16. Questions but no Answers

13 3 0
                                    

Am Freitag war Amari den ganzen Tag über wortkarg und beteiligte sich nicht an den Konversationen, die ihre Freundinnen führten.

Die ganze Zeit musste sie an Lumos und Nox denken.
Wo Nox jetzt wohl war?

Und dann geisterte auch ein berühmt- berüchtigter Slytherin durch ihre Gedanken.
In den sie sich hoffnungslos verliebt hatte.

Amari seufzte und ließ die Schreibfeder sinken.
Der Aufsatz war sowieso bis Montag, sie musste ihn eigentlich nicht heute schon schreiben.

Sie rollte die Pergamentrolle zusammen und ließ sich in die weichen Kissen auf dem Sofa sinken.

Zusammen mit Ella saß sie im Gemeinschaftsraum und machte Hausaufgaben.

Die rothaarige hob den Blick und betrachtete ihre Freundin prüfend.
"Was ist los?"

"Nichts", entgegnete Amari und sah aus dem Fenster, in der Hoffnung, schwarze Flügel zu sehen.

"Lüg mich nicht an. Seit gestern bist du komisch drauf. Überhaupt, du bist viel später als sonst in den Schlafraum gekommen und hast ganz traurig gewirkt. Ist irgendwer gestorben?"

Ella sah besorgt aus.
Die McKinnon wollte sagen, dass niemand gestorben war, aber das stimmte ja nicht.

Sie dachte an Lumos und fast hätte sie wieder geheult.
Hätte Malfoy ihr nicht das Versprechen abgenommen, niemandem von ihm, dem Raum der Wünsche und dem Verschwindekabinett zu erzählen, so hätte sie Ella jetzt bestimmt alles gebeichtet.

Sie fühlte sich, als würde sie einen Rucksack mit tausenden Steinen am Rücken haben und musste mit diesem einen Berg hinaufwandern.

Ihre Freundin zog die Augenbrauen zusammen und Amari merkte, dass sie noch immer nicht geantwortet hatte.

"Ich bin einfach müde. Das Quidditchspiel hat mich wohl mehr mitgenommen als gedacht."

Ella nickte, schien aber immer noch nicht überzeugt.
Amari packte kurzerhand ihre Sachen zusammen.

"Ich geh dann mal besser ins Bad."

"Geh schnell schlafen. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen."

Die Ravenclaw nickte.
Ella hatte Recht.

Sie sah wirklich nicht taufrisch aus.

~*~*~

Als die vier Freundinnen am Sonntag aus dem Schloss traten, um nach Hogsmeade zu gehen, bemerkten sie, dass es über Nacht geschneit hatte.

Amari war den ganzen Samstag im Bett geblieben und fühlte sich nun viel besser und auch wieder mal ausgeruht.

Vergnügt schnappte Ella sich ein wenig Schnee, formte ihn zu Kugeln und begann, Amari, Willow und Natalie zu bewerfen.

Natalie wehrte sich sofort und schoss zurück, während Willow verdächtig pfeifend zu einer Gruppe älterer Gryffindors ging, unter denen sich auch Lee Jordan befand.

Die McKinnon bekam gerade einen Schneeball ins Gesicht gepfeffert, als ein gut gelaunter Kriegsschrei ertönte, und Seamus sich mit Schnee in den Händen auf Ella stürzte.

Natalie half ihrer Freundin, den Pulverschnee aus dem Gesicht zu bekommen, während die rothaarige Hexe mit dem Gryffindor lachend weiter Krieg führte.

Währenddessen ging Amari Arm in Arm mit Natalie den Weg hinunter nach Hogsmeade.
Ihre anderen beiden Freundinnen waren bei den Gryffindors geblieben.

Die Blondine seufzte übertrieben laut und sagte dann: "Schrecklich, so viele Menschen mit rosaroten Brillen um uns herum. Was sagst du dazu?"

Die Schülerin zuckte mit den Schultern und versuchte, ihre roten Wangen hinter dem Schal zu verstecken.
Natalie konnte ja nicht wissen, dass sie die Einzige war, die nicht verliebt war.

Heart to HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt