Müde starrte Amari in ihre Teetasse.
Es war Mittwoch, der Tag nach ihrem Geburtstag.
Sie wollte gerade den Tee umrühren, stieß aber einen überraschten Aufschrei aus, weil der Löffel sich zu sehr erhitzt hatte.
Nun lag ihr Blick auf ihrem Zeigefinger und Daumen, die Fingerspitzen begannen sich zu röten.
„Mal ganz im Ernst, so tollpatschig wie du ist keiner. Außer Ella vielleicht", schnaubte Willow gegenüber von Amari. Sie hatte in der ersten Stunde keinen Unterricht, da sie Wahrsagen als einzige der Freundinnen nicht genommen hatte. Deswegen war sie schon in ihren Laufsachen, sie wollte wie immer in der Stunde eine Runde um den See drehen.
„Hey", widersprach Ella empört.
Ihre roten Haare standen heute wild von ihrem Kopf ab, sie hatte nicht mehr genug Zeit gehabt, sie nach ihrer morgendlichen Dusche zu kämmen. Immer wieder strich sie sich verstohlen durch die unordentliche Mähne.
Natalie verputzte den letzten Rest ihres Marmeladenbrotes und streckte danach wohlig den Rücken durch.
Amari bemerkte Michaels Blick, welcher auf Natalie ruhte. Sie konnte in seinen Augen lesen, dass er sich selbst schimpfte, weil er mit ihr Schluss gemacht hatte.
Auch die Blondine fing seinen Blick auf und grinste arrogant in seine Richtung, als wollte sie sagen: "Das hättest du dir früher überlegen müssen". Sofort drehte er sich zu Terry.
Amari pustete auf ihren Tee und hatte Angst davor, wieder nach dem Löffel zu greifen.
Da ertönte der Gong.
Mit einem letzten traurigen Blick auf ihren Kamillentee stand sie auf und verließ mit Ella und Natalie die Halle, während Willow den Dreien zuwinkte und in die entgegengesetzte Richtung verschwand.
~*~*~
„Heute werden wir versuchen, etwas in den Kristallkugeln zu lesen", ertönte Professor Trelawneys gewöhnungsbedürftige Stimme.
Ein paar vereinzelte, genervte Schüler stöhnten unterdrückt auf.
Trelawney stand vor einem Tisch mit unzähligen Kugeln und forderte alle auf, sich welche zu holen.
Müde erhob Amari sich und schlurfte nach vorne. Terry überholte sie und schnappte sich grinsend die Kugel, welche die Ravenclaw sich eigentlich hatte nehmen wollen. Nur mühsam widerstand sie dem Verlangen, ihm ihre Zunge zu zeigen.
Nachdem jeder eine Kugel hatte, erklärte Trelawney wie man vorgehen sollte: „Nun setzt ihr euch dicht vor eure Kugeln und haltet eure Hände darüber."
Sie demonstrierte es an einer der übriggebliebenen Kugeln.
Ihre Brille verstärkte ihre Augen so sehr, dass es aussah, als würden sie gleich aus ihren Höhlen fallen.
Seufzend zog Amari das Tischchen mit ihrer Kugel näher an sich und machte Trelawneys Handbewegung nach.
Auch Ella und Natalie folgten brav den Anweisungen.
Nun sagte die Lehrerin den Schülern einen Spruch vor, den sie alle dreimal hintereinander aufsagen sollten.
Wieder machten die Freundinnen und die anderen Schüler das, was ihnen aufgetragen wurde und beteten den Spruch nach.
Danach schauten sie gespannt in ihre Kugeln.
Amari sah milchige Schwaden und hin und wieder ein paar zartblaue Flecken, vermischt mit einem dunklen, kräftigen Smaragdgrün.
Gedankenverloren drehte die McKinnon an dem Ring, den Christopher ihr geschenkt hatte und seufzte laut.
Ella sah ebenso erfolglos aus.
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Heart to Heart
Fanfiction„Aber merk dir, kein Wort zu niemandem. Nicht mal zu deinen besten Freundinnen." - „Versprochen." ~*~*~ Amari weiß nicht, was alles auf dem Spiel steht als sie einwilligt, Draco Malfoy bei der Reperatur des Verschwindekabinetts zu helfen. Aber Abm...