15. Lumos and Nox

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Als Draco um die Ecke kam, stieß Amari sich überrascht von der Wand ab, denn hinter ihm trotteten seine Bodyguards.

"Warum sind die hier?", erkundigte sie sich misstrauisch.

Draco hob die Augenbrauen.
"Sie gehen sicher, dass niemand uns folgt."

"Wer sollte sowas denn tun? Dumbledore?"

Der Slytherin ging nicht auf ihre zweite Frage ein, sondern antwortete stattdessen: "Man kann nie wissen."

Amari musste lachen und sagte gespielt ängstlich: "Oh, wie mysteriös! Ich bekomme schon eine Gänsehaut."

Er schnaufte und fand das Ganze wohl kein bisschen lustig.
"Machen wir uns einfach an die Arbeit."

~*~*~

Die beiden standen vor den Kabinett, und der Schüler hatte ihr gerade erklärt, wie der Spruch zur Reperatur des Verschwindekabinetts lautete.

Jetzt wollte er es ihr vorführen.
"Ich zeige dir wie es geht."

Draco zog etwas rundes, glänzend grünes hervor.
Ein Apfel.
"Habe ich vom Frühstückstisch geklaut", gab er zu.

Dann öffnete er die Tür des Verschwindekabinetts und stellte den Apfel in der Mitte ab.
Sorgsam schloss er die Tür wieder und fing an, den Reperaturspruch zu murmeln.

"Harmonia Nectere Passus", vernahm sie.

Nachdem er den Spruch dreimal wiederholt hatte, holte er tief Luft und öffnete die Schranktüre.

Das Kabinett war leer.
Er schloss die Tür wieder und fing erneut an, zu murmeln.

Amari hielt die Luft an, als er die Türe zum zweiten Mal öffnete.

Der Apfel war wieder da.
Auf den ersten Blick konnte sie an ihm keinen Makel erkennen.

Erst als der Slytherin ihn herausnahm, entdeckte sie ihn.
Es sah aus, als hätte jemand einmal reingebissen.

Draco stellte den Apfel abwesend auf einem kleinen Kästchen neben dem Verschwindekabinett ab.

"Wir brauchen ein Lebewesen", nuschelte er nachdenklich.

Die feinen Härchen auf Amaris Armen stellten sich auf.
"Draco! Hörst du dir selbst zu? Wir haben doch gerade gesehen, dass es nicht funktioniert hat. Du kannst doch jetzt kein Lebewesen da reintun!"

Er schleuderte ihr einen verächtlichen Blick entgegen.
"Wie soll dieses Ding je mit Menschen funktionieren, wenn es nicht mit kleineren Lebewesen geht? Wir müssen es einfach ausprobieren."

Die Ravenclaw konnte nichts erwidern, denn blöderweise fing ihr Herz an zu klopfen, als er "wir" statt "ich" sagte.

Und so sah sie ihm einfach hilflos nach, als er "Ich bin gleich wieder da" sagte, und durch die Tür verschwand.

Nachdenklich betrachtete sie den Apfel, welcher vergessen auf dem Kästchen stand.
Deswegen schrak sie auch heftig zusammen, als die Tür plötzlich wieder aufflog.

"Damit können wir es probieren."
Draco hatte etwas Weißes in den Händen.

"Ein Vogel?!"

Ohne Antwort riss er die Schranktür auf und setzte das Tier darin ab.
Leicht verwirrt hüpfte das kleine Ding herum und zwitscherte leise.

Seine glänzenden, schwarzen Augen blickten aufmerksam auf die beiden Schüler, und als es den Kopf schieflegte, sah es aus, als wollte es verschmitzt lächeln.

Gerade wollte Draco die Tür wieder schließen, als Amari sich mit ausgebreiteten Armen vor ihn warf.

"Hör auf! Du hast doch keine Ahnung was mit dem unschuldigen Vogel passiert. So etwas kann ich nicht verantworten!"

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