Chapter Fourteen

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Manus Sicht

Irgendwann am frühen Morgen riss mich mein nerviger Wecker, den mir Micha gestern anscheinend noch gestellt hatte, aus meinem erholsamen Schlaf. Gähnend rieb ich mir über die Augen und setzte mich auf. Meine Sicht war noch ziemlich eingeschränkt, weshalb ich einmal fest meine Augen zusammenkniff. Danach ging es etwas besser, jedoch sah ich immer noch ein wenig verschwommen.

So schnell es in meinem Zustand ging, schaltete ich den lauten Wecker auf Stumm und schlug die Decke beiseite. Schlaftrunken schlurfte ich in das Bad, auf dem Weg dorthin kam mir jedoch ein viel zu gut gelaunter Michael entgegen. Ich schenkte ihm ein müdes Lächeln, ehe ich mich an ihm vorbei in das Badezimmer drängte.

,,Beeil dich Manu!", hörte ich die Stimme meines besten Freundes hinter mir, woraufhin ich leise und dezent genervt brummte.

Nachdem ich meine Morgenroutine beendet hatte, war ich bereits um einiges wacher. Dennoch war meine Laune am ziemlichen Tiefpunkt. Wer konnte mir das denn schon verübeln, schließlich musste ich heute in die Schule.

Deshalb stapfte ich auch ziemlich laut in die Küche, wodurch ich von meinem Mitbewohner einen verwirrten Blick erntete.

,,Was?", zischte ich ihn daraufhin genervt an und ließ mich mit einem Seufzer auf einen der vier Stühle fallen. Micha drehte sich nun endgültig zu mir um und stützte sich mit den Händen auf den Holztisch vor meinem Gesicht ab.

,,Jetzt hör mir mal zu Freundchen. Ich weiß, Schule ist scheiße, aber du musst da hin, wenn du deinen Abschluss willst. Außerdem hast du doch jetzt Felix auf deiner Seite. So schlimm kann es also nicht werden. Ich fahr dich auch hin, wenn du dann aufhörst, mich die ganze Zeit so böse anzuschauen!" Seine Stimme klang fest und ließ auch keine Widerworte zu. Michas blaue Augen funkelten mich ernst an und schienen nach irgendetwas in mir zu suchen.

,,Du hast ja recht. Aber nur, wenn du mich auch abholst", grinste ich und erwiderte seinen Blick selbstsicher. Der Blauäugige schien damit bereits gerechnet zu haben, da sich ein belustigtes Schmunzeln auf seine Lippen legte und er mir seine Hand entgegenstreckte.

,,Deal?"

,,Deal!"

Zufrieden nickte Micha und drehte sich wieder zur Küchenzeile, auf der er anscheinend gerade das Frühstück zubereitete.

Wie viel er doch schon für mich gemacht hatte. Er hatte mich vor einem Leben im Heim bewahrt. Er schrieb mich für mehrere Tage von der Schule frei. Er kochte mir jeden Tag etwas leckeres zu essen und bezahlte noch dazu jegliche Lebensmittel. Und das Allerwichtigste, er war immer für mich da und schaffte es immer mich aufzumuntern, egal wie scheiße es mir gerade ging.

Fest entschlossen und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schlich ich mich von hinten an Micha heran und schloss sanft meine Arme um seinen Oberkörper. Grinsend bemerkte ich, wie Zombey kurz zusammenzuckte, bevor ich mein Gesicht in seinen Rücken drückte und ihn fest an mich drückte. Ohne aufzuschauen oder meinen Griff zu lockern, spürte ich wie mein allerbestester Freund sich zu mir drehte und ebenfalls seine großen Arme um mich schloss. Wenig später lag sein Kinn anft auf meinem Kopf, den ich mit einem glücklichen Seufzer in seine Halsbeuge drückte und zufrieden meine Augen schloss.

,,Danke für alles", nuschelte ich und hörte Micha leise kichern, da mein Atem an seiner Haut abprallte und er an dieser Stelle wohl kitzelig war. Grinsend pustete ich noch einmal extra gegen die Stelle unter seinem Ohr und entlockte ihm somit erneut ein kichern. Kurz darauf wurde ich an meinen Schultern ein Stück nach hinten gedrückt und konnte somit geradewegs in das strahlende Gesicht meines Mitbewohners schauen. Das Blau in seinen Augen funkelte in seinen schönsten Tönen und Michas Lippen zierte ein strahlendes Lächeln, das sowohl jede Frau als auch jeden nicht ganz so heterosexuellen Mann dahinschmelzen ließ.

,,Du musst mir nicht danken, du bist mir extrem ans Herz gewachsen und ich würde alles dafür tun, dass du jeden Tag so sehr strahlst wie gerade in diesem Moment", wisperte Micha und drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. ,,Du bist mein bester Freund und ich würde alles tun, damit das für immer so bleibt."

Mir stiegen Tränen in die Augen und kurz darauf rollten diese über meine Wangen. Schnell drückte ich mein Gesicht in den Stoff seines Shirts und ich konnte spüren, wie meine Ohren erhitzten.

,,Du bleibst mein bester Freund, egal was passiert", nuschelte ich und schaute mit einem mehr als glücklichen Lächeln in das strahlende Gesicht von Micha.

Wir standen noch einige Minuten so eng umschlungen da und genossen die wunderbare Zweisamkeit. Jedoch würde die Schule nicht auf mich warte, weshalb Micha mich ein letztes Mal fest an sich drückte, ehe er sich wieder dem Essen zuwandte und ich mich auf mit einem permanenten Lächeln auf meinen Platz setzte.

Eine halbe Stunde später saß ich neben Micha in seinem Auto, während dieser geradewegs auf meine Schule zusteuerte. In Gedanken versunken starrte ich aus dem Fenster und beobachtete die Umgebung. Auf manchen Wiesen streckten sich bereits die ersten Blumen dem schwachen Sonnenlicht entgegen und kündigten den Frühling an.

Leider aber tauchte nach kurzer Zeit ein trister Betonblock in meinem Sichtfeld auf und riss mich aus meinen Gedanken. Ach, wie sehr ich die Schule doch vermisst hatte.

,,Schreib mir, wenn du aus hast und warte dann hier auf mich. Bis später!", verabschiedete sich Micha, ehe ich die Tür zuschmiss und er davonraste. Kurz schaute ich ihm noch nach, ehe ich meinen Rucksack schulterte und mich umdrehte.

Da ich so oder so bereits ein wenig spät dran war, machte ich mich sofort auf in das große Gebäude. Kaum hatte ich den Flur betreten, lagen bereits so einige Blicke auf mir. Dies ignorierte ich jedoch gekonnt und ging weiter zu meinem Klassenzimmer.

Bevor ich jedoch durch die Türschwelle treten konnte, wurde ich an der Schulter zurückgezogen und wenige Meter weiter gegen die Wand gedrückt. Leicht panisch blickte ich auf und schaute in ein mir bekanntes Gesicht, worauf sich ein breites Grinsen befand.

Lasst uns heute mal ein Spiel spielen:
Jeder, der das hier liest, muss entweder dieses Kapitel liken oder einen völlig sinnlosen Kommentar schreiben.

Ich hoffe, ihr macht mit. Es würde mich sehr freuen. :D

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[1072 Wörter]

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