufgelistet.

Hermione Granger drehte sich nun auch um.
Sie saß immer in der vordersten Reihe, während Amari, Willow, Natalie und Ella in der letzten saßen.

„Miss McKinnon? Wollen Sie den Grund Ihres Vergnügens vielleicht mit der gesamten Klasse teilen?"

Beschämt schüttelte sie mit dem Kopf.

„Fünf Punkte Abzug für Ravenclaw wegen unerhörten Lachens."

Verärgert lehnte Amari sich in ihrem Sessel zurück. Das war ihrer Meinung nach vollkommen unnötig gewesen. Vor allem weil die Professorin nun die Stunde beendete.

Wütend schnappte sie sich ihre Tasche und stand abrupt auf. Genervt verließ sie den Klassenraum, ohne auf ihre Freundinnen zu warten. Die erste Woche in Hogwarts und schon ein Punkteabzug.

„Wer schaut denn da so böse?"

Beim Klang seiner Stimme blieb Amaris' Herz stehen. So spöttisch, aber zur gleichen Zeit sanft. Man konnte schon fast das Grinsen aus dem Satz heraushören.
Zögerlich drehte sie sich um.

Und da stand er.

Groß, stark, blond, kurz gesagt: unheimlich attraktiv.

Christopher Peters, der Slytherinschönling mit den Grübchen und azurblauen Augen.
Amari war circa sieben Zentimeter kleiner als er, sie musste das Kinn also leicht anheben um Augenkontakt bilden zu können.

Christopher, ihr fester Freund. Zumindest war er das noch vor den Sommerferien.

Was jetzt war, wusste Amari nicht so recht.

„Böse? Ich schaue nicht böse", erwiderte sie nun.

Der Slytherin hob belustigt eine Augenbraue.
„Was dann?"

Amari verschränkte die Arme vor ihrer Brust, und spürte nun, wie schnell und aufgeregt ihr Herz schlug.

„Verärgert. Ich habe Punkteabzug wegen unerlaubten Redens bekommen."

Christopher lachte laut, und die Ravenclaw schmolz dahin. Sie spürte die eifersüchtigen Blicke mancher Mädchen fast wie brennende Flammen auf ihrem Rücken.

„Das sieht dir ähnlich! Aber kurzer Themawechsel... Hast du nicht nächste Woche Geburtstag?"

Überrascht nickte Amari. Nicht nur, weil sie selber nur wenige Gedanken daran verschwendet hatte, sondern auch, weil er sich daran erinnert hatte.
„Ja, aber ich wüsste nicht warum dich das interessieren sollte."

Amari spürte eine Hand auf ihrer Schulter.

„Hey, könnt ihr zwei Turteltäubchen euer Gespräch vielleicht lieber auf den Nachmittag verschieben? Du verpasst noch ganz die Mittagspause", ertönte Natalies Stimme.

Erleichtert drehte Amari sich zu ihrer Freundin um.
Sie merkte erst jetzt, dass sie die ganze Zeit angespannt und steif herumgestanden war.

Christopher fuhr sich mit der Hand durch die Haare und warf einen Blick über die Schulter.
Amari kam nicht daran herum zu bemerken, dass man seine Muskeln ganz klar durch das kurzärmlige Polohemd sehen konnte.

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