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[...] "Jungkook.... Schlaf mit mir"

Das war alles was ich noch heraus bekam. Alles um mich herum war mir so egal, ich wollte jetzt nurnoch ihn. So nah wie möglich. Er löste den Kuss und sah mir intensiv und ein wenig besorgt in die Augen. "Sicher dass du das möchtest?" fragte er mich ein wenig besorgt, weshalb ich ihn an seinem Hals wieder zu mir herunter zog. "Ich will nichts mehr als das..." flüsterte ich ihm entgegen, bevor ich meine Lippen auch wieder auf seine presste. Er erwiderte auch sofort und legte seine Hand auf meine Wange. Seine andere Hand fuhr derweil meine Seiten entlang und er strich sanft über diese, weshalb sich, auch wenn ich meine Klamotten noch anhatte, eine gänsehaut bildete.

Endlich war ich ihm wieder so nah.

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Immernoch in Jungkooks Armen lag ich auf dem Teppich in meinem Zimmer und starrte an die Decke. Ich wusste es jetzt. Es war bittere Realität, aber ja ich hatte mich in ihn verliebt und meinen Hass als ausrede benutzt. Er würde meine Gefühle jedoch nie erwidern. Warscheinlich freute er sich innerlich, dass er mich dazu bekommen hatte förmlich nach seiner Nähe zu betteln. Seufzend drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah zu Ocean, welche schlafend in ihrem Körbchen lag. Ich lag mit dem Rücken auf dem Boden und Jungkook seitlich neben mir. Er hatte eine Hand um meine Tallie geschlungen und ich konnte seinen Atem an meiner Schulter spüren. Ich wünschte mir, dass es einfach so bleiben könnte. Ich jetzt die Zeit anhalten könnte oder jetzt an einem Herzinfarkt sterbe. Immerhin würde ich endlich glücklich sterben. Das einzigste was weh tat, war der Gedanke daran, dass Jungkook mich nicht so mochte wie ich ihn. Sobald die Schule wieder richtig los ging würde er sich wieder mir anderen Mädchen treffen und mit ihnen schlafen. Dann würde alles wieder so sein wie davor. Wieso sollte er sich auch ändern? Das hier war kein Film wie Fifty Shades of Grey, wo er sich für sie verändert, weil er sie liebt. Das hier war Realität. Bittere Realität.

Es klopfte an der Tür, und da es nur Taehyung sein konnte ließ ich ihn einfach rein. "Oh sorry... Ich wollte nur nach dir sehen..." flüsterte er, doch ich sah ihn nur traurig seufzend an, weshalb er sich besorgt neben mich setzte und nach meiner freien Hand griff. Jungkooks und mein Körper waren durch meine Decke bedeckt. "Du liebst ihn..." stellte Taehyung fest und sofort wurde ich auch wieder in die Realität zurück geholt. Ja, so war es. Und wie immer hasste ich mich selbst dafür. Aber ich hätte es mir denken können. Denn kann man Sex haben, ohne irgend wann etwas dabei zu fühlen, wenn man es immer wieder mit dem selben treibt? Warscheinlich hatte Jungkook deshalb auch nie mehr als einmal mit einem Mädchen geschlafen. Dann war er nicht so dumm wie ich.

"Ich denke... Ja." flüsterte ich, da ich nicht wollte das Jungkook etwas mit bekam. Er sollte einfach weiter denken ich würde ihn hassen. Und ich würde so weitermachen wie davor. "Du hast den Brief wieder gelesen" kam es dann wieder von Taehyung und er sah auf das Papier neben mir. Ich nickte wieder und schluckte schwer. Das hatte ich. "Darf ich?" fragte er und sofort nickte ich wieder. Natürlich durfte er das. Bevor er das jedoch tat, kramte er in seiner Hosentasche und holte seinen Brief heraus, reichte ihn mir. "Ich habe deinen noch nie gelesen" sagte ich und starrte auf das Papier vor mir. "Ich deinen auch nicht Sook" meinte er, bevor er seinen Blick von mir abwendete und seinen Brief las.

Lieber Taehyung,
Genau so tut es mir leid, Dich verlassen zu müssen. Ich liebe Dich wirklich sehr mein großer Engel. Ich Weiß, Du dachtest immer ich hatte etwas gegen Deine Sexualität, jedoch stimmte das nicht. Ich war wohl die glücklichste Mutter, dich mit deinem Freund zu sehen. Er stand oft vor unserer Haustür und hatte jedoch Angst davor von deinem Vater erwischt zu werden, weshalb ich darauf achtete, dass er bloß nichts mit bekam. Ich liebe dich Tae, und genau deshalb akzeptiere ich jegliche Sexualität die du ausleben möchtest.

Ich weiß, dass ich nie eine überaus gute Mutter war, aber glaub mir, ich liebe dich und Sook-myung wirklich sehr. Ich kann guten Gewissens gehen, da ich weiß, dass sie dich hat. Du bist der große Bruder, den ich mir für sie vorgestellt hatte. Ihr beide ergänzt euch so sehr und es ist wunderschön euch aufblühen zu sehen, wenn ihr bei einander seit. Pass gut auf deine kleine Schwester auf und liebe sie, genau so wie ich es getan habe. Und immer tuj werde. Auch wenn du das vermutlich schon tust. Warscheinlich sogar besser als ich Taehyung.

Und sei nicht zu lange traurig. Ich bin immer bei euch und werde auch immer auf euch auf passen. Ich kann das nur alles nicht mehr länger und auch wenn es zeigt was für eine schlechte Mutter ich bin, muss ich euch verlassen. Es gibt zu viel, was ihr nicht wisst, weshalb ich mich so entschieden habe.

Ich liebe dich mein Schatz. Und ich hoffe du weißt das...

In Liebe,
Deine Mutter Ejuni

Auch bei seinem Brief konnte ich nicht anderst als leise anfangen zu weinen. Sein Brief war genau so schön wie meiner und es tat weh zu wissen, dass sie sich als schlechte Mutter sah. Für mich war sie immer perfekt gewesen. "Sie war keine schlechte Mutter" sagten wir im Einklang und mussten uns dann lächelnd ansehen.

"Nein, das war sie wirklich nicht."

Loveless ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt