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Komplett übermüdet wachte ich auf. Ich hatte Ocean im Arm und trotzdem war ich so gut die ganze Nacht wach gewesen und hatte Tag oder irgend wie ja auch Nacht geträumt. Und das leider nur von Jungkook. Ich mochte den Kerl nicht und dennoch war da was, was ich nicht verleugnen konnte. Und das ist mir in der Nacht wohl aufgefallen. Na super. Keine Ahnung was wir heute machen würden und um ehrlich zu sein war es mir scheiss egal. Ich hatte schon eine Idee was ich machen würde. Also stand ich auf, machte mich fertig und zog mich an.

Ich machte mich also auf den Weg nach unten, wo meine Eltern saßen, Jungkook schien aber nicht in Reichweite zu sein, was ich ausnutzte. "Ich geh ein wenig raus." war alles was ich sagte und mein Vater nickte nur als Antwort also verließ ich auch schon das Haus. Ja, ich durfte so gut wie machen was ich wollte. Denn seitdem er der Grund ist, weshalb er meine Mutter sich umgebracht hat, erlaubt er mir so ziemlich alles. Eigentlich ist es falsch, aber es ist das einzige was mir hilft. Ich bin viel draußen, auch in Daegu war ich so gut wie jeden Tag mit Taehyung und Hoseok draußen gewesen. Egal welches Wetter es hatte. Vor mir sah ich zu meinem Glück auch gleich einen Starbucks. Ich hatte Hunger und bei dem Wetter war ein heißer Kaffee echt das A und O.

Also betrat ich das Geschäft und suchte schonmal, worauf ich irgend wie Lust hatte. "Einen Muffin und Caffè Latte bitte" sagte ich dem Typen vor mir, welcher um ehrlich zu sein ziemlich gut aussah... Er war so in meinem Alter oder ein wenig älter warscheinlich. Freundlich lächelte er mich an und gab mir die Sachen die ich bestellt hatte. "Name?" fragte er mich noch, weshalb ich seufzte. Ja, ich wusste natürlich dass die hier einen nach dem Namen fragen, dennoch hasste ich es meinen Namen zu sagen. Ich würde so gut wie immer negativ darauf angesprochen. "Ich kann dir natürlich auch meinen drauf schreiben" sagte er und zwinkerte, weshalb ich schmunzeln musste. "Du kannst ihn mir ja gerne verraten. Schreib einfach Sook-myung drauf" meinte ich und beugte mich ein wenig die Tresen vor. Ich merkte zwar, daß der Kerl echt nicht mein Typ war, dennoch glaubte ich dass ich mit so jemand gut befreundet sein konnte.

Es war eh niemand außer mir hier, weshalb ich mir erlaubte hier stehen zu bleiben. "Mein Name ist Namjoon und deiner ist ja mal außergewöhnlich" stellte er fest und ich nickte. Jap. Das war er. "Aber er gefällt mir. Freut mich dich kennen zu lernen Sook-myung" meinte er und verbeugte sich vor mir, weshalb ich das selbe tat. Wir unterhielten uns eine Weile über alles mögliche und er war mir echt mega Sympatsich. "Wo wohnst du eigentlich?" war dann meine nächste Frage und sofort riss er seine Augen auf. Was war denn jetzt los? "Ich wohne bei meinem Freund. Wir sind seit zwei Jahren ein Paar und der Grund weshalb meine Eltern mich raus geworfen haben" erklärte er mir etwas traurig und es schien so, als hätte er Angst vor meiner Reaktion weshalb ich das gleich aus dem Weg räumte. "Mein Bruder ist auch schwul und als meine Eltern deswegen angefangen haben mich zu bevorzugen ist er mit 18 dann ausgezogen. Ich vermisse ihn..." meinte ich und sofort erntete ich einen mitleidigen Blick. "Wieso? Wohnt er nicht hier?" fragte er und irgend wie hätte ich mir ja denken können das die Frage kommt. "Nein, leider. Mein Vater hat eine neue Freundin, welche er nächste Woche heiratet und nunja ist jetzt mit mir nach Seoul gezogen um mit ihr und ihrem Sohn zusammen zu leben. Mein Bruder ist noch in Daegu und ich habe keine Wahl gehabt als mit zu kommen." erzählte ich ihm meinen ganzen Leidensweg. Wir redeten noch viel darüber, vorallem über seinen Freund. Er war schon 18 und hatte die Schule beendet, sich ein kleines Haus gekauft und nun wohnte Namjoon mit ihm.

"War echt schön mit dir geredet zu haben. Ach ja, bevor ichs vergesse, hier ist meine Nummer." sagte er und streckte mir ein Blatt Papier mit seiner Nummer hin, die ich dankend annahm und mich dann auch wieder aus dem Staub machte. Immerhin hatte ich hier jemanden kennen gelernt der nicht total bescheuert oder pervers war. Dumm war er auch nicht, was man von Jungkook nicht behaupten konnte. Und darauf freute ich mich auch weniger. Ich musste jetzt wohl wieder nach Hause zu den Leuten, die ich nicht ausstehen konnte. Auf dem Weg hatte ich zumindest noch einen großen Shopping center gefunden wo ich mir noch ein Kleid für die Hochzeit kaufen könnte. Auch wenn ich darauf genau so wenig Lust hatte, musste ich das. Ich hasste Kleider.

Ich betrat etwas genervt wieder das Haus und machte gar nicht mal die Anstalten nach meinen Eltern zu sehen. Sie hatten viel zu tun für die Hochzeit und deshalb würde ich diese auch nicht oft sehen. Zu meinem Glück. Jedoch trabte auch gleich schon Jungkook auf mich zu und grinste mich dumm an. "Wo warst du?" fragte er dumm, weshalb ich nur den Kopf schüttelte, ihn bei Seite schob und mich auf den Weg nach oben machte. Ohne ein weiteres Wort wollte ich mein Zimmer betreten, durfte das aber nicht, da ich von Jungkook umgedreht und fest gegen die Tür gepresst wurde.

"Was ist dein-" wollte ich mich beschweren, wurde aber plötzlich von seinen Lippen auf meinen unterbrochen.

Loveless ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt