Loveless ✓

~29~

Es war schon der nächste Morgen und ich war gerade dabei mein Zimmer ein wenig auf zu räumen. Jungkook lag immernoch schlafend auf meinem Teppich und umklammerte fest meine Decke. Ich sah ihm dabei zu, wie er sie extra weit hoch schob, um vermutlich daran zu riechen. Und er sah wirklich unendlich süß dabei aus. Ich seufzte, ehe ich mich auf meinen Sessel setzte und Ocean anfing zu kraulen. Nach einer Weile wachte Jungkook dann aber auch auf. Er öffnete langsam seine Augen und streckte sich, was wirklich unheimlich heiß aussah. "Oh." verließ nur seinen Mund, ehe er sich aufsetzte und ein wenig verlegen seinen Hinterkopf kratzte. "Erinnerungen an gestern?" scherzte Ich nur und lachte rau. Er senkte seinen Blick nur ein wenig, ehe er auch auf stand und seine Klamotten zusammen sammelte.

Er war gerade dabei zu gehen, da drehte er sich wieder zu mir um. "Darf ich... Den Brief lesen" fragte er mich und sofort riss ich meine Augen auf. Wenn er das mitbekommen hatte, hatte er auch das davor mit bekommen. "Ich... Denke nicht das du das willst..." stotterte ich vor mir hin. Er seufzte wieder nur und ging auf mich zu, stützte seine Hände auf der Lehne neben mir, weshalb ich zurück in den Sesseln rutschte um seinem Gesicht nicht all zu nah zu sein. "Wieso sollte ich fragen, wenn ich es nicht wirklich wollte? Also bitte... Lass mich den Brief lesen" bat er schon fast, weshalb ich nach gab und nach dem Blatt Papier griff um es ihm in die Hand zu drücken. Er ließ sich auf den Sitz neben mir fallen und konzentrierte sich auf den Brief, während ich nur Augen für ihn hatte.

Wenn er gehört hatte, was ich gesagt habe, warum spricht er dass dann nicht an? Eigentlich konnte ich mir die Frage selbst beantworten. Er wollte es nicht. Er war nicht in mich verliebt oder hegte derartige Gefühle für mich, was ich mir schon gedacht hatte. Und deshalb sprach er es nicht an. "Wow." war alles was er sagte, ehe er den Brief neben mich legte und mir tief in die Augen sah. "Du scheinst deinen Bruder ja echt extrems nahe zu stehen" viel ihm erst jetzt auf, weshalb ich mal wieder die Augen verdrehte. "Ist dir früh aufgefallen." meinte ich nur während ich aufstand und Ocean wieder auf dem Boden ab lies. "Ich geh jetzt mit Taehyung essen." meinte ich nur kurz, ehe ich auch aus meinem Zimmer zu Taehyung runter ging. Er schien immernoch zu schlafen, weshalb ich mir erlaubte einfach in sein Zimmer zu gehen und als ich dieses betrat hatte ich Sicht auf meinen schlafenden Bruder. Er sah echt niedlich aus wenn er schlief.

Ich kuschelte mich schnell zu ihm und schlang meine Arme um seinen Körper, ehe ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte. "Ich hab Hunger" flüsterte Ich in sein Ohr und sofort lachte er. Er öffnete seine Augen, schubste sich von mir runter und drehte sich zu mir. "Und deshalb weckst du mich? Nur weil du wie immer Hunger hast?" nackte er mich, weshalb ich ihm lachend gegen die Brust boxte. "Ja, ich werd gefährlich wenn ich Hunger hab." sagte ich nur und äffte einen Tiger nach, auf ne lustige Art. "Ach ja?" kam es nur aus ihm, ehe er sich plötzlich über mich legte. Er verschränkte mit einer Hand meine Arme über dem Kopf bevor er anfing mich durch zu kitzeln, weshalb ich mich laut lachend unter ihm wandte.

Jungkook P.o.v
Es machte mich ein wenig traurig zu sehen, wie er sie glücklich machte, während ich das nicht konnte. Sie veranscheute mich und ließ mich das auch immer wieder spüren. Ich war neidisch auf ihren Bruder, ja das war ich. Er durfte ihr näher sein als ich. Seine Nähe ließ sie einfach so zu und bei mir, mich stieß sie immer weg. Wieso wir immer wieder miteinander schliefen konnte ich mir dennoch nicht erklären. Ich wollte eigentlich nach dem ersten Mal aufhören, konnte mich aber einfach nicht von ihr fern halten. Dafür hielt mich irgend was an ihr.

Dazu kam der Fakt, dass wir Stiefgeschwister waren. Ich bin mir sicher, unsere Eltern würden es abschreckend finden wenn sie wüssten dass wir schon mehrere Male miteinander geschlafen hatten. Und dazu, hatte ich mich wohl in sie verliebt. Es war weit her geholt, aber warscheinlich war es so. Es erkläre wieso ich neidisch auf jeden war, der ihr Näher kam als ich. Ich war eifersüchtig auf jeden den sie akzeptierte, denn mich akzeptierte sie nicht. Immer und immer wieder hatte ich mit ihr geschlafen, obwohl ich das niemals wollte. Das erste Mal war schon so, dass ich nur mit ihr schlafen wollte, weil sie mir sofort interessant schien. Irgend etwas Verband mich mit ihr, auch wenn es sowas von dumm und kitschick klang. Ich wollte das sie meins ist, und das nicht durch Sex.

Ich wollte dass sie nur meins ist. Dass sie mit mir die kitschigen Sachen macht die Pärchen machen und ich will jeden Morgen neben ihr aufwachen. In ihr perfektes Gesicht sehen und mit dem Gewissen, dass sie nur mich will. Das dieses Mädchen mir so dermaßen den Kopf verdrehte, verwirrte mich selbst. Noch nie hatte ich so für jemandem empfunden. Ich habe für sie aufgehört zu rauchen, auch wenn sie das nicht einmal weiß. Ich habe in der Zeit, seitdem sie hier war nur sie berührt. So war ich nie. Seitdem mein Vater uns verlassen hatte, hatte ich es mit jeder getrieben. Ich wurde auf der Schule immer beliebter und jeder wollte es mit mir treiben, weshalb ich dies ausnutzte.

Jedoch wollte ich jetzt nurnoch sie. Nicht ihren Körper, oder den extrem guten Sex den wir hatten. Ich wollte ihre Liebe, ihr Herz und ihre Zuneigung.

Das war alles was ich wollte.