11. The Deal

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Während Amaris Aufenthalt im Krankenflügel bekam sie so manchen Besuch.

Am Montag kamen Natalie, Willow und Ella wie versprochen vorbei, und danach Sophie in Begleitung von Serena und Tyler.

So aufgelöst hatte sie ihre kleine Schwester schon lange nicht mehr gesehen.

"... und keiner wollte mir sagen, wie es dir geht, bis Ella gestern beim Abendessen zu mir gekommen ist", hatte sie geschnieft, während sie sich neben Amari unter die Krankenhausbettdecke gekuschelt hatte.

"Aber jetzt geht es mir besser", beruhigte die dunkelhaarige Sophie und strich ihr über den Kopf.

Serena und Tyler wirkten etwas fehl am Platz, wünschten ihr aber auch eine gute Besserung und zogen Sophie dann nach einer kurzen Diskussion mit sich aus dem Krankenhausflügel.

Am Dienstag schaute nur Ella vorbei, begleitet von Terry.
Die anderen zwei Freundinnen mussten noch einen Aufsatz schreiben, den Ella schon am Wochenende erledigt hatte.

Terry entschuldigte sich vielmals, dem Klatscher so fest von sich geschleudert zu haben, aber Amari versicherte ihm, dass er nicht an dem Unglück Schuld war.

"Trotzdem! Wenn ich etwas vorsichtiger gewesen wäre, dann-"

"Dann hätte der Klatscher immer noch die Richtung wechseln können. Terry, wir hatten eben Pech", unterbrach Amari ihn.

"Wir sollten einfach froh sein, dass nichts passiert ist!", mischte Ella sich ein.

Der Junge ließ immer noch den Kopf hängen.
"Wie du meinst", nuschelte er.

Und am Mittwoch durfte Amari endlich gehen.

Sie schälte sich voller Vorfreude aus dem hässlichen Krankenhemd und schlüpfte in ihre eigenen Klamotten.

Die Haare band sie sich zu ihrem altbekannten, hohen Pferdeschwanz.

Ihre Rippen waren vollkommen verheilt, und die Kopfschmerzen plus Nebenwirkungen des Medikaments waren, wie Madam Pomfrey vorausgesagt hatte, schon in der Nacht von Sonntag auf Montag verschwunden und seitdem nicht wiedergekommen.

Amari bedankte sich überschwänglich bei der Heilerin und hüpfte gut gelaunt und pünktlich zum Frühstück aus dem Krankenflügel.

Vor der großen Halle lehnte Christopher und öffnete gerade den Mund, um eine gehässige Bemerkung vom Stapel zu lassen, aber die Ravenclaw schüttelte mitleidig den Kopf in seine Richtung und sagte unberührt: "Lass es einfach bleiben."

Dann trat sie durch das Holzportal und atmete tief ein.

Alle möglichen Gerüche strömten ihr in die Nase.
Gebratener Speck, Ahornsirup und frisches, noch warmes Brot.

Fröhlich lief sie zwischen den Tischen durch, zog sanft an dem Zopf ihrer Schwester, als sie an ihr vorbeikam und grinste sie an, als diese empört "Hey!" rief.

Endlich war sie an ihrem Platz angekommen.

Ihre Freundinnen waren noch nicht da, und so schenkte sie sich einfach schon einen Tee ein und wartete.

Sie war so gut gelaunt, dass sie schmunzelte, als sie an das Sprichwort "Abwarten und Tee trinken" dachte.

Jeremy, welcher ein bisschen weiter entfernt bei seinen Freunden saß, schaute sie verwirrt an und Amari lachte über seinen Gesichtsausdruck.

"Ich bin frei!", rief sie ihm zu.

Das war vielleicht ein wenig zu dramatisch ausgedrückt, aber diese zwingende Bettruhe hatte sie fast um den Verstand gebracht.

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