23. Denial and a Mistletoe

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Ausgelassenes Geschnatter erfüllte die große Halle, fröhlich erzählten die Schüler sich gegenseitig wie sie ihre Weihnachtsferien verbracht hatten.

Ella, die einzige der Freundinnen welche in Hogwarts geblieben war, schilderte ihnen lebhaft, wie Seamus ihr einen entzückenden Brief zu Heiligabend geschrieben hatte.

Willow gestikulierte wild mit den Händen wie sie und einer ihrer zahlreichen Cousins ein Besenwettrennen veranstaltet hatten und eine alte Muggelnachbarin entsetzt losgekreischt hatte.
Glücklicherweise hatte ihr niemand geglaubt und sie selbst war am Ende auch überzeugt, dass sie ein wenig zu viel Eierlikör getrunken hatte.

Natalie nahm mehrere Male Anlauf, um zu erzählen wie eine ihrer französischen Tanten betrunken auf dem gefrorenen Schwimmteich eislaufen wollte, musste aber immer so heftig lachen dass ihr Bauch anfing zu schmerzen.

Amari selbst kommentierte scheinbar begeistert, lenkte so aber nur davon ab, dass hoffentlich niemand nach ihren Ferien fragen würde.
Denn natürlich war der Reinheitsball ein Ereignes, welches man nicht einfach ausplaudern konnte.

Außerdem war nach dem Ball sowieso viel passiert.
Amaris Eltern hatten mehrmals versucht, die Malfoys zu kontaktieren, aber jedes Mal wurden sie hastig abgewimmelt. Die Ausrede war in etwa: "Es gab ein Missverständnis, wir klären es bald auf".

Henry war außer sich gewesen, als sie zuhause angekommen waren, während Amari und ihre Mutter beide schwiegen.
Marlene aufgrund des unerwarteten Schocks, Amari aufgrund des leeren Gefühls in ihrem Bauch und der dumpfen Panik, welche stetig in ihrem Hinterkopf pochte.

Wieso hatte Draco ihr den Handkuss gegeben?
Er war doch von Anfang an für Lydia bestimmt gewesen.
Das konnte man nicht einfach als 'Missverständnis' abtun.

Seit Amaris Ankunft in Hogwarts hatte sie sich kaum umgesehen.
Den Blick krampfhaft auf die Stiefel gerichtet war sie umhergewandert.
Der reine Gedanke, Draco ansehen zu müssen, jagte ihr Gänsehaut ein.

Aber etwas in ihr sagte ihr, dass sie ihm heute unweigerlich begegnen würde.
Sie konnte nicht einfach vor ihrer Aufgabe davonlaufen.
Der siebte Stock kam ihr auf einmal beängstigend vor.

Sie atmete tief durch.
Noch war sie hier, am Haustisch der Ravenclaws.
Noch konnte sie so tun, als wäre alles wie immer.
Noch war sie in Sicherheit.
Noch.

"Und, wie waren deine Ferien so?", erkundigte Natalie sich bei Amari und stupste sie mit dem Ellenbogen an.

Die McKinnon warf sich den Flechtzopf über die Schulter um ihre Nervosität zu überspielen und entgegnete: "Aufregend und leicht stressig. Auf jeden Fall überraschend. Aber trotzdem schön."

Gerade als Natalie nachhaken wollte, verschaffte Dumbledore sich Gehör von den Schülern.
Er begann erst zu reden als alle Augen auf ihm lagen.

"Meine lieben Schüler! Ich hoffe ihr hattet ein erfreuliches Weihnachtsfest, sei es bei euch zuhause oder in unserem geschätzten Hogwarts gewesen. Bevor das Essen vorbei ist und sich alle in ihre Gemächer zurückziehen habe ich noch eine kleine Ankündigung."

Er pausierte um die Neugier zu steigern.
Mit blitzenden Augen fuhr er fort: "Es könnte sein, dass euch noch ein paar Weihnachtsdekorationen auffallen. Natürlich bemühen wir uns, diese bis morgen Früh schleunigst zu entfernen. Aber bis dahin- einen fröhlichen Ferienausklang!"

Alle klatschten und manche Schüler pfiffen übermütig.
Ella sah sehnsüchtig zu Seamus hinüber.

"Was meint ihr, kann ich ihn kurz entführen damit wir auf Mistelzweig- Jagd gehen?"
Natalie rollte gespielt genervt mit den Augen, schenkte ihrer Freundin aber dann einen liebevollen Blick.

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