9. A Dangerous Situation and Strange Feelings

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Aufgeregt rutschte Amari auf ihrem Besen herum.
Es war die zweite Stunde Quidditchtraining an diesem Mittwoch, und in zwanzig Minuten würden sie aufhören um in die Mittagspause zu gehen.

Willow hatte Amari erlaubt, mit den Jägern zu trainieren, worüber sie froh war.
Es war immer noch ein wenig seltsam, wenn sie mit Terry arbeiten musste.

Jeremy hatte den Quaffel und passte ihn zu Amari.
Geschickt fing sie ihn auf, jagte vor, täuschte einen Wurf in Marcus' Richtung vor, warf den Ball dann aber zu Willow, welche ihn blitzschnell an Eddie vorbei in das Tor warf.

Anstatt sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, flog sie auf Eddie zu und erklärte ihm, wie sie sich sein nächstes Abwehrmanöver vorstellte.

Ihr nächstes Spiel war in zwei Wochen gegen Slytherin, und die Kapitänin arbeitete schon jetzt verbissen daran, auch dieses Match zu gewinnen.

Eddie sah leicht verzweifelt aus, seine Gesten wirkten müde.
"...hab ich doch besser gemacht!", hörte Amari ihn frustriert ausrufen.

Willow blieb hart und erwiderte gnadenlos: "Besser, aber noch immer nicht gut genug, um gegen die Schlangen zu gewinnen."

Eddie tat Amari Leid.
Sie hörte ein Windrauschen, Jeremy flog neben ihr.

"Armer Kerl. Willy ist echt streng", sagte er.

Die McKinnon musste grinsen.
Der Spitzname, den sie sich für ihre Freundin in der zweiten Klasse ausgedacht hatte, wurde seit neuestem also auch von Menschen außerhalb ihres engsten Freundeskreises verwendet.
Obwohl Willow es überhaupt nicht ausstehen konnte, wenn jemand sie "Willy" nannte.

Einmal hatte Marcus den Fehler begangen, sie "Willy Wonka" zu nennen.
Er hatte drei Wochen lang ein blaues Auge gehabt.

Aber er nahm es ihr nicht schwer, im Gegenteil, er hatte sich köstlich amüsiert und immer behauptet, das blaue Auge stammte von einem Ringkampf mit dem riesigen Kraken im See.
Wie der Kraken jemanden mit seinen Tentakeln ein blaues Auge bescheren konnte, war ein Rätsel.

"Stimmt. Ich glaube, wenn wir dieses Match verlieren, schlägt sie uns alle kurz und klein. Mit Hilfe des Krakens."

Jeremy lachte.
Er hatte die Andeutung verstanden.

"Dann müssen wir uns anstrengen. Auf ein blaues Auge kann ich gerne verzichten."

Amari ließ die Beine baumeln.
Zwischen Eddie und Willow war eine erhitzte Diskussion entstanden.
Das konnte dauern.

"Ich auch. Hey, wie wäre es mit einem kleinen Rennen?"
Sie musste unbedingt ihre Anspannung loswerden.
Immer wieder dachte sie an den Moment, an dem sie Christopher gegenüber stehen würde.

"Da sage ich nicht Nein. Von hier bis zur anderen Seite des Spielfeldes?"

"Abgemacht, auch wenn du einen Vorteil hast."

Jeremy zuckte mit den Schultern.
"Als ob. Außerdem, ist ja nicht meine Schuld, dass du dein Geld nicht für einen neuen Besen gespart hast. Ich habe meinen Nimbus 2001 ganz alleine bezahlt."

Empört wollte Amari erwidern, dass sie ihren Nimbus 2000 auch alleine gekauft hatte, aber da war Jeremy schon weg.

"Man sieht sich, Loser!", hatte er noch gerufen.

Natürlich sah die Hexe diesen Satz als Aufforderung, ihn einzuholen.
Also schmiegte sie sich dicht an den Besen, dieser bäumte sich auf, als freute er sich auf das Rennen, und sie zischte los.

Jeremy warf einen Blick hinter sich, und als er merkte, dass er einen eindeutigen Vorsprung hatte, stieß er triumphierend die Faust in die Luft.
"Ich gewinne!", brüllte er übermütig.

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